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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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ab; er fand, daß der Attavenno ein wenig zu dick auftrug. „Jetzt haben wir andere Probleme. Gucky hat aus unbekannten Gründen durchgedreht und ist auf der Flucht."
    „Darum also die Hektik", stellte Bull fest. Schadenfroh fügte er hinzu: „Ich hoffe, Gucky hält diese ganze Bande für eine Weile auf Trab. Das ist die Revanche für die miese Behandlung."
    Deighton warf ihm einen strafenden Blick zu, dann holte er Atem und brachte eine verlegene Entschuldigung hervor, die er mit den Worten beendete: „Ich verspreche euch Wiedergutmachung."
    „Das kann nicht der Mann sein, über den du mir so viel erzählt hast und auf den du so große Stücke hältst, Perry", sagte Eirene zu ihrem Vater. „Diese Geschichten liegen auch schon weit zurück", sagte Rhodan, während er die Szenen beobachtete, die in einem den hinteren Teil des Raumes ausfüllenden Holo eingespielt wurden. Deighton wollte ihnen damit gewiß nicht nur den aktuellen Stand der Mausbiberjagd vermitteln, sondern wohl eher die perfekte Organisation demonstrieren und wie sich das Netz, das seine Leute spannten, immer mehr zusammenzog. „Werden sie Gucky das Fell abziehen, wenn sie ihn erwischen?" fragte Bull so laut, daß Deighton es hören mußte. „Provoziere Gal nicht", sagte Rhodan besänftigend, „er hat es so schon schwer genug mit uns."
    „Er mit uns?"
    „Wenn du erst erfahren hast, was ich inzwischen weiß, wirst du ihn besser verstehen können", sagte Rhodan. „Wir sollten vergessen, was mit uns geschehen ist, und uns kooperativ zeigen.
    Dies ist nicht unsere Zeit, und wir dürfen nicht erwarten, daß wir wie sehnsuchtsvoll erwartete Heimkehrer empfangen werden."
    Er machte eine Pause und fügte dann mit besonderer Betonung hinzu, in der Hoffnung, daß Bully und auch die anderen, die versteckten Zeichen deuten könnten: „Wir sind völlig unbedeutend, so unbedeutend, daß wir nichts erwirken und nichts verändern können. Halten wir uns also am besten aus allem heraus."
    Bull nickte verstehend. Icho Tolot sagte, ohne seine Augen vom Holo zu lassen: „Der Kleine hält die Suchmannschaften ganz schön in Trab. Seht ihr es? Sie haben offenbar Handgeräte, die ihnen helfen sollen, ESPER aufzuspüren. Sie gehen sehr methodisch vor, aber sie suchen nicht gezielt. Das bedeutet, daß der Kleine sie an der Nase herumführt."
    Es machte offenbar, wie Bull, auch dem Haluter Spaß, Deighton mit solchen Bemerkungen zu ärgern. Konnte man es ihnen verdenken, nachdem sie nicht gerade mit Vorzug behandelt worden waren?
    Deighton verstand diesbezüglich aber keinen Spaß. Er drehte sich um und sagte: „Wenn sich Gucky noch an Bord der ODIN befindet, dann haben wir ihn bald."
    „Wo sollte er denn sonst sein?" wunderte sich Bull. „Wir befinden uns im Orbit eines Stützpunktplaneten", klärte ihn Rhodan auf.
    Bull pfiff durch die Zähne, Icho Tolot lachte donnernd. „Okay, Suchaktion abbrechen", hörten sie Deighton sagen und blickten ihm erwartungsvoll entgegen, als er sich ihnen zuwandte. „Gucky ist euch also entkommen, Gal", sagte Bull hoffnungsvoll. „So spaßig ist das nicht", fuhr Deighton ihn mit verkniffenem Gesichtsausdruck an. „Es kann als sicher angenommen werden, daß Gucky der Sprung nach Wessund gelang, bevor wir die Schutzschirme aktivieren konnten. Damit hat er sich aber in eine fatale Lage gebracht, denn diese Stützpunktwelt ist strengstes militärisches Sperrgebiet. Wenn er sich dort etwas zuschulden kommen läßt, kann es ihn das Leben kosten."
    Deighton meinte das offenbar ernst. Das erkannte auch Bull, denn er verkniff sich weitere spöttische Bemerkungen. „Das kann böse enden", sagte Rhodan, der sich überlegte, wie es Gucky ergehen mochte, wenn er ausschließlich von Fremden und deren Gedanken umgeben war - fern und isoliert von ihnen und somit von allem Vertrauten. 10. ZWISCHENSPIEL V: Gedankenchaos Die Stille birst.
    Auf einmal stürzt eine Flut von Gedanken auf seinen entwöhnten Geist ein, Gedanken, wie er sie - auch vor der Stille - schon lange nicht mehr gehört hat.
    Gedanken voller Aggressivität, Haß, unschöne, destruktive Gedanken.
    Diese Ratte... Anstatt sie freizulassen, sollten wir sie grillen und den Speisezettel damit aufbessern ... Den „Puppenspieler" müssen die Cantaro geritten haben, als er den Befehl gab, den Nager aus dem ESP-Pressor zu entlassen...
    Perry Rhodan hat also gar nicht so weit danebengetippt, mit seiner Bemerkung, daß sich Gucky nicht gerne eine Ratte nennen läßt. Der Mausbiber
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