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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
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lenken.
    Aber gerade die Angst der Gurrads vor den ominösen Herrschern gab den Galaktikern zu denken, denn diese Angst enthielt geradezu hysterische Züge. Das legte die Schlußfolgerung nahe, daß die Gurrads mehr über die geheimnisvollen Herrscher wußten, als sie zugeben wollten.
    So jedenfalls sah es Perry Rhodan und bestand darauf, auf Ayshran-Ho zu bleiben - wenigstens für einige Tage. Die Gurrads waren so brennend daran interessiert, die Galaktiker auf friedliche Weise loszuwerden, daß sie sich vielleicht durch ihre Furcht dazu verleiten ließen, doch noch ein paar Informationen preiszugeben.
    Bis jetzt sah es allerdings nicht so aus, als würde diese Rechnung aufgehen.
    Auch der Memowürfel hielt nicht ganz, was er auf den ersten Blick versprochen hatte.
    Icho Tolots Botschaft war kurz und mysteriös. Wenn man alle schmückenden Beiworte wegließ, dann blieb nur die kurze Nachricht übrig, daß der Haluter sich auf die Suche nach den Säulen der Vergangenheit begeben hatte. Er sagte nicht, wo sich diese Säulen befinden könnten, und er war auch sonst nicht sehr mitteilsam. Das sah ihm eigentlich gar nicht ähnlich. Andererseits machte er in der Aufzeichnung auch nicht den Eindruck, als hätte er unter Druck gestanden - das hätte seine Einsilbigkeit erklären können.
    Rätselhaft blieb auch die Umgebung, in der Icho Tolot seine Botschaft zum besten gegeben hatte: Die Gebäude und die Raumschiffe im Hintergrund waren fremdartig und ließen sich nicht einordnen.
    Es war nicht zu ermitteln, auf welchem Planeten der Haluter sich zum Zeitpunkt der Aufzeichnung aufgehalten hatte.
    Einige der Experten, die sich mit dem Memowürfel befaßten, meinten, daß man nach Phönix-1 zurückfliegen, vielleicht sogar den Planeten Satrang besuchen sollte. Dort lebten Angehörige vieler Völker, und nicht alle waren so verrückt, daß man nicht mit ihnen hätte reden können. Vielleicht wußte einer von ihnen mit dem im Memowürfel enthaltenen Bild etwas anzufangen.
    Auf Ayshran-Ho jedenfalls würde man das Rätsel nicht lösen, schon gar nicht mit Hilfe der Gurrads.
    Das war' der Stand der Dinge am Morgen des 5. Juli 1143 NGZ. Perry Rhodan, des ergebnislosen Wartens müde, war fast bereit, dem Drängen seiner Freunde nachzugeben und Ayshran-Ho zu verlassen.
    Da wurde ihm ein Besucher gemeldet.
     
    *
     
    Der Besucher war ein Gurrad, der schon ein beträchtliches Alter auf dem Buckel haben mußte. Seiner Löwenmähne fehlte es bereits an Farbe, und hier und da ließ auch die Fülle des Haarwuchses ein wenig zu wünschen übrig. Aber seine Augen waren klar, seine Stimme klang kräftig, und mit seinem Händedruck hätte er einen Ertruser in die Knie zwingen können.
    Dieser Händedruck, unter Gurrads nicht unbedingt üblich, war natürlich eine sehr höflich gemeinte Geste den Terranern gegenüber, und wenn der Gurrad einen Kraftakt daraus machte, dann lag dies vielleicht an einem Übersetzungsfehler, und einem sich daraus ergebenden Mißverständnis.
    Perry Rhodan ertrug die Begrüßung mit zusammengebissenen Zähnen und verstaute seine etwas angeschwollene Hand hastig hinter seinem Rücken. Seine Stimme klang ein wenig belegt, als er seinen Gast nach dem Grund des unerwarteten Besuchs fragte. „Mein Name ist Tetran Kham", stellte der Gurrad sich vor. „Ich bin Bürger der Stadt Massengi, und ich kann das Verhalten der Behörden meines Volkes nicht billigen."
    Rhodan hörte es mit großer Freude. „Darum bin ich zu dir gekommen, um dir etwas zu berichten", fuhr Tetran Kham fort. „Es betrifft die Erlebnisse meines Vorfahren Nandur Kham. Er lebte zu jener Zeit, als der Große Krieg bereits begonnen hatte. Wärst du an einem solchen Bericht interessiert?"
    „Selbstverständlich", sagte Rhodan und wartete gespannt, daß Tetran Kham beginnen würde. Aber Tetran Kham wäre wohl kein rechter Gurrad gewesen, wenn es so einfach gegangen wäre. „Gut", sagte er bedächtig, anstatt seinen Bericht zu beginnen, wie Rhodan es sich eigentlich erhofft hatte. „Dann finde dich gegen Mittag in meinem Haus ein. Dort befindet sich eine Aufzeichnung, die von meiner Familie schon seit Hunderten von Jahren gehütet wird. Du darfst sie dir ansehen."
    „Das werde ich gerne tun", versicherte Rhodan. „Wie viele Begleiter darf ich mitbringen?"
    „Du solltest allein kommen", erklärte Tetran Kham. „Meine Familie teilt meine Ansichten nicht, und es wäre auffällig, wenn mehrere von deinem Volk plötzlich bei mir auftauchen. Du bist
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