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1442 - Das Relikt

1442 - Das Relikt

Titel: 1442 - Das Relikt
Autoren: Jason Dark
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erhellen.
    In seiner Höhle fühlte sich Lino sicher. Er trat zu Seite, um Smith Platz zu machen.
    Der Mann sagte zunächst nichts. Er schaute sich nur um, nickte und meinte: »Hier wohnen Sie?«
    »Ja. Jedenfalls manchmal.«
    »Naturbursche, wie?«
    »Keine Sorge, bis zum Festland schwimme ich nicht. Ich besitze ein Boot.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Möchten Sie einen Drink?«
    Smith lachte. »Wie kommen Sie denn darauf? Ich bin zum Arbeiten hergekommen.«
    »War nur eine freundliche Geste. Sie sind schließlich mein Gast.«
    »Wir feiern keine Party. Ich möchte sehen, was Sie uns zu bieten haben.«
    »Darüber habe ich bereits am Telefon gesprochen.«
    »Ist mir bekannt. Sie haben von einem besonderen Kreuz aus Edelmetall gesprochen.«
    »Stimmt genau. Aber nicht nur das. Es ist das einzige Kreuz, das ich kenne und verehre.«
    »Warum?«
    »Weil es so einmalig ist. Einer meiner Vorfahren war Schmied, und er hat es dem Satan geweiht. Hören Sie, dieses Kreuz, das Sie gleich zu sehen bekommen, ist dem Teufel geweiht. Es hat gewissermaßen den Segen der Hölle empfangen.«
    »Noch besser. Aber jetzt will ich es sehen.«
    »Ja, ja, nur keine Eile. Sie bekommen es früh genug zu Gesicht. Kein Problem.«
    Smith schob beide Hände in die Manteltaschen und wartete. Er bemerkte, dass Lino Gabin das Lager fixierte und sah den dunklen rechteckigen Gegenstand auf der Matratze.
    Gabin ging auf seine Liegestatt zu. Dort bückte er sich und hob den Deckel des Koffers an. Er blieb im rechten Winkel zum Unterteil stehen, und Smith hörte die Worte, die ihm galten.
    »Sie können herkommen.«
    Smith schaute sich zuvor kurz um, als wollte er sichergehen, dann setzte er sich in Bewegung und näherte sich mit langsamen Schritten dem Bett.
    Noch nahm Lino ihm die Sicht auf den Inhalt des Koffers, aber dann trat er zur Seite, sodass der Besucher freie Sicht hatte.
    Der Mann sagte noch nichts, weil er näher heran musste, um alles genau sehen zu können.
    Er schaute nach unten.
    Bisher hatte er keinen Kommentar abgegeben. Das änderte sich jetzt, denn der so kalt wirkende Typ verlor fast die Beherrschung.
    »Wahnsinn«, hauchte er nur. »Das ist der absolute Wahnsinn…«
    »Nein, das ist es nicht!«, erklärte Lino Gabin mit fester Stimme.
    »Es ist das einzige Kreuz auf der Welt, das für den Teufel geschmiedet wurde, und es gehört mir.«
    Smith blieb noch Sekunden in seiner Haltung. Erst dann stellte er sich wieder normal hin, wandte den Kopf zu Lino hin und schaute ihn stumm an.
    »Ja, verdammt, es gehört mir, aber es kann uns bald allen den Weg zeigen, wenn ich in die Gesellschaft aufgenommen werde.«
    Smith schwieg. Er lächelte dabei wie jemand, der sich seiner Sache sehr sicher ist. Aber dann kam er auf das Kreuz zu sprechen und sagte: »Es ist wirklich etwas Einmaliges. Auch ich habe so etwas noch nicht gesehen. Ich bin begeistert.«
    Lino Gabin sah, dass sich die Lage entspannte. Er fühlte sich wieder besser und fragte: »Ist das Einstand genug? Habe ich nicht etwas Kostbares mitgebracht?«
    »Ohne Zweifel«, erklärte Smith. Er deutete auf das matt schimmernde Kreuz. »Wenn ich es mir so anschaue, kommt mir der Gedanke, dass man es auch als Waffe benutzen kann, nicht wahr?«
    Gabin lächelte. In seine Augen trat ein bestimmter Glanz. »Ja, das ist möglich, und ich bin davon überzeugt, dass man es früher auch als Waffe benutzt hat. Es kann töten, und es hat sicherlich manchen Feind umgebracht. Alles im Namen der Hölle, denke ich mir. Und jetzt gehört es mir. Es ist mein Erbe, hinterlassen von meinem verstorbenen Vater.« Seine Augen leuchteten auf. »Es wird mein Leben verändern.«
    Smith hatte den Mann reden lassen und ihn nur von der Seite her beobachtet. Er hatte sich bewusst mit einem Kommentar zurückgehalten. Nur war in seinen Augen keine Freude zu lesen.
    »Darf ich es mal an mich nehmen?«
    Lino Gabin zuckte bei dieser Frage zusammen, denn er hatte nicht mit ihr gerechnet. Deshalb war er nicht in der Lage, sofort eine Antwort zu geben.
    »Darf ich?«
    »Nein, eigentlich nicht, denn…«
    Smith unterbrach ihn. »Aber Sie wollen bei uns einsteigen. Und wer zu unserer Gruppe gehört, der muss den anderen Mitgliedern auch Vertrauen entgegenbringen. Anders geht es nicht. Bei uns verlässt sich einer auf den anderen.«
    Lino Gabin fing an zu zweifeln. Er ging sicherheitshalber einen Schritt auf das Kreuz zu, als wollte er es beschützen. Dann hatte er sich wieder gefangen.
    »Gut, schließen wir einen
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