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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
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sicherlich nicht daran interessiert, mir Schwierigkeiten zu bereiten?"
    „Selbstverständlich nicht!"
    „Ich habe gehofft, daß du das sagen würdest. Ich werde dir einen Gleiter schicken, der dich zu mir bringt."
    Der Gurrad streckte Rhodan die Hand hin, und der Terraner hatte keine andere Wahl, als die Geste zu erwidern, denn er wollte Tetran Kham auf keinen Fall verärgern. Im Knochengefüge seiner Rechten knackte es vernehmlich, und Rhodans verbindliches Lächeln geriet zu einer Grimasse. Den Gurrad störte es nicht, denn er bemerkte den Unterschied kaum.
    Hochzufrieden marschierte er von dannen.
    Rhodan betrachtete seine lädierte Hand und seufzte. „Wenn du mich fragst", sagte Gucky, der plötzlich vor ihm stand, „so bin ich nicht besonders wild darauf, dich zu begleiten."
    „Er will sowieso, daß ich alleine komme."
    „Um so besser", murmelte der Mausbiber, der das selbstverständlich schon gewußt hatte. „Es könnte eine Fall sein", gab Reginald Bull zu bedenken, der das Gespräch zwischen Rhodan und dem Gurrad von einem Nebenraum aus verfolgt hatte. „Das glaube ich kaum", wehrte Rhodan ab und sah Gucky fragend an. „Tetran Kham meint es ehrlich", bestätigte der Mausbiber, der es sich natürlich nicht hatte nehmen lasse, den Gurrad auf telepathische Weise unter die Lupe zu nehmen. „Na und?" fragte Bull. „Was hat das schon zu sagen! Ich finde es verdächtig, daß er dich ans entfernteste Ende von Massengi lotsen will und dir keine Begleitung zugesteht."
    „Du hast also schon herausbekommen, wo er wohnt?"
    „Nicht nur das", erwiderte Bully. „Tetran Kham ist ein sehr reicher Gurrad, ein Händler, der mehrere Raumschiffe besitzt und mit allen möglichen Planeten in Verbindung steht. Er gilt als ehrlich, und er ist einer der angesehensten Bürger von Massengi, wenn nicht gar von ganz Ayshran-Ho, Seine Familie ist schon seit Jahrhunderten hier ansässig."
    „Das alles spricht zu seinen Gunsten, nicht wahr?"
    „Gerade darum könnte man sich Tetran Kham ausgesucht haben!" gab Bull zu bedenken. „Nach dem, was mit Nikki Frickel passiert ist, können wir gar nicht vorsichtig genug sein."
    Rhodan nickte. „Gucky wird mich im Auge behalten", sagte er. „Darauf kannst du Gift nehmen!" versicherte der Mausbiber. „Du solltest mich mitnehmen!" drängte Bull. „Zu zweit haben wir bessere Chancen, und diesem Tetran Kham werden wir es schon plausibel machen, daß er mich in seinem Haus dulden muß!"
    „Nein", sagte Rhodan. „Wir werden alles unterlassen, was den alten Herrn verärgern könnte. Wenn sich schon mal endlich jemand bereit findet, uns Informationen zu geben, sollten wir das auch honorieren. Also gehe ich allein."
    Er warf einen Blick auf seine Hand und zuckte die Schultern. „Obwohl Tetran Kham mir als kräftig genug erscheint, um einigen Ärger vertragen zu können", murmelte er nachdenklich.
     
    *
     
    Massengi war eine alte Stadt - zumindest in den Augen der Gurrads, die auf Ayshran-Ho lebten. Es gab andere, viel früher besiedelte Planeten in der Großen Magellanwolke. Massengi mochte alles in allem rund eintausend Jahre alt sein, und das war nicht allzu viel.
    Dennoch gab es große Unterschiede zwischen Massengi und dem modernen Patembe.
    Ayshran-Ho war ein relativ junger Planet, der tektonisch noch sehr aktiv war.
    Massengi lag am äußersten Ostzipfel des Kontinents Gherkan, und die Gurrads hatten die Stadt in die steilen Küstenberge hineingebaut. Das war ein waghalsiges Unterfangen, zumal es unmittelbar vor der Küste eine ganze Reihe von mehr oder weniger aktiven Vulkanen gab. Sie erhoben sich als steile Inseln aus dem Meer und schickten Rauchwolken in die Luft.
    Tropische Temperaturen und reichliche Niederschläge sorgten dafür, daß die steilen Flanken dieser Vulkaninseln sich stets schon nach kurzer Zeit mit üppiger Vegetation bedeckten. Um so alarmierender wirkte die Tatsache, daß viele Inseln nur teilweise oder gar nicht bewachsen waren. Es war offensichtlich, daß die Vulkane vor Massengi nur selten so friedlich vor sich hinrauchten, wie es im Augenblick der Fall war.
    Die häufigen Vulkanausbrüche waren nicht ohne Folgen für die Stadt geblieben, und so hatte Massengi zweifellos im Lauf der Geschichte etliche Katastrophen unterschiedlicher Größenordnung erlebt.
    Selbst die erdbebensicherste Bauweise hatte ihre Grenzen, und diese waren häufig überschritten worden. Aber die Gurrads dachten nicht daran, das Feld zu räumen.
    Hartnäckig hielten sie an Massengi
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