Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Medientransponenten nicht interessiert. Ihn bedrückten handfestere Sorgen. „Du gehst also allein dorthin?" fragte er Nikki. „Nicht ganz allein. Paulotte holt mich ab und begleitet mich."
    „Wann?"
    „Ein Uhr morgens."
    „Wir kommen hinter dir her", sagte Narktor. „Paulotte und Tryndallar werden uns nicht sehen, aber wir lassen dich keine Sekunde aus den Augen."
    „Kommt nicht in Frage!" Nikkis Reaktion duldete keinen Widerspruch. „Ihr bleibt hier in der Herberge oder vergnügt euch sonstwo in der Stadt. Aber hinter mir kommt niemand her."
    Narktor und Wido sahen einander an. „Die Frau meint's ernst", brummte Wido.
    Der Springer nickte schwerfällig. „Sie muß wissen, was sie will."
     
    *
     
    Allard Paulotte war pünktlich. Er gab sich in seiner üblichen gesprächigen und freundlichen Art. Er erklärte, er habe mit Arongpujarat gesprochen und der Protokollführer sei bereit, Nikki am kommenden Nachmittag zu empfangen und mit ihr die Präsentation vor der Hohen Tafelrunde zu besprechen. Wido Helfrich und Narktor waren gekommen, sich von Nikki zu verabschieden und ihr für die Unterhaltung mit Tryndallar Glück zu wünschen. „Ihr tut, als hätte ich eine Weltreise vor mir", spottete Nikki. „Das nicht", antwortete Wido bedächtig. „Aber es ist ohne Zweifel wichtig, daß wir Weiteres über Icho Tolot erfahren."
    „Keine Sorge", lachte Nikki. „Ich werde ihn ausquetschen, daß er sich wünscht, er hätte mich nie zu sehen bekommen."
    Paulottes Gleiter stand auf dem großen Abstellplatz unter dem Hotel." Paulotte gab dem Autopiloten das Ziel an und lehnte sich in seinen Sessel zurück. „Sie sind sehr um dich besorgt", sagte er. „Wido und Narktor?" fragte Nikki. „O ja. Wir sind gute Freunde. Kennen einander seit Jahren. Ich könnte mir nicht vorstellen, auf einem Raumschiff Dienst zu tun, zu dessen Mannschaft nicht auch die beiden gehörten."
    „Aber du bist ihre Vorgesetzte?" wollte Paulotte wissen. „Ja." Irgend etwas an seiner Frage störte sie. „Warum? Findest du das ungewöhnlich?"
    Er lachte verlegen. „Nein, keineswegs. Sie wirken nur soviel... robuster als du."
    Die Unterhaltung schien einen Kurs einzuschlagen, der Nikki nicht behagte. Es fiel ihr nicht schwer, das Thema zu wechseln. „Du sagtest heute morgen, es wüßte niemand, was aus der Kosmischen Hanse geworden ist", begann sie. „Richtig. Das sagte ich."
    „Vor gut zwei Wochen - unmittelbar nach unserer Ankunft - unternahm ich den ersten Versuch, mit der Hohen Tafekunde in Kontakt zu kommen", fuhr Nikki fort.
    Sie gab ihrer Stimme einen leichten, unbefangenen Tonfall, damit Paulotte ihr Mißtrauen nicht spürte. „Natürlich hatte ich keinen Erfolg. Aber wenigstens hatte ich Gelegenheit, mit der Sekretärin des Geschäftsführenden Sekretärs zu sprechen."
    „Bhaintavu?" erkundigte sich Paulotte und klang amüsiert. „Ja. Ich erklärte ihr, ich wolle mit der Tafelrunde über die Einrichtung offizieller Beziehungen zwischen der Kosmischen Hanse und der Regierung von Ayshran-Ho sprechen."
    „Und Bhaintavu antwortete dir daraufhin...?"
    „Daß ihres Wissens solche Beziehungen bereits bestünden."
    „Aha", sagte Allard Paulotte. „Und das, meinst du, widerspricht meiner Behauptung, daß niemand weiß, was aus der Kosmischen Hanse geworden ist."
    „So scheint es mir", gab Nikki zu. „Wenn du vor der Hohen Tafelrunde erscheinst, wirst du Gelegenheit haben, Bhaintavu kennenzulernen", sagte Paulotte und schien sich absolut nichts daraus zu machen, daß soeben an der Wahrheit seiner Worte gezweifelt worden war. „Sie sieht nicht so aus, wie du sie auf dem Bild gesehen hast, und ihre Stimme klingt anders. Sie ist eine tüchtige Sekretärin, aber von den Geschäften der Regierung hat sie keine Ahnung. Warum konnte sie dir kein Gespräch mit dem Geschäftsführenden Sekretär vermitteln?"
    „Er sei außer Landes, sagte sie."
    „Mhm, das ist möglich", nickte Allard Paulotte. „Siehst du: Sie konnte deinen Wunsch nicht erfüllen, also versuchte sie, dein Anliegen als so unwichtig wie möglich hinzustellen."
    Die Logik leuchtete Nikki nicht ohne weiteres ein. Aber was verstand sie von der Mentalität der Gurrads? Der Gleiter war auf eine Straße eingebogen, die sich in' eine Schlucht hinabsenkte. Hoch oben am mitternächtlichen Himmel schwebten ein paar Heliolampen, die jedoch rasch zurückblieben. Es wurde finster ringsum.
    Nur die Scheinwerfer des Fahrzeugs warfen einen schmalen Keil grellen Lichts in die Dunkelheit.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher