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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan
Autoren: Unbekannt
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gehört. „Wir leben in unsicheren Zeiten", sagte Ripar Shad nach einer langen Pause. „Unsere Informationen sind sicher nicht vollständig. Und außerdem könnten Terraner eine der Siedlungswelten angeflogen haben. Wir würden davon wahrscheinlich nichts erfahren."
    Nandur Kham schwieg dazu und überließ es den anderen, sich selbst ihr Teil zu denken.
    Ayshran-Ho lag am der Milchstraße zugekehrten Rand der Großen Magellanwolke, und es war die bedeutendste Handelswelt in diesem Sektor. Die Wahrscheinlichkeit, daß Terraner - wenn sie kamen - sich an irgendeine kleine Kolonie wandten, ohne daß man auf Ayshran-Ho etwas davon bemerkte, war sehr gering. „Wir haben offizielle Verbindung zur Kosmischen Hanse", stellte Zadir Khor nachdenklich fest. „Und hinter dieser Organisation stehen in erster Linie die Terraner. Es müssen also welche hier gewesen sein!"
    „Wir werden weitere Nachforschungen anstellen", entschied Boron Khar, dessen Stimme fast immer den Ausschlag gab. „Ich erinnere mich noch recht deutlich daran, daß es hieß, Perry Rhodan und verschiedene andere wichtige Terraner seien spurlos verschwunden. Das muß vor ungefähr dreißig Jahren passiert sein. Aber daß jetzt kein einziger Terraner mehr zu uns kommen soll, kann ich nicht glauben.
    Wir werden die Hansekontore befragen - es gibt genug davon."
    Niemand hatte etwas gegen diesen Vorschlag einzuwenden. „Was diese merkwürdige Botschaft betrifft", fuhr Boron Khar fort, „so schlage ich vor, daß Nandur Kham sich darum kümmert. Fliege nach Meggiaro und finde heraus, wer dieser angebliche Freund ist, Nandur Kham. Danach werden wir weitersehen."
    Nandur Kham hatte gehofft, daß man diese Entscheidung treffen würde. Er machte sich noch am selben Tag auf den Weg
     
    3.
     
    Die Geröllwüste war rostfarben und erstreckte sich in nördlicher und südlicher Richtung bis zum Horizont. Im Westen und Osten erhoben sich alte, abgeschliffene Gebifgszüge, deren höchste Gipfel jedoch immer noch über achttausend Meter hoch aufragten. Diese Gebirge bildeten einen Korridor, durch den die eisigen Winde vom nördlichen Pol bis in die Äquatorgegend hinab ungehindert blasen konnten. Man sah es der Wüste an, daß sie unablässig vom Wind zerschmirgelt wurde: Jeder Stein, der sich ein wenig über die anderen erhob, war eine vom Wind geschaffene Skulptur. An vielen Stellen gab es keine Unebenheiten mehr, und irgendwann würde der Wind es schaffen, diese ganze riesige Wüste in eine plattgeschliffene Fläche zu verwandeln.
    Auch der Himmel über dieser Wüste war rötlich braun. Der Wolkenschleier, der dies bewirkte, bestand allerdings nicht aus Wassertropfen und .Eiskristallen, sondern aus pulvertrockenem Staub.
    Auf ganz Meggiaro schien es keinen einzigen Tropfen Wasser zu geben.
    Und es existierte kein Leben hier.
    Nandur Kham betrachtete diese Einöde mit Unbehagen. Er haßte solche Welten.
    Einige hundert Meter vom Landeplatz des Schiffes entfernt öffnete sich ein Seitental in eines der Gebirge hinein.
    Dieses Tal war genauso tot wie die Wüste, aber an seinem nördlichen Rand erhoben sich im Schutz hochaufragender Berge die kümmerlichen Ruinen von Zhan. Neben den Ruinen stand ein Raumschiff. Es war eine seltsame, verworren wirkende Konstruktion, aus deren Aussehen man nicht darauf schließen konnte, woher es stammte. Es sah aus, als hätte man es aus den Überresten von mindestens zehn Raumschiffen unterschiedlicher Herkunft zusammengestoppelt.
    Die Außensensoren lieferten pflichtschuldigst ihre Informationen ab, und Nandur Khams Unbehagen steigerte sich zu offenem Abscheu.
    Die Temperatur dort draußen war barbarisch niedrig, und die Luft war dünn und trocken und enthielt kaum Sauerstoff. „Also gut", murmelte Nandur Kham schließlich. „Da diese Fremden da drüben sich nicht rühren, müssen wir es wohl tun.
    Hiras, Gadar und Kulun - ihr drei begleitet mich."
    Die drei angesprochenen Gurrads waren noch jung, aber schon erfahren genug, um trotz aller Abenteuerlust nicht sonderlich begeistert dreinzuschauen. Sie stapften wortlos davon, um sich für den bevorstehenden Ausflug zu rüsten. Als Nandur Kham sie in der Schleuse traf, steckten sie in ihren Raumanzügen, und von ihren Waffen war auf den ersten Blick nichts zu sehen. Aber sie trugen sie bei sich, und sie waren bereit, sie auch einzusetzen. Er sah es ihnen an. „Wir wollen hier Freunde treffen", sagte er daher mit Nachdruck. „Vielleicht sind es falsche Freunde, aber solange wir keinen
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