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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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sie im großen und ganzen auch stimmt, obwohl es einige Ungereimtheiten gibt.
    Aber lassen wir das. Die Kosmische Katastrophe, hervorgerufen durch den Transfer des letzten Hangay-Viertels, hat die Lokale Gruppe in ein Chaos gestürzt.
    Die Superintelligenz ES, bisher der Mentor der Menschheit, hat seit damals kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben. Die Hauri haben den Krieg in die Milchstraße und in die anderen Galaxien gebracht.
    Dann sind Fremde aus einem fernen, unbekannten Teil des Universums am Schauplatz der Katastrophe aufgetaucht und haben sich wie die Herren der Schöpfung aufgeführt.
    Sie wollten uns zwangsbefrieden, wollten, wie sie es nannten, für Ruhe und Ordnung in diesem Teil des Universums sorgen, da wir selbst dazu offenbar nicht in der Lage seien. Und da wir uns gegen jegliche Bevormundung entschieden wehrten, setzen sie nun offenbar deutlichere Zeichen, um ihre Absichten kundzutun, indem sie ganze Welten mit einem Schlag, mit einem einzigen Blitz, vernichten. Diese vielen harten Prüfungen, die Bedrohungen unserer Existenz, haben uns geprägt.
    Einige Informationen habt ihr bereits erfahren, für weitere stehe ich zur Verfügung."
    „Das war eine lange Rede, die mir fast nach einer Entschuldigung geklungen hat", sagte Rhodan. „Eine Entschuldigung sollte es auch sein", bestätigte Deighton. Als er Rhodans fragenden Blick merkte, fügte er erklärend hinzu: „Dafür, daß wir euch wie Feinde mit Waffengewalt empfangen haben und dafür, mit welchem Mißtrauen wir euch begegnet sind, als es sich herausstellte, daß ihr keine Feinde seid. Und die einzige Entschuldigung ist, daß wir einen Überlebenskampf führen, bei dem wir uns keine Blöße leisten können. Aber ich muß auch sagen, daß ihr nicht ganz unschuldig seid und uns geradezu zum Mißtrauen provoziert habt."
    „Das mußt du mir näher erklären", verlangte Rhodan. „Ihr habt uns doch keinerlei Chance gelassen, irgend etwas zu tun, was euer Mißfallen hätte erregen können. Wir waren gefangen, gefesselt und der Ungewißheit über unser Schicksal preisgegeben. Man verriet uns nicht einmal, daß wir es mit unseresgleichen zu tun hatten."
    „Ich habe mich dafür entschuldigt", sagte Deighton. „Ich meine natürlich, daß ihr uns mit eurer Geschichte provoziert habt. Warum die Lügen?"
    „Es ist genauso passiert, wie geschildert", behauptete Rhodan fest. „Wir haben die zweiundvierzig Jahre in einem Stasis-Feld überdauert."
    „Es könnte wahr sein, ich will das mal voraussetzen", machte Deighton ein Zugeständnis. „Aber zumindest in einem Punkt habt ihr uns belogen. Nämlich was den Aufenthaltsort der anderen Schiffe betrifft. Wir haben eure Angaben überprüft, indem wir einen Kundschafter nach Point Siragusa schickten. Er hat uns vor wenigen Stunden über eine Hyperfunkbrücke Bericht erstattet."
    Es entstand eine kurze Pause. Rhodan hätte sofort antworten können, aber er tat es absichtlich nicht. Er wollte, daß Deighton den Eindruck gewann, daß er taktiere. „Wir haben natürlich unsere Aussagen aufeinander abgestimmt", gab Rhodan zu, „und verabredet, daß wir einen falschen Standort des Tarkan-Verbands angeben. Es sah am Perseus-Black-Hole auch nicht gerade so aus, als ob wir es mit Freunden zu tun hätten. Im Vertrauen gesagt, Gal, ich bin der einzige, der den wirklichen Aufenthaltsort der vierzehn Schiffe kennt.
    Die anderen haben, auch in anderen Belangen, absichtlich falsche Informationen bekommen, damit sie sich nicht unbeabsichtigt verraten können.
    Dieser Selbstschutz war notwendig."
    „Aber jetzt sieht die Sache doch ganz anders aus", meinte Deighton. „Nun, etwas anders wohl", erwiderte Rhodan. „Aber ganz zufriedengestellt bin ich immer noch nicht. Es bleibt nämlich die Tatsache, daß man uns, auch nachdem unsere Identität festgestanden haben muß, noch immer wie Feinde behandelt hat."
    „Dies habe ich dir mit den herrschenden Lebensumständen erklärt, Perry", sagte Deighton. Er seufzte wieder. „Ist es nicht traurig? Da sehen wir uns nach so langer Zeit wieder, und wir haben nichts Besseres zu tun, als miteinander Katz und Maus zu spielen. Ich mache das nicht länger mit. Ich will dir reinen Wein einschenken. Setz dich, bitte."
    Rhodan folgte der Einladung und nahm auf einer Sitzbank mit aschfarbenen Kissen aus einem porösen und nicht besonders weichen Material Platz. Deighton setzte sich ihm gegenüber. „Ich will dir reinen Wein einschenken", wiederholte er und machte dabei ein bekümmertes
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