Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
knirschte, knarrte und knackte es zwar an allen Ecken und Enden, aber die wirklich lebenswichtigen Einrichtungen funktionierten einwandfrei.
    Zu Nandur Khams sich ständig steigerndem Unbehagen trug sicher auch die Tatsache bei, daß er in der ganzen riesigen PALLIRA keinen einzigen vernünftigen Happen Essen bekommen konnte. Es gab nur Konzentrate. Er haßte dieses Zeug.
    Die Triebwerke der PALLIRA arbeiteten zwar wieder einigermaßen störungsfrei, durften aber nicht überlastet werden, und so kam es, daß das Schiff immer wieder in kurzen Abständen in den Normalraum zurückkehren mußte. Auf diese Weise zog sich die Reise nach Biddayam, das nur zweihundertundzehn Lichtjahre von Ayshran-Ho entfernt war, ganz gewaltig in die Länge.
    Da Nandur Kham angesichts der zahllosen beunruhigenden Geräusche nicht tatenlos in seiner Kabine sitzen mochte und er sich auch nicht durch eine reichhaltige Mahlzeit ablenken konnte, zog er es vor, in der Kommandozentrale zu bleiben.
    Er sagte sich, daß er es dort wenigstens rechtzeitig mitbekommen würde, wenn es schließlich doch dazu kam, daß man aus diesem fliegenden Schrottgebilde fliehen mußte.
    Lange Zeit hindurch passierte gar nichts.
    Ab und zu ortete man Raumschiffe, aber sie waren zu weit entfernt, um der PALLIRA gefährlich werden zu, können.
    Und dann tauchte das Schiff wieder einmal in den Normalraum zurück, und diesmal wurde es bereits erwartet
     
    8.
     
    Nandur Kham wußte sofort, daß dies der Pirat sein mußte, von dem er schon so viel gehört hatte.
    Ein fremdes, bedrohlich aussehendes Schiff näherte sich der PALLIRA zielstrebig. Es war langgestreckt, und sein Querschnitt ergab ein flaches, breites Sechseck. Aber das war nicht das Auffälligste an diesem Raumschiff. Viel beunruhigender war seine Färbung: Schräg verlaufende, gelbe und schwarze Streifen, die den ganzen Rumpf überzogen.
    Nandur Kham hatte noch nie ein Raumschiff so leicht und elegant manövrieren sehen. Wie ein seltsamer Fisch schob sich der fremde Raumer an die PALLIRA heran. „Feuer!" sagte Nandur Kham ganz automatisch. „Worauf wartet ihr denn noch?"
    „Wir können nicht feuern", erwiderte Kellannar gelassen. „Und warum könnt ihr das nicht?"
    „Für die eine Hälfte der Geschütze haben wir keine Energie, und die andere Hälfte ist nicht in Ordnung."
    „Das ist doch..."
    Nandur Kham schluckte den Fluch hinunter, der ihm auf der Zunge lag.
    Es hatte keinen Zweck. Es war zu spät, um irgend etwas zu unternehmen.
    Wie hypnotisiert starrte er das fremde Raumschiff an. All die Berichte fielen ihm ein, die er studiert hatte.
    Der Pirat würde nicht schießen - zumindest nicht jetzt. Wenn er in diesem Stadium eines Überfalls das Feuer eröffnete, dann nur, um die Geschütze seines Opfers außer Gefecht zu setzen.
    Sobald ein überfallenes Schiff wehrlos war, kam eine Entermannschaft an Bord - Gestalten in unförmigen Robotmonturen, deren wahre Gestalt ein Geheimnis war.
    Sie durchsuchten jeden Winkel, und nichts, was irgendwie von Wert war, blieb ihnen verborgen. Sie schleppten alles davon und ließen nur so viel Luft, Wasser und Nahrung zurück, wie die Überlebenden brauchten, um sich für einige Zeit am Leben erhalten zu können.
    Immerhin hatte Nandur Kham noch nie gehört, daß diese Piraten gemordet hatten.
    Hilflos ließen sie ihre Opfer zurück. Die meisten wurden gefunden - ob man sie alle aufspürte, ließ sich schwer feststellen. Es gab in dieser Zeit viele Wracks im Bereich der Magellan-Wolken, und man hatte keine Zeit, bei jedem einzelnen nachzuforschen, wer den Untergang des Schiffes verschuldet hatte.
    Nandur Kham überlegte bereits, wie er sich den Piraten gegenüber verhalten sollte. Auf keinen Fall durften sie erfahren, daß er ein Mitglied der Tafelrunde von Massengi und ein Mitglied der Familie Kham war, denn wenn sie es erfuhren, würden sie ihn wahrscheinlich verschleppen. Die PALLIRA war eine armselige Beute, aber einen Nandur Kham würde man auf Ayshran-Ho teuer bezahlen.
    Seine Amtskette - er nahm sie unauffällig ab. Zwischen dem unteren Rand der Instrumentenkonsole, vor der er saß, und dem Boden der Zentrale klaffte ein schmaler Spalt.
    Nandur Kham ließ die Kette fallen und schob sie mit der Schuhspitze in den Spalt.
    Dabei sah er nach unten. Und plötzlich bemerkte er aus den Augenwinkeln einen grellen Blitz.
    Er erschrak, schloß die Augen und hielt die Luft an.
    Die Piraten begannen also doch zu schießen. Wahrscheinlich trauten sie dem traurigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher