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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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wußte nicht, ob Sunny genau wie er durch die siebenhundert verlorenen Jahre Angehörige verloren hatte - ob sie verheiratet gewesen oder sonstwie gebunden gewesen war. Aber nichts würde ihn aufhalten. Nur Sunny konnte ihn abweisen, doch Llonn wagte nicht einmal, diese Möglichkeit ins Auge zu fassen. „Weshalb hast du dich an mich gewandt?" wollte Woome wissen. „Warum nicht an Ginsen?"
    „An sie?"
    Der kleine Pilot lachte. „Ich kann dich gut verstehen, Llonn. Natürlich ist dein Verhalten nicht korrekt. Trotzdem sollst du deine Chance bekommen, schließlich hast du dir soviel Mühe gegeben... Die MONOCEROS-13 fliegt mit, und Sunny wird an Bord sein."
    Llonn versuchte, sich zu beruhigen, doch sein Herz schlug nur noch höher. „Vielen Dank, Woome. Das vergesse ich dir nicht."
    „Schon gut. Und deine Bestechung kannst du wieder mitnehmen." Er schnüffelte traurig am Dosenrand, wo sich Wasserperlen bildeten. „Das Zeug ist ohnehin verdorben."
     
    *
     
    Im Bordjargon hieß die Space-Jet nur Dreizehn. Das Schiff durchmaß etwas mehr als dreißig Meter und sah aus wie zwei übereinandergestülpte Teller. An der Mittelachse betrug die Höhe zehn Meter, und zweieinhalb davon nahm allein die durchsichtige Zentralkanzel ein. Noch sah das Schiff neu aus. Es hatte kaum Einsätze geflogen. Lange konnte der äußerlich gute Zustand nicht mehr erhalten bleiben, denn in nächster Zukunft würde die Dreizehn viel Zeit im Trümmerfeld verbringen.
    Llonn Hartwick war froh darum - besser das, statt wie die meisten Besatzungsmitglieder der MONOCEROS mit Innenaufgaben beschäftigt zu sein.
    Noch drei Minuten bis zum Start.
    Llonn wurde nervös. Sunny Lynne war bisher nicht aufgetaucht, und er wagte nicht, sie schiffsintern ausrufen zu lassen.
    Die Vorschrift allerdings besagte eindeutig, daß sich sämtliche Besatzungsmitglieder und Passagiere spätestens bis fünfzehn Minuten vor dem Start einzufinden hatten. Eine unsinnige Vorschrift, sicher; die meisten Startvorbereitungen erledigte der Syntron allein. Trotzdem war Llonn unruhig.
    Hoffentlich kam sie überhaupt noch. „Was ist jetzt?"
    Aleena Arm Za'as, seine Orterin und Zweite Pilotin, stand ungeduldig in der winzigen Schleuse und sah ihn an. Die. tiefschwarzen Haare trug sie kurz geschnitten, und die schlanke Figur steckte in einer Bordkombination. „Sie ist noch nicht da."
    „Das sehe ich auch, Llonn. Du mußt dich jetzt um den Start kümmern."
    „Einen Augenblick nur noch."
    Er kannte Aleena gut. Sie hatten oft gemeinsam im Schwimmbad der MONOCEROS ihre Freischichten verbracht. Aber sie waren nur Freunde, nicht mehr, obwohl Llonn sie mehr mochte als alle anderen, die er an Bord dieser 200-Meter-Kugel kannte.
    Endlich fuhren die Schotthälften in einer Ecke der kleinen Halle beiseite. Gerade rechtzeitig! Es war die Physikerin, und Llonn bedeutete ihr mit aufgeregten Handzeichen, sich zu beeilen. „Rasch jetzt!
    Gleich geht es los!"
    „Ganz ruhig, Llonn. Es gibt nichts außer dem Zeitplan, was uns unter Druck setzt.
    Wenn irgend etwas schiefgeht, rechnen die Syntrons uns in einer Sekunde einen neuen Plan aus."
    Er hatte nicht einmal gewußt, daß sie seinen Namen kannte. Llonn bewunderte ihren bedächtigen Schritt, die helle Stimme, die dunkelroten, immer neu frisierten Haare. Wie konnte er sie wegen einer kleinen Verspätung schelten?
    Schließlich war Sunny keines seiner Besatzungsmitglieder.
    Hinter ihnen schloß das Schott automatisch. Der Antigravlift zog sich aufwärts bis in die Kanzel. Alle hatten ihre Plätze bereits eingenommen: Aleena, der Funker, der Bordtechniker. In der wissenschaftlichen Abteilung hielten sich zwei Fachleute auf, die Llonn nicht besonders gut kannte. Er wußte aber, wie mit ihnen auszukommen war. „Start!" rief Aleena. Er hatte noch nicht einmal im Pilotensessel Platz genommen.
    Gleichzeitig erlosch das Schleusenschirmfeld, ein paar Projektoren rissen die Dreizehn in den freien Raum hinaus. Der Kurs Richtung Trümmerfeld lag bereits an.
    Neben Llonn saß Sunny Lynne. Er war sich ihrer Gegenwart fast schmerzhaft bewußt; es war, als starre sie ihn aus irgendeinem Grund an ...
    Unmöglich, dachte er, sie hatte ihn bislang nie beachtet. „Etwas interessiert mich, Llonn", sagte sie, und ihre Stimme klang aggressiv dabei. „Ich habe mir gestern schon die voraussichtlichen Personalplanungen angesehen. Eine sonderbare Sache muß da passiert sein. Ursprünglich war ich nämlich für die MONOCEROS-10 vorgesehen.
    Weißt du über die
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