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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide
Autoren: Unbekannt
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wir noch metagravflugfähig, und können die Schäden mit Bordmitteln behoben werden?"
    „Positiv in beiden Fällen", antwortete der Syntron.
    Nikkis Blick glitt über das Bildfeld der Nahortung. Der schemenhafte Reflex war verschwunden. Aber er würde wiederkehren; dessen war sich Nikki sicher. „Beschleunigung hochfahren", ordnete sie an. „Metagrav-Vortex zum frühestmöglichen Zeitpunkt."
    „Ich beginne mit der Ausführung", sagte die synthetische Stimme.
    Nikki Frickel löste die Gurte. Sie beugte sich ein wenig nach vorne und beobachtete mit gespannter Aufmerksamkeit ein halbes Dutzend kleiner Bildflächen, die über ihrer Konsole schwebten. Ziffern, Buchstaben und Symbole wechselten in rascher Folge.
    Jedes Bildfeld stellte einen der kritischen Flugparameter dar: Beschleunigung, Triebwerksauslastung, Stabilisierung des Metagrav-Vortex in Prozent Sollwert und so weiter.
    Besorgt verfolgte sie das langsame Ansteigen des Beschleunigungswerts. Das Triebwerk war nur zu 63 Prozent ausgelastet. Der Ausfall der beiden Stromwandler machte sich bemerkbar. Die Stabilisierung des Metagrav-Vortex näherte sich mit erschreckender Trägheit der 20-Prozent-Marke.
    An der Konsole neben Nikki arbeitete Narktor, der Springer. Er war ein typischer Vertreter seiner Spezies: untersetzt, muskulös, mit rotem Haupthaar und einem ebenso roten Vollbart. Sein Gesicht wirkte grobgeschnitten; die Haut wies jenen olivbraunen Teint auf, der Humanoiden eigen ist, die sich lange Zeit im All aufhalten, und war von unzähligen Falten und Fältchen durchzogen. Auf den, der Narktor zum erstenmal begegnete, machte der Springer einen unfreundlichen, abweisenden Eindruck. Man mußte ihm in die Augen sehen und deren vergnügtes, listiges Funkeln beobachten, um zu erkennen, daß sich hinter dem bärbeißigen Äußeren ein verträgliches Gemüt verbarg.
    Die Gruppe der Kommandokonsolen war auf einem Podest angebracht, das zwei Stufen hoch über dem Niveau des Kontrollraums lag. Im Kontrollraum waren während der Perioden normalen Bordbetriebs außer dem Kommandanten oder seinem Stellvertreter acht Besatzungsmitglieder beschäftigt. Sie saßen vor ihren Anzeigegeräten, jeder mit der Überwachung der ihm zugewiesenen Funktionen der Schiffstechnik befaßt. Im Kontrollraum wurde außer von der Kommandokonsole her selten ein lautes Wort gesprochen. Wer hier Dienst tat, der unterhielt sich mit dem Syntron in gedämpftem Tonfall. Demjenigen, der unbefangen und ohne Kenntnis der Dinge, die sich hier abspielten, den Raum betrat, mochte es wohl erscheinen, als sei er in eine Tempelhalle geraten, in der Gläubige ihre Gebete murmelten. Der Syntron war mit Dutzenden von Prozessoren ausgestattet und besaß nahezu unausschöpfbare Multitasking-Fähigkeiten.
    Er konnte gleichzeitig nicht nur mit den Männern und Frauen im Kommandostand, sondern - falls nötig - mit allen Mitgliedern der Besatzung voneinander unabhängige Gespräche führen.
    Während sie die kleinen Bildfelder immer wieder von neuem überflog, nahm Nikki Frickel aus den Augenwinkeln wahr, daß sie von Narktor beobachtet wurde.
    Brüsk wandte sie sich um und fragte: „Was gibt's?"
    „Wer war das?" erkundigte sich der Springer.
    Nikki hob die Schultern. „Der Teufel mag's wissen", antwortete sie in der unverblümten Art, die man an ihr gewohnt war. „Einer von den Kerlen, die auf Satrang waren und Geoffry Waringers Zellaktivator stahlen. Die Ortung jedenfalls weist dieselben Charakteristiken auf."- „Warum gehst du das Risiko ein?" wollte Narktor wissen und deutete dabei auf die Anzeigebilder.
    Nikki Frickel verstand ihn, auch ohne daß er seine Frage erläuterte. „Du hast die Schadensmeldung gehört", antwortete sie. „Wir wissen nicht, was für eine Waffe der Fremde einsetzt. Aber es liegt ihm offenbar daran, unseren Metagrav-Antrieb zu demolieren.
    Sämtliche Schäden liegen in diesem Bereich. Warum tut er das? Weil er die SORONG aufbringen will. Ich rechne jeden Augenblick damit, daß er wieder auftaucht. Er hat uns lahmgeschossen, meint er. Jetzt kommt er, um sich uns anzusehen."
    Sie warf einen raschen Blick auf das Orterbild. Der irrlichternde Reflex war noch nicht wieder erschienen. „Mit wrackem Triebwerk in den Hyperraum", murmelte Narktor, „ich weiß nicht, ob das ..."
    „Es kann sein, daß die Grigoroff-Schicht zusammenbricht", fiel ihm Nikki Frickel ins Wort. „Dann landen wir in einem anderen Kosmos. Immer noch besser, als dem Phantom in die Hände zu fallen."
    In den
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