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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party
Autoren: Larry Brent
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als
>Wachhund« in seiner Wohnung hielt, war mit Vorsicht zu genießen.
    Iwan war gewarnt.
    Mit noch größerer Aufmerksamkeit betrat er
die stickige, düstere Wohnung.
    Er betätigte zuerst den Lichtschalter in der
Diele. Die war klein und schmutzig, und in ihr gab es außer einem altmodischen
Schuhschrank, einer Ablage und einigen hölzernen Garderobenhaken an der Wand
keine weiteren Einrichtungsgegenstände.
    In die Diele mündeten drei Türen. Die zur
Küche, die zum Bad, die ins Wohnzimmer. Dieses mußte man durchschreiten, um ins
Schlafzimmer zu gelangen.
    Diese Wohnung zeichnete sich aus durch viel
Staub auf dem Boden und den Möbeln, langen und klebrigen Spinnweben, die in den
Ecken und von den Lampen herunterhingen.
    In der Küche stieß Iwan auf mehrere rot- und
orangefarbene Näpfe, wie sie zur Aufnahme von Hunde- und Katzenfutter üblich
waren.
    In den Näpfen hatte sich auch Futter
befunden. Verkrustetes Blut und kleine Fleischreste klebten noch an den
Innenwänden der Schalen. Die waren ausgeleckt.
    Iwan entdeckte aber weder einen Hund noch
eine Katze. Dabei ließ die Anzahl der Näpfe den Schluß zu, daß sogar mehr
Haustiere in der Wohnung gehalten wurden.
    Er warf einen Blick ins Bad.
    Dort standen unter dem Waschbecken und neben
der Toilette insgesamt drei Freßnäpfe.
    Dann ging er ins Wohnzimmer.
    Dort sah’s aus wie in einer Wohnung in den
Slums.
    Die Möbel starrten vor Schmutz. Hier drinnen
konnte unmöglich noch ein Mensch hausen. Das war ein Stall. Und genauso stank
es auch.
    Auch hier ein Freßnapf nach dem anderen. Nur
überschlagend kam Iwan auf Anhieb auf zwölf Stück.
    Waren alle diese Näpfe für die riesige Ratte
gewesen, die ihn angefallen hatte? Hatte Pieter Delonk - den man nicht mehr als
normal bezeichnen konnte, so wie die Dinge hier standen - bei seinem Weggehen
jeden Napf randvoll gefüllt, um seiner >Hausratte< die Möglichkeit zu
geben, sich selbst zu versorgen? Die Wohnung war mit Sicherheit seit Wochen
oder gar Monaten von keinem Menschen mehr benutzt worden. Jedenfalls konnte
Iwan sich das nicht vorstellen.
    Überall lag fingerdick der Staub, und im
Staub waren die Spuren kleiner Füße zu sehen.
    Abdrücke von Rattenfüßen ...
    Schräg neben dem Fenster stand ein
altmodischer Schreibtisch. Darauf türmten sich Stapel alter vergilbter Magazine
und Zeitungen und überall auf der Tischplatte lagen Zeitungsausschnitte und
Papierschnipsel herum. Die Ratte hatte schon an dem Stoß genagt und manchen
wichtigen Text dabei zerstört.
    Iwan sah sich einige Ausschnitte an.
    Sie handelten durch die Bank weg von okkulten
und spiritistischen Begebenheiten, von unerklärlichen Vorgängen und
Ereignissen. In einem primitiven und offenbar selbst zusammengezimmerten Regal
an der Wand neben dem Schreibtisch preßte sich Buchrücken an Buchrücken. Keine
Romane. Abhandlungen und Werke über geheime okkulte Praktiken, Magie,
Exorzismus, Dämonenbeschwörung und Satanskult.
    Nicht nur in einer Sprache. Es waren viele
Werke in lateinischer Sprache dabei. Auf Anhieb war klar, womit Delonk sich
beschäftigt hatte. Nicht mit Börsennachrichten und Schriften aus dem
Versicherungswesen. Er hatte andere Ziele angesteuert als das, sich in seinem
Beruf zu vervollkommnen.
    Außer Gedrucktem lagen auch handschriftliche
Notizzettel herum. Ein Name tauchte darauf immer wieder auf - und Iwan
Kunaritschew fror innerlich.
    Rha-Ta-N’my! Er hatte sie beschworen, mit ihr
paktiert und durch diesen Pakt mit dem Einfluß des Bösen, das überall zu
entdecken war, wenn man es bewußt suchte und betrieb, war jenes Unheil
eingetreten, das Larry in Atem hielt und Morna Ulbrandson das Leben gekostet
hatte.
    Das schrille Kreischen erfüllte
explosionsartig die Luft.
    Iwan wirbelte herum, die Laserwaffe noch in
der Hand.
    Da flogen ihm die schwarzen, prallen Körper
auch schon entgegen.
    Sie schossen unter den Schränken und dem Sofa
hervor, lösten sich unter dem Sessel und stürmten aus dem Schlafzimmer, zu dem
die Tür halb offenstand.
    Ratten!
    Zehn, fünfzehn, zwanzig ... er wußte es
nicht!
    Wie Raubtiere sprangen sie ihn an, bissen
sich fest in seinen Schuhen, an seinen Hosenbeinen, in seinen Waden. Eine hatte
soviel Schwung drauf, daß sie sich in seine Schulter biß, eine andere krallte
sich an sein Armgelenk und biß sich darin fest.
    Kunaritschew trat und schlug um sich und
setzte die Pistole ein.
    Drei der fetten, kaninchengroßen Ungeheuer,
die wie auf Kommando hin den Angriff auf ihn gestartet hatten,
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