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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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nicht ihre Zeit. Sie gehörten eigentlich ins Jahr 448 - und so war Eirenes Bemerkung zu verstehen, daß ihnen noch 42 Jahre in der Zeit rückwärts fehlten. „Taravatos, du mußt dich geirrt haben", ertönte die dröhnende Stimme von Icho Tolot, als er sich an den Bordcomputer seines Raumschiffs wandte. „Du weißt so gut wie ich, daß meine Berechnungen stimmen", antwortete Taravatos. „Sie basieren schließlich auf den Daten über diese Galaxis, die ich von dir bekommen habe. Meinem Rechensystem ist jedenfalls kein Fehler unterlaufen."
    Icho Tolot erwiderte nichts; er hatte auch nicht wirklich daran geglaubt, daß sich der Computer geirrt haben könnte. Vielmehr waren seine Zweifel eher Ausdruck der Ratlosigkeit seines Planhirns. „Wäre es nicht interessant zu erfahren, ob der Chronopuls-Wall bereits in dieser Zeit die Milchstraße abschirmt?" sagte Gucky. „Das läßt sich von unserem Standort aus nicht eruieren", antwortete der Bordrechner, der sich offenbar angesprochen fühlte. „Der Chronopuls-Wall ist solange inaktiv, bis ein Fremdobjekt in seinen Bereich einfliegt. Ich würde davon abraten, die Probe aufs Exempel zu machen."
    „Es war nur eine Gedankenspielerei", maulte Gucky über die Einmischung des Computers. Er wandte sich Rhodan zu. „Aber mal angenommen, dieser Wall um die Milchstraße existiert in diesem Jahr, in dem wir uns befinden, noch nicht. Und nehmen wir ebenfalls an, daß er gerade im Entstehen begriffen ist. Dann könnten wir vielleicht den Grund für seine Errichtung herausfinden."
    „Das ist mir zu weit vorausgedacht", sagte Rhodan nur und erntete dafür einen finsteren Blick des Mausbibers. „Es gibt Näherliegendes, das wir beachten müssen..."
    Rhodan verstummte, so als wolle er für sich behalten, was es dazu zu sagen gäbe. „Ich finde das eine sehr kluge Überlegung", sagte Beodu, der Attavenno, der einstige Träumer unter der Obhut der Superintelligenz ESTARTU. „Gucky hat recht, wenn er damit meint, daß wir uns solche Informationen beschaffen sollten, um unsere Lage besser beurteilen zu können."
    Beodu richtete seine Stielaugen an den Enden seiner beiden Kopfflügel auf Gucky, um seine Zustimmung zu unterstreichen. „Dank dir, Beodu", sagte der Mausbiber daraufhin. „Aber wer hört denn schon auf die großen Weisen, die von Gestalt klein sind."
    Diese Bemerkung reizte Icho Tolot zu einem unerwarteten Heiterkeitsausbruch von der Phonstärke eines mittleren Orkans, aber auch das löste die angespannte Atmosphäre nicht.
    Denn in diesem Moment traf die sieben von der HALUTA der nächste Schlag. „Unbekannte Flugobjekte materialisiert", meldete der Bordrechner und ließ, optisch sichtbar, die Ortung anlaufen. „Flugobjekte?" wunderte sich Icho Tolot und verlangte anschließend: „Zeig uns alle verfügbaren Daten optisch an."
     
    *
     
    Man schrieb das Jahr 490 NGZ - und das war nicht ihre Zeit.
    Gestartet waren sie im Jahre 1143 NGZ - und auch diese Zeit, aus der sie kamen, war nicht ihre Eigenzeit gewesen.
    Zumindest traf das auf fast alle von ihnen zu, nur auf Covar Inguard nicht. Er war ein Nachkomme von Schiffbrüchigen, die mit einem Schiff von der in Auflösung begriffenen BASIS unter der Kommandantin Sandra Bugeaklis geflohen und auf einer Sturmwelt der Galaxis Hangay gestrandet waren. Als Kind der xten Generation war für ihn, was damals, während der Großen Katastrophe im Jahre 448, passiert war, nur noch Legende.
    Seine Situation war nur insofern schwierig, daß er es nun mit den Zeitgenossen der Stammesmutter seines Volkes zu tun hatte. Er war aus der Barbarei mitten hinein ins Zeitalter der Technik und der Raumfahrt gestolpert.
    Aber dank seines einfachen Wesens, seiner Ursprünglichkeit und Eirenes Unterstützung hatte er nach dem Schritt in eine ihm fremde Welt keine Probleme.
    Was er nicht verstand, das erfragte er, und wenn er es dann immer noch nicht verstand, machte er sich vorerst keine Gedanken mehr darüber.
    Frage morgen, wenn dein Geist heute schon zu müde ist, war eine der Volksweisheiten im Stamm der „Erdenkinder" von Bugaklis. Und damit war Covar auch unter seinen neuen Freunden gut gefahren.
    Nur mit einem Problem war er nicht ins reine gekommen, das war jenes mit den Zeitverschachtelungen, wie er es gegenüber Eirene genannt hatte. Was Eirenes, ihres Vaters und der anderen Zeitsprung betraf, stellte er keine tiefergreifenden Überlegungen an. Aber daß er sich nun in einer Zeit befinden sollte, in der er noch nicht einmal geboren
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