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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
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wissen, daß Captain Ahab zumindest beim Abschied die reine Wahrheit sagte", bemerkte er leise, beinahe schuldbewußt. „Wenn er geahnt hätte, was er damit anrichtete... Wir hätten damals helfen können."
    Perry Rhodan schüttelte langsam den Kopf. „Ihr Gurrads seid gute, mutige und kluge Kämpfer", sagte er, um diplomatische Formulierungen bemüht. „Aber gegen einen Gegner, gegen den alle Völker der Milchstraße nichts ausrichten konnten, hättet ihr wohl vergeblich gekämpft.
    Wahrscheinlich hättet ihr damit den Eindringling, von dem Ahab sprach, nur auf euch aufmerksam gemacht. Das wäre euch sicher schlecht bekommen."
    „Das mag sein", murmelte Tetran Kham nachdenklich. „In diesem Bericht wurde ein Archiv erwähnt", fuhr Rhodan fort. „Wurden dort tatsächlich alle Berichte über Ereignisse, Begegnungen und Entdeckungen im Weltraum aufbewahrt?"
    „Ja."
    „Könntest du uns helfen, Einblick in diese Unterlagen zu nehmen?"
    „Nein."
    „Warum nicht?"
    „Weil es dieses Archiv nicht mehr gibt", sagte Tetran Kham schwerfällig. „Zumindest nicht in der Form, wie Nandur Kham es kannte. Unsere Vorfahren haben sich geirrt, als sie diese Insel am nördlichen Pol für erdbebensicher erklärten. Wenige Jahre nach Nandur Khams Tod hat es dort eine furchtbare Katastrophe gegeben. Die Insel und das Archiv existieren nicht mehr."
    Perry Rhodan schwieg betroffen.
    Es war wie verhext, sagte er sich. Immer wenn er glaubte, irgendwo jenes rettende Fadenende gefunden zu haben, an dem man ziehen mußte, um dieses Knäuel von Geheimnissen endlich entwirren zu können, hielt er eine Niete in der Hand. „Und der Memowürfel mit Berichten, den Nandur Kham von Guben Tai erhalten hat?" fragte er, aber er kannte die Antwort schon im voraus. „Auch er existiert nicht mehr", sagte Tetran Kham und bestätigte damit Rhodans Befürchtungen. „Ich habe danach gesucht, denn mir war klar, daß dieser Würfel von großer Wichtigkeit für euch sein würde.
    Leider war meine Suche ergebnislos."
    „Vielleicht ist wenigstens der Inhalt dieses Würfels irgendwo in Nandur Khams sonstigen Unterlagen gespeichert!"
    „Nein, auch das ist nicht der Fall. Du fragst dich natürlich, warum Nandur Kham zwar diesen recht ausführlichen Bericht abgespeichert hat, nicht aber Guben Tais Informationen. Ich glaube, daß die Erklärung dafür sehr einfach ist: Nandur Kham glaubte nicht daran, daß für die Bewohner der Milchstraße eine tatsächliche Gefahr bestand. Darum hielt er Guben Tais Berichte für bedeutungslos."
    „Und du nimmst an, daß auch in Patembe keine Unterlagen zu diesem Thema mehr vorhanden sind", stellte Rhodan fest. „Dessen bin ich mir nicht sicher", erklärte Tetran Kham ruhig. „Aber auch wenn solche Unterlagen noch existieren sollten, wird man sie euch nicht zugänglich machen."
    Perry Rhodan nickte nachdenklich.
    Hier auf Ayshran-Ho hatten sie Icho Tolots Botschaft entdeckt, und wahrscheinlich lagen auch noch weitere wichtige Informationen ungenutzt in gurradschen Archiven herum.
    Aber die Gurrads fürchteten sich vor den neuen Herrschern der Milchstraße, und sie waren nur darauf erpicht, Rhodan und seine Leute so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
    Wer konnte ihnen das verdenken?
    Was Nandur Kham und seine Zeitgenossen noch für völlig unmöglich gehalten hatten, das mußten die Gurrads schon wenig später als Tatsache akzeptieren: Dem von Captain Ahab erwähnten Eindringling war es in der Tat gelungen, die Milchstraße total zu isolieren. Nichts gelangte hinein, nichts kam heraus. Nicht einmal Hyperfunksignale.
    Mit einem Gegner, der so etwas fertigbrachte, ließ man sich besser nicht auf ein von vornherein aussichtsloses Kräftemessen ein - so meinten die Gurrads, und sie hatten wahrscheinlich recht. Hinzu kam die Tatsache, daß die Gurrads auch ohne den Kontakt zur Milchstraße leben konnten. Sie konnten es sich leisten, vorsichtig zu sein und ihre eigene Sicherheit in den Vordergrund zu stellen.
    Vielleicht hätte es sich gelohnt, trotzdem in Patembe nachzuforschen, notfalls auch gegen den Willen der Gurrads, wenn es sein mußte sogar mit Gewalt. Aber vor einem solchen Schritt schreckte Rhodan vorerst noch zurück.
    Er zweifelte daran, daß der Erfolg einer solchen Aktion so erheblich sein würde, daß man die verheerenden Folgen dafür in Kauf nehmen konnte: Sie würden sich auf diese Weise auch die letzten Reste von Sympathie verscherzen, die die Gurrads ihnen noch entgegenbringen mochten. Sie würden sich
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