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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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Ein paar Minuten zumindest bleiben uns. Ist das wahr, was du über Gal gedacht hast?"
    „Würde ich dich belügen, Kleiner?"
    „Hm, dann steht er also mit diesen Unmenschen im Bund", stellte Gucky betrübt fest. „Ich hätte nicht gedacht, daß Gal sich für so ein System der Gewalt hergeben würde. Was ist aus den Menschen nur geworden?"
    „Dies ist eine andere Zeit", sagte Rhodan. „Es herrschen völlig veränderte Bedingungen, die auf Menschen abgefärbt haben. Es ist auch eine schwere Zeit. Wir wissen noch zu wenig, um uns ein Urteil erlauben zu können. Vielleicht werden wir Gals Verhalten besser verstehen, wenn wir erst besser informiert sind."
    „Hast du dich ihm anvertraut, Perry?"
    „Nein - und er darf auch die Wahrheit nie erfahren", sagte Rhodan eindringlich. „Niemand aus dieser Zeit, darf die Wahrheit erfahren. Wir bleiben bei unserer Geschichte."
    Rhodan klärte ihn in knappen Worten über den Stand der Dinge auf, verschwieg jedoch, daß Deighton nicht gezögert hätte, Gucky auch mit psychischer Gewalt zu bändigen. „Was war denn eigentlich mit dir los, daß du auf einmal durchgedreht bist, Gucky?" Wollte Rhodan dann wissen. „Ich und durchgedreht?" empörte sich der Mausbiber. „Jeder normale Ilt - auch jeder menschliche Mutant - hätte sich in meiner Lage ebenso verhalten. Man hat meine Psi-Fähigkeiten unterdrückt! Das möchte Ich nicht noch einmal durchmachen." Rhodan kaute an seiner Lippe. „Ich fürchte", sagte er, „einige Zugeständnisse wirst du schon machen müssen, Gucky. Dies ist, unter anderem, auch eine Zeit, in der parapsychische Fähigkeiten nicht gestattet sind. Ich habe Gal das Versprechen geben müssen, dich dazu zu überreden, deine Fähigkeiten nicht zu gebrauchen."
    „Schon versprochen", sagte Gucky generös.
    Rhodan seufzte, der Kleine tat ihm leid. „Nur kennt dich Gal halt zu gut und weiß, wie Wenig du dich an solche Versprechen hältst."
    „Dann soll er mir den Buckel runterrutschen", sagte Gucky respektlos, was zeigte, daß er halbwegs wieder der alte geworden war. Das gab Rhodan den Mut, ihm mehr über die Bedingungen zu sagen, auf denen Deighton bestand. „Gal wird von dir verlangen, daß du irgendein Handikap auf dich nimmst, das dir den Gebrauch deiner Fähigkeiten unmöglich macht", sagte Rhodan. „Das ist nicht dein Ernst!"
    „Es ist Gals Forderung."
    Gucky schluckte; er nahm es eigentlich unerwartet gefaßt. Nach einer kurzen Pause sagte er: „Was für eine schreckliche Zeit, in die wir geraten sind. Hier möchte ich nicht alt werden. Wenn man sich diese Entwicklung kontinuierlich weiterdenkt, dann darf es nicht verwundern, daß es eines Tages ..."
    Gucky unterbrach sich und sagte dann in völlig verändertem, übertrieben burschikosem Tonfall: „Okay, du großer Mutantenjäger, ich bin ganz friedlich. Ich komme mit dir und lasse alles mit mir anstellen, was du dir wünschst."
    Da wußte Rhodan, daß sie nicht mehr mit sich alleine waren und man sie abhörte.
    Er legte Gucky den Arm um die Schulter und drückte ihn kurz, aber herzhaft an sich. „Ich bin froh, daß alles einen so guten Ausgang genommen hat", sagte Rhodan, obwohl ihm in Wirklichkeit eigentlich zum Heulen zumute war.
    Nein, in dieser Zeit durften sie wirklich nicht alt werden, sonst würden sie selbst noch so feindselig und mißtrauisch werden, wie die Wesen dieser Epoche, die sie bisher kennengelernt hatten.
     
    ENDE
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