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1436 - Der Höllensohn

1436 - Der Höllensohn

Titel: 1436 - Der Höllensohn
Autoren: Jason Dark
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Das ist nicht mehr zu fassen.« Er griff zu seinem Kollegen Field hinüber. Er fasste ihn an, schüttelte ihn durch, und der Pilot bewegte sich dabei wie eine Puppe.
    Eine Antwort erhielt Frazer nicht.
    »Lassen Sie es, Don!«
    »Aber das kann doch nicht wahr sein, verdammt! Sagen Sie mir, dass ich nur träume!«
    »Leider nicht.«
    »Scheiße, ich…!« Er wollte aufspringen. Das war genau das Falsche. Ich war schneller und drückte ihn wieder auf seinen Sitz zurück.
    »Lassen Sie das. Ich weiß, dass es Ihnen schwer fällt, aber wir können nichts tun.«
    »Schon gut«, flüsterte er, »schon gut.« Er lachte krächzend. »Wir haben ja noch Zeit. O verdammt, ich möchte am liebsten…« Was er wollte, sagte er nicht.
    »He, Engländer…«
    Wieder wurde ich vom Geist des Schamanen angesprochen. Ich hatte meinen Platz hinter dem Piloten nicht verlassen.
    »Was ist?«
    »Ich will, dass du mir deine Waffe gibst!«
    Erst glaubte ich, mich verhört zu haben. Deshalb sagte ich nichts.
    Das gefiel dem Geist des Schamanen nicht.
    »Wenn du mir deine Waffe nicht gibst, werde ich die Maschine sofort abstürzen lassen…«
    ***
    Ja, wir wussten jetzt Bescheid. Und mir war klar, dass der Geist nicht geblufft hatte. Er würde gnadenlos sein und uns alle vernichten, wenn ich nicht gehorchte.
    Aber was wollte er mit meiner Beretta? Uns alle erschießen? Kugeln in die Köpfe jagen?
    Das konnte ich mir nicht vorstellen. Das ging nicht mit seinem Plan zusammen. Denn wenn wir tot waren, war alles vorbei. Dann konnte er seine Spielchen nicht mehr treiben.
    Ich merkte den Druck in meiner Brust und auch im Magen. Der kalte Schweiß stand mir auf der Stirn. Von der rechten Seite her schaute mich Don Frazer aus großen Augen an.
    »Tun Sie’s nicht.«
    »Und dann?«
    »Er wird uns umbringen.«
    »Daran glaube ich nicht. Wenn er das tut, würde er sich einen großen Teil seines Spaßes nehmen.«
    »Was hat er dann vor?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, verdammt. Ich habe wirklich keine Ahnung!«
    »Wollen Sie ihm die Waffe denn geben?«
    Die Antwort wurde mir aus dem Mund genommen, denn der Geist meldete sich erneut.
    »Ich gebe dir noch drei Sekunden, Engländer.«
    Ich fällte meine Entscheidung schneller. »Es ist gut. Du kannst sie haben.«
    Er lachte zufrieden.
    Don Frazer sagte nichts mehr. Er schaute zu, wie ich meine Beretta mit spitzen Fingern hervorholte. Norman Field drehte den Kopf nach rechts, als ich ihm die mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe über die Schulter reichte.
    »Ist das okay?«
    Er nahm sie mir aus der Hand. »Ja.«
    Frazer saß auf seinem Platz, ohne sich zu bewegen. Ebenso wie ich ließ er den Piloten nicht aus den Augen.
    Norman Field hielt meine Beretta fest. Auch er stand unter Strom, denn ich rechnete damit, dass er sie auf einen von uns richten würde. Wenn er schoss und die Kugel uns verfehlte, dafür aber die Bordwand durchschlug, würde es zu einer Katastrophe kommen.
    Die nächsten Sekunden zogen sich schrecklich lang hin. Es würde etwas passieren, das musste einfach der Fall sein, aber keiner von uns ahnte, was Norman vorhatte.
    Er hielt die Beretta fest. Die Mündung wies nach vorn und nicht in unsere Richtung.
    Ich wollte mich schon wieder melden, als alles ganz anders kam.
    Und zwar so anders, das wir völlig überrascht wurden und nicht mehr eingreifen konnte.
    Der Pilot drehte die Beretta, riss danach seinen Arm in die Höhe und stopfte sich in der nächsten Sekunde die Mündung in den Mund. Dann drückte er ab!
    ***
    Es war schrecklich. Wir hörten den Schuss, der nicht mal zu laut klang, denn Field hatte die Lippen um die Mündung und den Lauf herum geschlossen. Sein Körper wurde in die Sitzlehne gepresst. Ich wartete darauf, dass die Kugel aus seinem Hinterkopf wieder hervortrat.
    Ich irrte mich.
    Da Norman Field die Waffe leicht angekippt hatte, war das Geschoss schräg in die Höhe gefahren und steckte nun in seinem Kopf.
    Aber es hatte den Piloten getötet, denn der Körper erschlaffte und blieb in dieser Haltung auf dem Sitz hängen.
    Abgesehen von den üblichen Geräuschen entstand eine Totenstille. Don Frazer war geschockt, ich war es ebenfalls. Mit einer derartigen Tat hatte ich nicht gerechnet. Aber sie zeigte, wie grausam und eiskalt der Geist des Schamanen war. Nicht ohne Grund hatte er von einem Spiel gesprochen, das er durchziehen wollte, und leider hatte er diese Ankündigung in die Tat umgesetzt.
    Don Frazer schlug die Hände vors Gesicht, und auch mein Blick glitt ins
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