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1413 - Enklave Chronopuls-Wall

Titel: 1413 - Enklave Chronopuls-Wall
Autoren: Unbekannt
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gebracht worden war. Er sollte die Expedition auf keinen Fall mitmachen, da sein Geisteszustand nach wie vor nicht stabil genug war. „Auf Hera Iund auf Hera II gibt es Leben", meldete Hernan Oaks. Der Quantentechniker saß vor den mit der Hauptsyntronik gekoppelten Ortungsgeräten. Er ermittelte mit Hilfe der Fernortung verschiedene Lebenssysteme, um möglichst viele Daten zu erhalten. „Nirgendwo sind aber Spuren einer Veränderung der Natur zu erkennen, die auf intelligentes Leben schließen lassen", verkündete er dann. „Bisher keine Abweichungen von den Meldungen der Robotsonden."
    „Also keine Zerstörung der Natur", sagte der Arkonide. „Natürlich haben wir bisher nur einen kleinen Teil von Hera Iund Hera II erfaßt", schränkte Oaks seine Aussage ein. „Wir müßten beide Planeten einige Male umkreisen, wenn wir das vollständige Bild der Roboterberichte bestätigt haben wollen."
    „Nicht nötig", erwiderte Atlan. „Wenn es auf einem der beiden Planeten oder auf beiden intelligentes Leben gäbe, dann würde es sich kaum auf einen kleinen Teil der Welten beschränken, sondern überall Spuren hinterlassen."
    Hernan Oaks griff sich mit der linken Hand nach dem rechten Ohr und rieb sich das Ohrläppchen. „Tut mir leid", seufzte er. „Wir Wissenschaftler sind zuweilen Perfektionisten, die das Naheliegende nicht sehen."
    „Wir landen", entschied der Arkonide. „Auf der nördlichen Halbkugel von Hera Irichten wir eine Meßstation ein."
    „Sicherlich gibt es kein intelligentes Leben auf den beiden Planeten", bemerkte Karwen Say. „Jedenfalls hat es sich dort nicht entwickelt. Wir müssen aber davon ausgehen, daß es hier zumindest ein intelligentes Wesen gibt, das uns Schwierigkeiten machen kann."
    „Das übersehe ich keineswegs", erklärte der Arkonide. „Und wir werden es finden, ganz gleich, auf welchem der drei Planeten es sich aufhält."
    Hera Iund Hera II hatten gut atembare Sauerstoffatmosphären. Wasser und Land waren bei beiden Planeten etwa im Verhältnis 75 :25 verteilt. Die Gebirge waren durch die Erosion weitgehend abgeschliffen. Auf keiner der beiden Welten gab es Erhöhungen, die 2000 Meter überstiegen. Vulkane wurden nirgendwo beobachtet. Hera III war ein atmosphäreloser Klotz mit vielfach zerklüfteter Oberfläche, die grauschwarz erschien, aber dennoch eine hohe Reflexionsfähigkeit hatte.
    Die Bahnen der drei Planeten waren deutlich gegeneinander geneigt, ein deutlicher Hinweis darauf, daß sie nicht aus der Sonne Hera hervorgegangen, sondern irgendwann von dem Stern eingefangen worden waren.
    Während die CYGNUS nach Hera II flog, ging die LACRIMARUM über Hera Iin eine Kreisbahn. Atlan, Hernan Oaks, Karwen Say und einige Techniker stiegen auf ein Beiboot um und landeten damit auf dem Planeten. Der Arkonide lenkte die Maschine zu einer weiten Ebene, die von flachen Hügelketten eingefaßt wurde. An den Ufern von silbern schimmernden Seen hatten sich dichte Vegetationsgürtel gebildet.
    Eine Herde von blau gepanzerten Tieren flüchtete vor dem herabkommenden Beiboot. Sie erinnerten Atlan an terranische Schildkröten, bewegten sich jedoch erheblich schneller als diese und hatten offenbar ein gutes Dutzend kurzer Beine, mit denen sie mühelos alle Hindernisse auf ihrem Weg überwanden.
    Einige Tiere schwammen in ihrer Panik quer durch einen See, um auf dem gegenüberliegenden Ufer im Dickicht unterzutauchen. Riesige Schwärme von farbenprächtigen Vögeln stoben aus dem Blätterwald auf, um sich vor dem kugelförmigen Ding, in Sicherheit zu bringen, das sich da brüllend und fauchend aus dem Himmel herabsenkte. „Wir scheinen mitten im Paradies gelandet zu sein", sagte Hernan Oaks, als der Arkonide das Triebwerk ausschaltete. „Ich habe schon lange nicht mehr so viele Tiere auf einmal gesehen."
    Fasziniert beobachtete er eine gelbe Echse, die sich bis jetzt in der Nähe der Landestelle aufgehalten hatte und sich nun langsam und majestätisch von ihnen entfernte. Sie war etwa zehn Meter lang und hatte einen breiten, eckigen Kopf mit mächtigen Reißzähnen. Unter ihren Pranken wirbelte der Staub auf. „Ein Paradies, das mit Vorsicht zu genießen ist", bemerkte Atlan lächelnd. „Mit dem Prachtkerl da draußen möchte ich jedenfalls nicht alleine sein."
    „Ich auch nicht", erwiderte Oaks. „Ich glaube, ich konzentriere mich besser auf meine Aufgaben."
    Hernan Oaks war anzusehen, daß ihm der Schreck in die Glieder gefahren war. „Da ist etwas, was mir auffällt", sagte er
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