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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party
Autoren: Larry Brent
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geistig im Kontakt mit dem, der dies alles leitete und durchführte: Pieter
Delonk. In seinen Händen liefen die Fäden zusammen.
    Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper.
    Larry glaubte, ihm würde mit einer Schere die
Luft aus den Lungen gepreßt.
    Die Eiche, an der er lehnte, lebte plötzlich!
    Die tiefhängenden Äste und Zweige wurden wie
durch bösen Zauber in einem finsteren, magischen Wald zu Armen, die sich so
hart um seinen Körper schlangen, daß er trotz heftiger Gegenwehr im nächsten
Moment am Stamm der Eiche klebte. Wie mit ihr verwachsen!
    Er stemmte sich nach vorn und wandte seine
ganze Kraft auf, um die schwarzen Stränge, die ihn an den Stamm preßten, zu
dehnen und schließlich zum Zerreißen zu bringen.
    Das Zeug war wie Hartgummi und gab nicht
nach.
    Die Farbe und der Geruch erinnerten ihn an
die Masse in dem Sex-Shop, wo Ula Bergstroem ihren Dienst versehen hatte.
    Das war dieser ungeheuerliche Schlamm, in
einer anderen Erscheinungsform! Das war dieses Dreckzeug, das in Ula
Bergstroems Körper genistet und Lars Blomquist den Tod gebracht hatte!
     
    *
     
    Außer ihm - war noch jemand in der Wohnung!
    Diese Erkenntnis traf ihn wie ein
Keulenschlag.
    Der Wohnungsinhaber, Pieter Delonk, konnte es
nicht sein, denn der hielt sich woanders auf.
    Wer war dann hier?
    Iwan Kunaritschew sprang über die
Ratten-Kadaver hinweg, durchquerte mit zwei großen Schritten das Zimmer und
stand vor der halboffenen Tür zum Schlafzimmer.
    Strenger Geruch schlug ihm entgegen und
raubte ihm fast den Atem.
    Ein weiterer Stall, in dem nicht mal ein
Fenster offenstand, schien vor ihm zu liegen.
    Kunaritschews Hand zuckte zum Lichtschalter.
Die Deckenlampe flammte auf. Ihr Schein war nicht sonderlich hell, aber was er
zu sehen bekam, genügte ihm.
    An der Wand gegenüber stand ein weißes
Eisenbett. Nur eine bunte Matratze lag darauf, sonst gab es kein Bettzeug,
keine Kissen, keine Decke, kein Laken. Nichts ...
    Außer - eben dem Wesen, das darin hockte und
- groß, massig - nur noch annähernd eine menschliche Form, einen Kopf, Arme und
Beine hatte.
    Ein Geschöpf aus der tiefsten Tiefe des
Moores schien an die Oberfläche getaucht zu sein und von Schlamm- Massen
bedeckt seinen Weg hierher gefunden zu haben.
    Das Stöhnen kam aus dem triefenden Mund des
Monsterhaften. Seine Augen waren tief eingesunken und nicht zu erkennen. Denn
der Unheimliche trug eine - Brille. Sie bestand aus einem einfachen
Drahtgestell und schwarzen Gläsern, so daß sie aussah wie eine Blindenbrille.
    »Helfen ... Sie mir...«, ächzte der
Monsterhafte. Seine Stimme klang wie das Gurgeln, das aus der Tiefe eines
unerforschten Meeres aufsteigt. »Ich kann ... es nicht mehr länger ... ertragen .. das ist mehr..., als menschlicher Verstand, ein
menschlicher ... Organismus ... aushält...«
    Nur die breiigen Lippen des schrecklichen
Geschöpfes bewegten sich.
    Der hockende Körper veränderte seine Lage,
als Iwan Kunaritschew eintrat, kaum.
    Es war gerade so, als wäre er mit dem Bett
verwachsen und könnte sich nicht erheben. Nur der Kopf lebte, die breiigen
Schultern zuckten, und die schwarzen, undurchdringlichen Augengläser waren auf
Iwan gerichtet wie die überdimensionalen Augen eines fremdartigen, urwelthaften
Ungeheuers.
    »Wer bist du ?« hörte
Iwan Kunaritschew sich sagen. »Und - wo kommst
    du her?«
    »Ich bin hier zu Hause .. dies
ist meine Wohnung. Ich bin ... Pieter Delonk...«
     
    *
     
    Er hörte das leise, überhebliche Lachen
direkt neben sich, und es lief ihm heiß und kalt den Rücken runter.
    Das konnte nur einer sein. Der Fahrer des
BMW, Pieter Delonk!
    Von der Seite trat er in Larry Brents
Blickfeld. Sein Gesicht war einziger Ausdruck des Triumphs und - des Bösen.
    Schon die Nähe dieses Mannes war so, daß
Larry sich unbehaglich zu fühlen begann.
    »Sie sind ein verdammt hartnäckiger Bursche«,
sagte Pieter Delonk zu ihm. »Eigentlich hätte ich nicht erwartet, Sie noch mal
>lebend< in Ihrem Sinn wiederzusehen ...«
    »Ist denn >lebend< in Ihrem Sinn etwas
anderes ?« preßte Larry hervor, und er hatte es noch
nicht aufgegeben, sich von seinen unnatürlichen Fesseln zu befreien.
    »Wie bei jeder Sache im Leben kommt es auf
den Standpunkt an. Leben und Leben ist zweierlei, wie Sie sehen. Dort vor Ihnen
bewegen sich Gestalten ... Tote. Sie liegen zum Teil seit rund hundert Jahren
in ihren Gräbern. Und doch sind sie wieder quicklebendig, weil eine bestimmte
Macht ihnen dazu verhilft .«
    »Rha-Ta-N’my«,
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