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1428 - Wächter der BASIS

Titel: 1428 - Wächter der BASIS
Autoren: Unbekannt
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bewußtlos zusammenbrach. Llonn warf den Strahler Pidder Dawuhd zu.
    Indessen sprang Aleena an den Türrahmen.
    Dort hatte man trotz aller Hektik inzwischen bemerkt, was geschehen war.
    Vereinzelt trafen Strahlschüsse die Wand hinter ihnen und warfen blasige Trichter.
    Llonn aktivierte mit dem gesunden Arm seinen Schutzschirm. Alles verschwamm ihm vor Augen, sobald er versuchte, den Blick darauf zu richten.
    Nebenan wirbelte eine Explosion die Karaponiden durcheinander, und Llonn begriff, daß Aleena mit ihrer Waffe den Suggestivprojektor getroffen hatte.
    Sekunden später verging in einem Blitz auch die zweite Syntronik.
    Dann wußte er nichts mehr. Llonn hatte einen ständigen Wechsel von Blitzen und Dunkelheit im Gedächtnis; er wurde angehoben und irgendwo hingeführt.
    Sämtliche Details zerflossen. Das letzte, woran er sich tatsächlich erinnern konnte, war Aleenas Gesicht. Lautlos und im Halbdunkel weinte die Frau. Bevor ihre Tränen noch über die Wangen herunterlaufen konnte, hatte der SERUN sie schon verdunstet.
    Llonn wollte sie trösten. Um alles in der Welt wollte er zu ihr gehen, den gesunden Arm um ihre Schultern legen und ein paar aufmunternde Worte sprechen.
    Doch es war zu spät.
    Er verlor das Bewußtsein
     
    6. Die Tage danach
     
    Pidder erhielt die Nachricht in der Krankenstation. Man schrieb den 20.
    Oktober 1143. „Hallo, Wrede", sagte er. „Es ist nett, daß du mich besuchen kommst."
    „Hast du es schon mitbekommen?" fragte die Frau aufgeregt. Mit diesem seltenen Ausdruck im Gesicht sah sie regelrecht interessant aus. „Die CIMARRON und die LIBRA treffen ein.
    Endlich! Unsere einsame Zeit hier ist vorbei."
    Pidder wußte nicht, ob er sich freuen sollte. „Sie kommen zu spät. Wir hätten sie früher gebraucht. Aber immerhin: Sie kommen. Du hast recht, es ist ein Freudentag."
    „Du siehst nicht besonders fröhlich aus, Pidder." Ihr analytischer Blick schien bis auf den Grund der Seele zu dringen. „Du kannst es nicht vergessen, habe ich recht?"
    „Natürlich, Wrede. Das vergesse ich nie."
    Die MONOCEROS hatte fünf Menschen verloren. Dazu kamen vierzehn zum Teil schwer Verwundete. Er und Llonn Hartwick gehörten zu den weniger kritischen Fällen, ihre Verletzungen würden rasch ausheilen. Andere würden ein paar Monate brauchen - und hatten es nur der fortschrittlichen Medizin des Schiffes zu verdanken, daß sie überhaupt mit dem Leben und ohne Folgeschäden davonkamen.
    Die Verluste der Karaponiden wogen noch schwerer. Aus den Aufzeichnungen sämtlicher SERUNS und den Worten, die er selbst aufgeschnappt hatte, entstand folgendes Bild: Hundertfünfzig der Fremden hatten sich in dem BASIS-Fragment aufgehalten. Dreizehn waren umgekommen, die anderen hatten die Flucht ergriffen und waren irgendwo im Trümmerfriedhof verschwunden.
    Hinzu kamen natürlich ihre Artgenossen in den Rettungsbooten des Trimarans.
    Bislang gab es keine Spur, die auf ihr Versteck hingewiesen hätte, doch Pidder rechnete noch mit ihnen. Sie alle würden noch mit den Karaponiden rechnen müssen.
    Was veranlaßte eine Schar karaponidischer Kartanin, zehntausend Lichtjahre außerhalb von Hangay, den Zusammenbau der BASIS zu versuchen? Er wußte es nicht. Niemand wußte es. Dabei war er sicher, daß schon sie als Terraner damit Probleme genug haben würden. Ein Raumschiff wie dieses ließ sich nicht so einfach aus hunderttausend Teilen neu erbauen.
    Perry Rhodan wollte es versuchen. Doch würde er es auch schaffen? „Pidder! Du siehst mich nicht an! Was bedrückt dich?"
    „Es ist nichts", antwortete er matt. „Mir kannst du nichts erzählen. Machst du dir Sorgen um deine Position? Sicher, sie werden genau untersuchen, was du getan hast, dich vielleicht sogar vor ein Bordgericht stellen. Aber deine Handlungsweise läßt sich vertreten. Jedem hätte es passieren können."
    „Und mir ist es passiert", sagte er bitter. „Nicht jemand anderem."
    Wrede schwieg eine Weile. Endlich gab sie sich einen sichtbaren Ruck und fragte: „Kann ich dir noch einen Gefallen tun, Pidder? Gibt es etwas, was du brauchst?"
    Ihre Miene wirkte keineswegs freundlich dabei, und Pidder wußte auch den Grund.
    Aber er hatte nicht die Absicht, Wrede um Alkohol zu bitten. Diese Zeiten waren vorbei, in Zukunft würde er ohne auskommen. „Doch, da ist etwas", antwortete er. „Du weißt doch, daß ich Moslem bin. Mir fehlt mein Koran."
     
    ENDE
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