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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle
Autoren: Jason Dark
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darüber, dass seine Hände noch immer zitterten. Auch sein Herz schlug schneller als gewöhnlich. Ihm wurde übel, er musste das Glas wieder absetzen und hob es wenig später erneut an.
    Er sah sie!
    Ein leiser Schrei löste sich aus seinem Mund. Sie hatten die Richtung beibehalten, und wenn sie so weitergingen, würden sie sehr bald das Haus und damit auch die Terrasse erreicht haben.
    Er hatte immer gewusst, dass es sie gab, diese Riesen, und jetzt sah er sie vor sich. Sie hatten gestoppt, als wollten sie sich neu orientieren. Vielleicht würden sie auch abdrehen, um in den Ort zu gehen, wo die Menschen ahnungslos waren.
    Sie entschieden sich nicht dafür. Durch das Glas sah Denis Kirikos ihre Bewegungen sehr deutlich. Sie gingen wieder vor. Sie würden ihre Richtung nicht mehr ändern. Er konnte sich an den Fingern abzählen, wann sie die Terrasse erreicht haben würden.
    Das Glas brauchte er nicht mehr. Er ließ es sinken und legte es in seinen Schoß. Sein Atem ging jetzt stoßweise.
    Stirn und Wangen waren von Schweiß bedeckt.
    Unbeweglich blieb der alte Mann sitzen. Sein Blick war weiterhin nach vorn gerichtet, und jetzt sah er die beiden Gestalten mit bloßem Auge, als sie sich aus der blaugrauen Dämmerung lösten und tatsächlich Kurs auf die Terrasse nahmen.
    Denis gab einen erstickt klingenden Laut von sich. Mehr konnte er nicht tun. Er musste sich in sein Schicksal fügen.
    Doch dann vernahm er von einer anderen Stelle her das Geräusch eines fahrenden Wagens…
    ***
    Jeder von uns hatte Angst. Da machten auch Bill und ich keine Ausnahme. Es war etwas anderes, zwei Zombies zu verfolgen und mit den entsprechenden Waffen ausgerüstet zu sein. Bei diesen Wesen reichten Schüsse in die Köpfe, doch bei den Riesen?
    Ich wusste es nicht. Ich musste mir eingestehen, hilflos zu sein.
    Wie wir diese Monstren stoppen sollten, war mir völlig schleierhaft, und auch mein Freund Bill Conolly hatte nicht die Spur einer guten Idee.
    Paul fuhr wie der Teufel. Der Reporter und ich hockten wieder auf der Ladefläche. Hier einen klaren Gedanken zu fassen und ihn auch zu behalten, war so gut wie unmöglich. Die Fahrt über die holprige Strecke schüttelte uns mächtig durch. Wir mussten uns immer wieder mit aller Macht festhalten.
    Die beiden Riesen waren noch nicht wieder in unsere Sichtweite geraten.
    Ob das eine Hoffnung war, wusste ich nicht. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, weshalb die Gestalten ausgerechnet auf das Haus der Kirikos’ zugingen. Möglicherweise war es ein Zufall, denn sie hatten eigentlich nichts mit der Familie zu tun.
    Für Paul war es natürlich wichtig, seinen Vater in Sicherheit zu bringen. Er hoffte, dass seine Mutter bereits auf ihrem Frauenabend im Dorf war.
    Ewig dauerte die Schaukelei nicht an. Plötzlich konnten wir aufatmen. Der Boden unter uns war glatter geworden. Zwar nicht völlig eben, aber die Schaukelei hielt sich in erträglichen Grenzen. Wir befanden uns wieder auf der Straße, die auch am Haus der Familie Kirikos vorbeiführte, und wussten, dass wir das Ziel bald erreichen würden.
    Noch immer hatten wir die Riesen nicht gesehen. So konnten wir nur hoffen, dass sie eine andere Richtung eingeschlagen hatten.
    Wetten wollte ich darauf nicht.
    Das Bremsen überraschte Bill und mich. Wir verloren den Halt und rutschten unkontrolliert über die Ladefläche. Den Aufprall konnten wir abfangen, kamen ohne blaue Flecken davon und hörten, dass die Türen des Pick-ups geöffnet wurden.
    Vor dem Haus hatte Paul angehalten. Die Frontseite nahm uns den Blick auf die Terrasse, wo sich der alten Mann aufhalten würde. Der Meinung war auch Paul.
    »Ich laufe mal vor!«, rief er.
    »Nicht allein! Ich bin dabei«, sagte ich.
    Er blickte mich kurz an und nickte. Dann schloss er die Haustür auf. Es war niemand da, der uns empfing. Ich ließ Paul vorgehen, denn er kannte sich hier aus.
    Hinter uns hörte ich Teresas Flüstern, achtete jedoch nicht darauf, denn ich hatte den Wohnraum fast durchquert.
    Eine offene Tür. Recht breit, sodass ein Rollstuhl hindurchpasste.
    Der stand auf der Terrasse.
    Er war auch besetzt.
    Denis Kirikos hockte darin. Er starrte nach vorn, aber nicht ins Leere, denn dicht hinter der Terrasse, wo niedrige Sträucher wuchsen, die jetzt einfach platt getreten worden waren, standen tatsächlich die beiden Riesen…
    ***
    Nicht nur ich stoppte meine Schritte, auch Paul blieb stehen. Er kümmerte sich um seinen Vater, hielt ihn fest und flüsterte etwas in sein linkes
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