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1421 - Zeitzeugen

Titel: 1421 - Zeitzeugen
Autoren: Unbekannt
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Computer, spielte aber gleichzeitig den empfangenen Funkspruch ein.
    Aus den Lautsprechern erklang eine rauhe, kehlige Stimme, die kurze bellende Laute von sich gab, in die immer wieder kurze, schrille Töne eingelagert waren. „Was...", begann Bull. Doch er kam nicht weiter, denn Taravatos schlug Alarm.
    Die fremdartige Stimme verstummte.
    Das Holo zuckte in einem grellen Blitz auf, dann stürzte es implosionsartig in sich zusammen. Gleichzeitig zeigte der Bordcomputer durch einen schrillen Pfeifton und durch eine Reihe aoptischer Signale an, daß er vorübergehend unansprechbar und blockiert war.
    Schließlich kam wieder das Frei-Zeichen, und Taravatos meldete: „Wir werden angegriffen! Alle acht Wachstationen eröffnen gleichzeitig das Feuer auf uns. Ich mußte die Schutzschirme auf volle Leistung schalten."
    „Terraner schießen nicht zuerst", sagte Rhodan in Erinnerung an Covars gutgläubige Worte. „Es können keine Terraner sein", sagte Eirene fröstelnd. „Wir haben die Sprache der Angreifer gehört. Sie ist... unmenschlich..."
    Rhodan straffte sich. „In Ordnung", sagte er. „Jetzt müssen wir rasch handeln. Uns bleibt nur solange Zeit, bis die Schutzschirme der HÄLUTA zusammenbrechen. In dieser Zeitspanne müssen wir die Dinge geregelt haben."
    „Was gibt es zu regeln?" fragte Beodu. „Deine Erinnerung, mein Freund", antwortete Rhodan. „Unser aller Erinnerung. Wir müssen sie fälschen und aufeinander abstimmen."
    Der Attavenno sah ihn aus seinen Kopfflügelaugen verständnislos an.
    Statt einer Erklärung wechselte Rhodan jedoch das Thema und ordnete an: „Legt alle Schutzanzüge an. Auch wenn sie in einzelnen Fällen nicht gerade maßgeschneidert sein dürften, so erfüllen sie im Ernstfall doch ihren Zweck. Und es sieht ganz so aus, als sei dies ein Ernstfall." 2. ZWISCHENSPIEL I: Feind in Sicht! 2. März 490 NGZ. 14:24 Uhr, Bordzeit.
    Alarm!
    Wenn man aus tiefem Schlaf aufschreckt, dann ist man zuerst einmal völlig desorientiert. Die Sinne sind durcheinander und checken die realen Eindrücke mitunter in ungeordneter Reihenfolge. Wie sonst ist es zu erklären, daß Vany zuerst das Datum und die Uhrzeit registriert und dann erst den Alarm. Dabei hat die Alarmsirene sie aus dem Schlaf gerissen. Aus einem wohlverdienten Schlaf, der allerdings keine drei Stunden gedauert hat, nach 24 Stunden Dienst.
    Entsprechend fühlt sie sich: wie gerädert. „Menschenschinder!" schimpft sie und heftet sich einen Muntermacher in die Armbeuge, bevor sie nach ihrer Kombination fischt. Mit zwei Handgriffen sind die Verschlüsse dicht. Sie läßt die gespreizten Finger der Linken kammartig durch ihr rotes Haar rechen, angelt sich den Kreuzgurt und eilt durch die automatisch aufgleitende Kabinentür auf den Korridor.
    Hier herrscht bereits einiges Gedränge.
    Verschlafene Männer und Frauen eilen fluchend und schimpfend aus ihren Kabinen und streben den Antigravlifts und der Transmitterstation zu, legen im Laufschritt letzte Hand an ihre Monturen.
    Vany wirft sich den Kreuzgurt rückwärts über die Schulter, drückt vorne die Magnetverschlüsse zu, greift nach hinten.
    Berührt eine behaarte Hand. Noch bevor sie sich umdreht, weiß sie, daß Barol an ihr herumfingert; der Kerl ist behaart wie ein Affe, dabei so romantisch wie ein Minnesänger. „Jetzt sitzt der Gurt", sagte er mit seiner tiefen, männlichen Stimme. Er spricht laut, um das Stimmengewirr zu übertönen, dennoch klingen seine Worte fast wie ein Liebeslied. So ist das nämlich mit Barol: Egal, was er zu Vany sagt, es klingt immer nach Liebeslied. „Du kannst beruhigt zum Rapport. Nichts auszusetzen an dir."
    „Du weißt, ich mag es nicht, wenn du mich begrapschst", fährt sie ihn an. „Dabei macht es keinen Unterschied, ob du mich anziehst oder mit den Blicken auszuziehen versuchst."
    Er wird rot. Sie hat es mit ihrer Anzüglichkeit wieder mal geschafft.
    Vany ist froh, daß sich ihre Wege an der ersten Kreuzung trennen, weil er mit dem A-Lift auf seinen Posten über den Mannschaftsunterkünften muß, er ist Kanonier, und sie mit dem Transmitter zur fünfhundert Meter entfernten Ortungszentrale. „Wetten, daß es wieder nur ein Manöver ist?" ruft er ihr noch zu, bevor er abbiegt.
    Solch eine Wette konnte nur Barol anbieten, denn seit Vany auf dem Wachtender Dienst macht, hat es noch nie einen Ernstfall gegeben. Und selbst als Scherz war die Bemerkung schal. Witze mit so einem Bart konnte auch nur Barol machen. Er ist ja ein lieber Junge, aber
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