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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt
Autoren: Jason Dark
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kaum geben. Danke, dass du so hoch gepokert hast. Es war nicht einfach, an das Kreuz heranzukommen, das kann ich mir vorstellen, nur war deine Mühe vergebens. Das Kreuz gehört zu mir, zu uns, und so wird es bleiben. Es wird unsere Herrschaft stärken, das kann ich dir versprechen.«
    Lino Gabin ignorierte die Schmerzen in seinem Bein. Er konzentrierte sich auf den Mann mit dem Kreuz. Da er auf dem Rücken lag, musste er zu ihm hochschauen. Er sah das kalte Gesicht und hatte den Eindruck, dass sich der Glanz des Metalls in den Augen des Mannes spiegelte.
    Gnade würde dieser Mensch nicht kennen. Er war jemand, der keine Zeugen auf seinem Weg hinterlassen würde.
    »Kein Glück, nein, es wird dir kein Glück bringen, das kann ich dir versprechen. Du kannst und darfst es nicht behalten. Das Kreuz gehört mir. Es gehört meiner Familie, verstanden?«
    »Du kannst reden, was du willst, Lino. Ich sehe das ganz anders. Es ist schon alles geregelt, bis auf eine Kleinigkeit, aber die wird kein Problem sein.« Er nickte und meinte damit Lino. »Du bist dieses kleine Problem, das es in zwei Minuten nicht mehr geben wird.«
    Lino Gabin hatte jedes Wort verstanden. Dass Pablo nicht zögern würde, abzudrücken, hatte er bewiesen.
    »Jeder von uns muss sterben, Lino. Der eine früher, der andere später. Mach dir da mal keine zu großen Gedanken. Es ist nun mal so, und ich weiß auch schon, wie du dein erbärmliches Leben aushauchen wirst.« Auf Smith’ Lippen erschien ein Lächeln. »Du weißt selbst, dass man das Kreuz auch als Waffe benutzen kann. Wie ein Kurzschwert. Ich werde es an dir ausprobieren. Pablo braucht nicht einzugreifen. Ich erledige den Rest.«
    Lino Gabin wollte noch etwas sagen und zumindest versuchen, sich zu verteidigen, aber die Stimme versagte ihm. Angst erfüllte ihn. Und er wünschte sich, nichts mehr sehen zu können. Aber dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt.
    Er sah, wie Smith das Kreuz drehte. Es blieb nicht mehr auf seinen Handflächen liegen. Er bewegte es so, dass die Spitze nach unten zeigte. Es war diejenige, die das Ende des langen Balkens zierte.
    Lino blieb auf dem Rücken liegen. Er war kurzatmig geworden.
    Smith gab sich gelassen. Mit der besonderen Waffe in der Hand kam er sich selbst schon irgendwie vor wie ein Teufel.
    Er schaute nach unten, der Todgeweihte in die Höhe. Lino sah nur das Kreuz, das sich langsam senkte.
    »Ich bin ja kein Unmensch, denn ich weiß, was sich gehört«, sagte Smith kalt. »Noch mal ein letztes Dankeschön für diese Gabe. Wir werden dich in unserem Kreis nicht vergessen, aber du musst verstehen, dass man nicht so einfach bei uns eintreten kann.«
    Angst machte Gabin starr. Er war nicht mehr in der Lage, etwas zu sagen. Er lag auf dem Rücken. Das Licht der Kerzen hüllte Smith mit seiner flackernden Aura ein. Schatten und Lichtflecken wechselten sich auf dem Gesicht des Mörders ab.
    Und dazwischen das Kreuz.
    Hell, golden und silbern zugleich. Mit einer Spitze, die genau auf Linos Brust zeigte.
    »Jetzt!«
    Er hörte noch das Wort, dann setzte Smith sein furchtbares Vorhaben in die Tat um…
    ***
    Smith ging davon aus, dass es etwas Besonderes sein würde, wenn er den Mann nicht auf die herkömmliche Weise tötete, sondern durch das Relikt des Teufels umbrachte.
    Wuchtig stieß er es in Gabins Brust, in der es auch stecken blieb.
    Sofort danach löste er seine Hände von der Waffe, um zu beobachten, was passieren würde.
    Er hatte auf das Herz gezielt. Das Kreuz steckte fest. Der Mann lag starr. Nichts an ihm bewegte sich mehr. Der offene Mund gab keinen Laut mehr ab, und der Körper hatte sich beim Kontakt mit dieser Waffe auch nicht aufgebäumt.
    Smith richtete sich wieder auf. Er wusste, dass er das Herz getroffen hatte. Gabin würde sich aus eigener Kraft nicht mehr erheben können.
    Smith hätte die Waffe wieder aus dem Körper hervorziehen können, doch er zögerte. Es war möglich, dass noch was passierte, und er sollte sich nicht getäuscht haben.
    Das Kreuz veränderte sich. Plötzlich sah er die Einschlüsse deutlicher. Sie huschten über die beiden Balken hinweg. Aber es geschah noch etwas anderes. Die Einschlüsse veränderten sich zu kleinen Flammen, die nicht mehr im Metall gefangen blieben, nach außen drangen und das taten, wozu Feuer da war.
    Sie brannten und verbrannten!
    Es gab keinen Rauch, der gerochen hätte. Nicht nach verbranntem Stoff und auch nicht nach verschmorter Haut. Die blassen Flammen sahen aus wie kleine Wellen.
    Sie
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