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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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Ohr.
    Neben mir entstand eine Bewegung. Ich wusste, dass es Bill Conolly war, der sich da an mich heran geschoben hatte.
    »Mein Gott!«, sagte er nur.
    Auch ich konnte nur staunen, denn die beiden Gestalten wuchsen vor uns in die Höhe wie zwei mächtige Säulen.
    Ich dachte daran, dass wir vor nicht langer Zeit die Echos der Klopfgeräusche gehört hatten. Nun bekamen wir den Grund zu sehen. Die beiden Riesen hatten es geschafft und sich die Lava praktisch vom Körper geklopft. Darunter waren ihre normalen Gestalten zum Vorschein gekommen, und sie sahen aus, als hätten sie all die Jahrtausende in einer übergroßen Konservendose gelegen.
    Sie waren nackt bis auf einige Fetzen um die Hüften herum. Kahlköpfig der eine, mit schwarzem, wucherndem Haar der andere, zu dem auch der Bart farblich passte.
    Sie lebten. Sie reckten sich. Sie waren nicht bewaffnet, und ich schätzte ihre Höhe auf gut fünf Meter und mehr.
    »Sie haben ihre Lavahülle nicht mehr, John.«
    »Ich weiß.«
    »Eine Kugel?«
    »Okay.«
    Ich hatte nicht viel Hoffnung, aber wir konnten nicht warten, bis sie auf uns losgingen.
    Vater und Sohn schauten uns zu, wie wir die Pistolen zogen. Vorbeischießen konnten wir nicht, denn die Riesen standet nah genug vor uns.
    Bill nahm sich den Glatzkopf vor, ich den anderen. Es herrschte kein ideales Büchsenlicht, aber man kann nicht alles haben.
    »Jetzt!«, flüsterte ich.
    Gemeinsam drückten wir ab. Die beiden Schüsse klangen wie einer, und die beiden Geschosse jagten in die Körper hinein. Oberhalb der Taille blieben sie stecken.
    Die Riesen zuckten zusammen. Wir rechneten damit, dass sie zurückweichen würden, was sie auch taten, und sie drehten sich dabei voneinander weg.
    »War das Glück?«, flüsterte Bill.
    »Abwarten…«
    Um Teresa und um Paul und seinen Vater konnten wir uns jetzt nicht kümmern.
    Die Riesen begannen plötzlich zu brüllen, als ob sie wütend geworden wären. Das war auch alles. Keiner von ihnen kippte um. Sie hielten sich auf den Beinen, sie drehten sich auf der Stelle und stampften mit den Füßen so hart auf, dass der Untergrund bis zu uns herüber vibrierte.
    Aber sie fielen nicht. Sie hatten die Kugeln geschluckt, als wären sie nur Nadelstiche.
    Dann war der Schatten da.
    Er kam von der Seite und landete auf der Terrasse. Eine mächtige Gestalt, die aussah, als bestünde sie aus Gusseisen.
    Versehen mit Schwingen auf dem Rücken.
    Bewaffnet war die Gestalt auch, denn sie hielt ein Schwert mit breiter Klinge hoch.
    Ich bekam in diesen Sekunden den Mund vor Staunen nicht zu, aber ich hörte die Worte des Eisernen Engels.
    »Steig auf, John!«
    ***
    War das die Rettung vor den Riesen? Hatte Myxin uns den Eisernen Engel geschickt, weil er wusste, dass es unsere einzige Chance war, die Riesen zu besiegen und zu vernichten?
    Das schoss mir durch den Kopf, als ich auf meinen Helfer zulief.
    Es war nicht mein erster Ritt auf seinem Rücken. Ich hatte das schon mehrmals nach einer Zeitreise in Atlantis erlebt, und bisher waren der Eiserne Engel und ich stets die Sieger geblieben. So drückte ich mir die Daumen, dass es diesmal ebenso ablaufen würde.
    Bill rief mir etwas zu, als ich auf den Eisernen Engel zulief. Ich achtete nicht darauf und schwang mich Sekunden später auf seinen Rücken, was einer der Riesen mit einem röhrenden Schrei quittierte.
    Er fuhr herum, wollte nach uns greifen, doch der mächtige Flügelschlag des Eisernen Engels brachte uns aus seiner Reichweite.
    Was unter mir passierte, sah ich nicht.
    Der Eiserne Engel rief mit lauter Stimme gegen den Flugwind an.
    »Und jetzt nimm mein Schwert, John…«
    ***
    Paul schrie auf. Er deutete dabei zuckend nach vorn. Er konnte nicht begreifen, was hier ablief, und schaute John Sinclair und der fliegenden Gestalt fassungslos hinterher.
    Er sah die beiden Riesen, die konsterniert schienen und nichts von dem begriffen, was vor sich ging. Der Riese mit dem dichten schwarzen Haar fing sich erst wieder, als sein Artgenosse mit einem Sprung die Terrasse verließ.
    Er drehte sich auf der Stelle, und jetzt hatte er drei Menschen vor sich. Einer davon saß im Rollstuhl. Ein anderer stand daneben, und da gab es noch einen Dritten, aus dessen Hand etwas geflogen war und jetzt in seiner Brust steckte.
    Ihn wollte er zermalmen.
    Bill wusste auch so, was ihm bevorstand. Im Prinzip blieb ihm nur die Flucht, aber er wollte die anderen Menschen nicht allein lassen, zudem würde der Riese immer schneller sein als er.
    Der Gigant
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