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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide
Autoren: Unbekannt
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Raum.
    Geschrei brandete auf. Nikki fühlte sich an der Schulter gepackt und herumgewirbelt.
    Sie sah ein vor Entsetzen verzerrtes Gesicht unmittelbar vor sich.
    Dann war es plötzlich dunkel und totenstill
     
    6.
     
    Verwirrt sah sie sich um. Die Umgebung kam ihr vertraut vor, aber es dauerte trotzdem eine ,Weile, bis sie wußte, wo sie war. Die bequeme Liege, auf der sie ruhte, die zweckdienlichen und doch hübschen Möbel, die idyllische Szene des Simulationsbilds - so waren die Krankenzellen der Medostation an Bord der SORONG ausgestattet.
    Sie fuhr auf. „Immer mit der Ruhe", sagte eine besorgte Stimme hinter ihr.
    Narktor trat vom Kopfende des Bettes her in ihr Blickfeld. Sie starrte ihn eine Zeitlang wortlos an, immer noch hoffend, daß die eigene Erinnerung ihr erklären würde, was geschehen und wie sie hierhergekommen war. „Was war los?" fragte sie schließlich. „Jemand hat dir einen Bewußtseinsblock ins Gehirn geschmuggelt", antwortete der Springer. „Du warst plötzlich nicht mehr bei Verstand und wolltest Arongpujarat erschießen."
    Der Name erzeugte Resonanz.
    Arongpujarat, Protokollführer der Hohen Tafelrunde. Es hatte ein Fest gegeben, eine Party ... Stück um Stück wuchs das Bild, das die Erinnerung ursprünglich nicht hatte herausrükken wollen. „Wann war das?" fragte Nikki. „Vor knapp sechs Stunden", sagte Narktor. „Wir hatten Glück. Wido und mir fiel dein merkwürdiges Verhalten auf. Wir kamen gerade noch zurecht, um dir den Arm in die Höhe zu reißen und dir die Waffe abzunehmen. Es ging alles blitzschnell, und niemand tat dir weh, aber du warst trotzdem auf einmal bewußtlos."
    Nikki schüttelte den Kopf. Plötzlich fiel ihr etwas ein. „Jemand schrie >Danny<", sagte sie hastig. „Wer war das?"
    „Weiß ich nicht", antwortete Narktor verwundert. „Ist es wichtig?"
    „Du hast den Schrei gehört?"
    „Jeder hat ihn gehört. Aber warum..."
    „Das war der Auslöser!" stieß Nikki hervor. „Der kleine Junge, den ich verbrennen sah, hieß Danny. Jemand rief nach ihm, aber er konnte nicht mehr antworten. Erinnerst du dich? In deiner Vision kam das Kind nicht vor, damals bei Bertralam."
    „Aha!" machte Narktor und setzte ein finsteres Gesicht auf. „Was heißt >aha    „Uns kam natürlich der Verdacht, daß Bertralam dir den Block ins Gehirn gepflanzt haben könne", sagte der Springer. „Induzierte Vision, Beeinflussung des Bewußtseins - da läßt sich so etwas leicht bewerkstelligen. Ich sprach zu Allard Paulotte darüber. Er war sofort mißtrauisch und stellte Nachforschungen an. Der Gilde der Medientransponenten ist kein Mitglied namens Bertralam bekannt.
    Paulotte und Wido fuhren zu dem Haus, in dem Bertralam uns vor zwei Wochen empfing. Es steht leer. Hat laut Aussage des Eigentümers schon über ein Jahr lang leer gestanden."
    Nikki fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Warum das alles?" fragte sie verwirrt. „Was wollte er damit erreichen?"
    „Wer auch immer Bertralam ist", antwortete Narktor, „er wollte entweder dich kompromittieren oder Arongpujarat ausschalten. Vielleicht auch beides. Wenn >Danny< wirklich das Trigger-Wort ist, dann sorgte er dafür, daß es im richtigen Augenblick gerufen wurde. Vielleicht war Bertralam selbst unter den Gästen, maskiert, versteht sich. Vielleicht hat er einen Beauftragten geschickt. Wir müssen mit Paulotte darüber reden."
    „Mein Gott, Paulotte!" stöhnte Nikki. „Wie hat er darauf reagiert? Und Arongpujarat?"
    „Verständnisvoll, das ist das richtige Wort", sagte der Springer. „Zuerst herrschte heillose Verwirrung. Aber Paulotte und Arongpujarat erkannten sofort, daß du unmöglich aus eigenem Antrieb gehandelt haben könntest. Sie boten Hilfe an, aber Wido und ich bestanden darauf, daß du an Bord der SORONG behandelt würdest."
    „Wie ging die Behandlung aus? Bin ich wieder klar im Kopf?"
    Narktor nickte. „Die Aktivierung des Blocks hat ein Trauma ausgelöst, durch das der Block zum größten Teil zerstört wurde. Den Rest haben die Psychophysiker entfernt."
    Nikki war nachdenklich geworden. Was wäre geschehen, wenn sie den Protokollführer der Hohen Tafelrunde erschossen hätte? Man hätte sie festgenommen und ihr den Prozeß gemacht.
    Vielleicht wären auch Paulottes livrierte Roboter auf sie losgegangen und hätten sie unschädlich gemacht. Auf jeden Fall wäre ihre Mission beendet gewesen, und kein Verantwortlicher auf Ayshran-Ho hätte jemals wieder in Erwägung gezogen, Beziehungen zur Kosmischen
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