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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
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bewältigen kann."
    „Keine Angst", knurrte Nandur Kham. „Das hier wird sich lohnen - auch für dich."
    Und damit drückte er ab.
    Es gab kein Geräusch, keinen Blitz - nichts. Aber der Metallblock hatte plötzlich nur noch die Größe einer Erbse.
    Takkalur schüttelte seine Mähne, kniff die Augen zusammen und riß sie wieder auf. Dann nahm er Nandur Kham vorsichtig die fremde Waffe aus der Hand, visierte den nächsten Metallblock an und drückte ebenfalls ab. Das Ergebnis entsprach den Erwartungen. „Nun", meinte Takkalur bedächtig. „Gänzlich neu ist dieses Verfahren nicht."
    Es gibt bereits Gravitationswaffen, und wir können schon seit langem alle möglichen Materialien in Gravitationskammern konzentrieren und verdichten."
    „Aber nicht auf diese Weise!"
    Takkalur hatte keine andere Wahl, als zuzugeben, daß Nandur Kham recht hatte. „Trotzdem", sagte der Wissenschaftler. „Mit dieser einen kleinen Waffe können wir nicht viel anfangen. Wenn wir größere Waffen dieser Art hätten..."
    „Selbst die Cantaro hätten dem nichts entgegenzusetzen!" rief Nandur Kham, der sich bereits als Retter seines Volkes zu fühlen begann. „Das ist nicht sicher", wehrte Takkalur ab. „Ich rate dir dringend zu mehr Skepsis, Nandur Kham!"
    „Ach was, Skepsis!" knurrte Nandur Kham ärgerlich. „Du willst doch nur für den Fall vorbeugen, daß du es nicht schaffst, das Prinzip, nach dem diese Waffe arbeitet, zu durchschauen!"
    „Das habe ich nicht nötig", behauptete Takkalur. „Erstens bin ich mir ziemlich sicher, daß es uns nicht gelingen wird, einen Blick auf das Innenleben dieser Waffe zu werfen. Zweitens - selbst wenn das möglich wäre, würde es wahrscheinlich Jahre dauern, bis wir die dabei gewonnenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen könnten. Und drittens kennen wir die Reaktionen der Cantaro auf eine solche Waffe nur deshalb noch nicht, weil wir sie nicht auf diese Weise angreifen tonnten. Ich bin sicher, daß sie auch darauf eine passende Antwort haben."
    „Unsinn!" sagte Nandur Kham, der sich nicht aus seinen ausnahmsweise einmal etwas angenehmeren Gedanken reißen lassen wollte. „Du bist ein alter Pessimist."
    Takkalur blieb ungerührt. Er und Nandur Kham kannten sich schon von früher Kindheit an. „Es wäre eine sehr schmutzige Waffe", murmelte Takkalur, der sich mit den geschrumpften Metallblöcken beschäftigte. „Alle Waffen sind schmutzig", sagte Nandur Kham bitter. „Aber sollen wir uns einfach abschlachten lassen?"
    „Ich habe gehört, daß du demnächst auf eine Inspektionsreise gehen wirst", murmelte Takkalur, während er alle möglichen Meßinstrumente auf die winzigen Metallwürfelchen ansetzte. „Ist das ratsam, in einer Zeit wie dieser?"
    „Wahrscheinlich nicht. Ich würde lieber hierbleiben. Auf Ayshran-Ho laufen alle Fäden zusammen - von hier aus läßt sich mehr erreichen, als wenn ich mit meiner MASSENGI da draußen herumkurve."
    „Mit anderen Worten: Du fliegst nicht freiwillig?"
    „Nein. Weißt du, wir haben da draußen eine Kolonie, in der man die Dinge etwas schief zu betrachten pflegt."
    „Sprichst du von Biddayam?"
    „Es hat sich also schon herumgesprochen?"
    „So würde ich es nicht ausdrücken", sagte Takkalur nachdenklich. „Ihr bemüht euch ja offensichtlich nach Kräften, es nicht nach außen dringen zu lassen. Wollen diese Dummköpfe sich tatsächlich ausgerechnet jetzt selbständig machen?"
    „Die Kolonisten von Biddayam waren schon immer etwas eigenwillig", stellte Nandur Kham fest. „Wer weiß, vielleicht haben sie sogar recht. Sie wollen sich jedenfalls von uns lossagen, weil sie hoffen, daß dieser verworrene Krieg dann an ihrem Planeten vorbeigehen wird."
    „Das ist doch Unsinn", knurrte Takkalur. „Sicher", erwiderte Nandur Kham ruhig. „Aber das muß ich diesen Kolonisten erst einmal klarmachen. Was tust du da eigentlich?"
    „Ich versuche ..."
    „Geh in Deckung!" schrie Nandur Kham, und da er befürchtete, daß Takkalur, der mit seinen Gedanken meistens bei allen möglichen Dingen war, nicht schnell genug reagieren würde, warf er sich auf ihn und riß ihn mit sich zu Boden. „He...", krächzte Takkalur überrascht und wütend.
    Aber weiter kam er nicht.
    Grelles, weißblaues Licht erfüllte für ein oder zwei Sekunden das ganze Laboratorium. Die beiden Gurrads schlössen geblendet die Augen und warteten ergeben auf den großen Knall. Es blieb ihnen ohnehin keine andere Wahl.
    Die Tür war viel zu weit entfernt. Für eine Flucht reichte die
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