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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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Perseus-Black-Holes etwa das Fünfundvierzigfache von Sol betrug und der Ereignishorizont den relativ kleinen Radius von knapp über 130 km hatte, bestand keinerlei Gefahr, von der Gravitation erfaßt zu werden.
    Die acht Objekte waren dagegen nur noch 5 Millionen Kilometer entfernt und kamen rasch näher. Ihre ursprünglichen Materialisationspunkte wurden mit zehn Millionen Kilometern angegeben, und sie lagen alle in der entgegengesetzten Richtung des Black Holes. Das erschien Rhodan fast so, als hätten die Insassen der Wachforts großen Respekt vor dem Schwarzen Loch im Perseus-Sektor. Es konnte aber auch so sein, daß sie dem vermeintlichen Feind, nämlich der HALUTA, nur den Fluchtweg in diese Richtung abschneiden wollten. „Ob Raumschiffe oder nicht", sagte Reginald Bull. „Diese Objekte sehen keinen uns bekannten ähnlich. Sie wurden von keinem der Milchstraßenvölker konstruiert."
    „In zweiundvierzig Jahren kann viel geschehen", erinnerte Gucky.
    Bull setzte schon zu einer Handbewegung an, die den Einwand des Mausbibers hinwegwischen sollte, doch da rief Eirene: „Da, seht, den Schriftzug am Bugaufbau!
    Man kann ihn bereits entziffern. Dort steht PERS-III - in terranischer Schrift. Das ist ganz sicher die Abkürzung für die Wacheinheit des Perseus-Sektors. Es sind Terraner!"
    „Die Sache gefällt mir trotzdem nicht", sagte Rhodan. „Ich möchte euch einmal meine grundlegenden Bedenken mitteilen - solange wir noch Zeit haben."
    „Nehmen wir einfach Funkkontakt auf", schlug Bull vor, ohne auf Rhodans Bedenken einzugehen. „Alles weitere wird sich von selbst ergeben."
    „Entfernung der Objekte nur noch drei Millionen Kilometer", meldete Taravatos.
    Der Bordrechner war zwar ursprünglich nicht auf das metrische System programmiert gewesen, obwohl es ihm aus der Zeit der Gänger des Netzes bekannt war. Erst nachdem Perry Rhodan, in Abwesenheit Icho Tolots, an Bord gekommen war, hatte er es angewandt und beibehalten. „Sie halten jedes die gleiche Distanz zu uns und scheinen auf exakten Formationsflug Wert zu legen."
    „Kampfformation", stellte Bull fest und warf Rhodan einen bezeichnenden Seitenblick zu. „Identifizieren wir uns, bevor sie am Ende gar angreifen."
    „Terraner greifen nicht grundlos an", ließ sich Covar Inguard aus dem Hintergrund vernehmen.
    Gewiß meinte er diese Bemerkung nicht sarkastisch, sondern er wollte bloß zur Beruhigung beitragen. Diese Absicht ging jedoch völlig daneben. „Warum bist du nur so stur, Perry", polterte Bull. „Aus welchem Grund sollen wir uns nicht einfach zu erkennen geben.
    Egal, was passiert ist und welche Veränderungen in den letzten zweiundvierzig Jahren stattgefunden haben, wir haben es hier mit Menschen zu tun. Mit unseren Artgenossen."
    „Reginald hat recht, Waqian", pflichtete Beodu Bull bei. „Nichts kann unserer Situation mehr schaden als hartnäckiges Schweigen. Es sind doch offenbar deine Brüder, Angehörige deiner Menschheit.
    Gib dich ihnen zu erkennen."
    „Bedrängt Rhodanos nicht", sagte Tolot. „Ich weiß sehr wohl, welche berechtigte Bedenken ihn plagen. Sag es ihnen klipp und klar, Rhodanos."
    „Wir haben ein grundsätzliches Problem", begann Rhodan und sah einen nach dem anderen an. Er deutete in das Holo. „Das dort mögen Terraner sein oder auch nicht, darauf kommt es nicht so sehr an. Die Sache hat nur den Haken, daß es uns in dieser Zeit nicht geben darf. Wir werden erklären müssen, wo wir die zweiundvierzig Jahre gesteckt haben."
    „Sechshundertfünfundneunzig", rief Eirene und biß sich sofort auf die Lippen, als sie der Blick ihres Vaters traf. Sie fügte kleinlaut hinzu: „Das war wohl nicht sehr gescheit."
    „Du verweist damit nur auf unser wirkliches Problem", sagte Rhodan. „Wir müssen eine plausible Erklärung dafür finden, wie wir zweiundvierzig Jahre überdauert haben, dürfen dabei aber nicht preisgeben, daß wir in Wahrheit aus einer Zeit kommen, die über sechshundertfünfzig Jahre ferner in der Zukunft liegt. - Das dürfen wir nie verraten - egal, mit wem wir es zu tun bekommen."
    „Die Frage ist nur, ob wir alle standhaft genug sein können, um dieser Belastung standzuhalten", gab Icho Tolot zusätzlich zu bedenken. „Funkkontakt", meldete der Bordcomputer. „Wir werden von einer der Wachstationen angerufen."
    Rhodan wirbelte herum. Icho Tolot brüllte: „Warum läßt du uns nicht Klartext hören, Taravatos!"
    „Weil wir in einer unbekannten Sprache kontaktiert werden", antwortete der
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