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1429 - Hamillers Herz

Titel: 1429 - Hamillers Herz
Autoren: Unbekannt
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ist.
    Selbstverständlich würde ich heute in einem solchen Fall ganz anders reagieren und nicht zulassen, daß Sie Zutritt nehmen.
    Ich spreche vom Zutritt zu einer Öffnung für Speicherkristalle!"
    Bearzot-Paul gab keine Antwort. Er blickte weiter zur Decke hinauf, und Notkus zuckte mit den Schultern und wandte sich an Anthor-Rith. „Gib mir bitte einen Antigrav-Gürtel", sagte der Terraner. Der Anti wühlte in einem der Behälter, die seine Begleiter herbeigefahren hatten. Er reichte dem Terraner den gewünschten Gürtel. Notkus schnallte ihn sich um. Er beugte sich zu Enza hinüber. „Und du bleibst mir gefälligst vom Leib!" zischte er. „Ich brauche Ruhe."
    Enzas Augen funkelten. Sie versuchte, seinem Blick standzuhalten. Nach einer Viertelminute senkte sie die Augen und deutete auf die Öffnung. „Los, hinein mit dir, Partner. Ich glaube, wir werden heute viel Spaß miteinander haben!"
    Notkus betätigte die Kontrollen in der Gürtelschnalle. Langsam löste sich sein Körper vom Boden und schwebte in zehn Zentimeter Höhe auf die Tube zu. Der Terraner justierte den Gürtel und legte sich waagrecht in die Luft. Wie ein Zeppelin glitt er in die Öffnung hinein, bis nur noch die Unterschenkel ins Freie ragten. „So ist es recht", kommentierte Hamiller den Vorgang.
    Notkus Kantor begann sich im Licht seines Scheinwerfers umzusehen. Er verschaffte sich einen Überblick über das Innere der Tube, soweit der Scheinwerfer es ihm zeigte. Er erkannte verschiedene Anordnungen syntronischer Feldprojektoren und dazwischen die typischen Kugeln der biotronischen Bestandteile. Was er sah, bestätigte ihm das, was er bereits seit langem vermutet hatte. Die Bauweise war alt, sie ähnelte stark der Bauweise früherer Positroniksysteme größeren Umfangs.
    Hamiller hatte bei der Umstellung auf syntronische Anlagen die baulichen Gegebenheiten ziemlich beibehalten. Kein Mensch würde heute eine solche syntronische Bauweise benutzen, weil dadurch höhere Energiemengen benötigt wurden als bei etwas effizienterer Aufstellung. Es war ein Beweis dafür, wie unerschöpflich die Energiereserven sein mußten, aus denen die Hamiller-Tube ihre Unabhängigkeit bezog.
    Notkus hielt nach Energiespeichern Ausschau, doch er konnte keine entdecken. „Ich brauche mehr Licht", verkündete er. „Gebt mir ein paar fliegende Scheinwerfer herein!"
    „Wie wäre es, wenn du ein wenig Platz machen würdest", kam Enzas Entgegnung. „Ich kenne drei, vier Leute, die liebend gern auch da hinein möchten!"
    „Wenn es sein muß!"
    Notkus setzte sich in Bewegung und schwebte parallel zur Vorderseite der Tube nach rechts. Ab und zu spürte er ein Knistern an den Ohren, und seine Haare luden sich elektrostatisch auf und standen nach allen Richtungen. Er gab seine Erkenntnis an die Kollegen weiter, die sich gerade anschickten, ihm in das Innere des Kastens zu folgen. „Hoffentlich hast du dich nicht zu sehr gekämmt heute", meinte er in Richtung Enza. „Es ist völlig umsonst gewesen."
    „Laß jetzt private Dinge aus dem Spiel!" bat sie. „Ich habe keinen Nerv dafür."
    „Gut, gut." Er lachte. „Möglicherweise bringt Hamiller deine Frisur ja auch in Ordnung. Es wäre wohl das erste Mal in deinem Leben!"
    Ein Teil seiner Worte wurde undeutlich.
    Er bekam einen spürbaren Druck in den Ohren und hielt an. Er teilte seine Beobachtung mit. „Ihre derzeitige Position stimmt mit einer der Störungen überein", meldete Hamiller sich. Hier drinnen war seine Stimme ebenso deutlich zu hören wie draußen. Und sie kam von allen Seiten.
    Notkus verlangte ein Prüfgerät. Enza reichte es ihm weiter, und er hängte es vor sich in die Luft und maß die Energieflüsse. „Kannst du die Stelle mit dem Fehler etwas genauer bezeichnen?" fragte Ier die Tube.
    Hamiller nannte ein paar Daten, mit deren Hilfe Notkus die beiden betroffenen Projektoren unter der Vielzahl der vorhandenen herausfand. Sein Prüfgerät schlug jetzt stark aus. „Welches Justiergerät benötige ich, Hamiller?" fragte er. „Die Projektoren sind aus der Baureihe zweiundsechzigzwölf-Dargart. Es müßte an Bord der CIMARRON Geräte geben."
    Der Anti hatte mehrere Dargarts bei sich.
    Sie wurden von Hand zu Hand weitergegeben. Notkus nahm zwei in Empfang und baute sie in einem Horizontalwinkel von 45 Grad und einem Vertikalwinkel von 60 Grad zueinander auf, gemessen vom Mittenhorizont der beiden Projektoren. Die Computer der Geräte synchronisierten die eingebauten Antigravs und brachten die
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