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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide
Autoren: Unbekannt
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wurde. „Es tut mir leid, daß ihr als Gäste solchen Unbilden ausgesetzt wart", empfing der Rothaarige sie höflich. „Ich bin Prawelok, Präferenzinspektor für städtische Sicherheit. Euer Bericht ist mir vorgelegt worden. Tryndallar ist ein überaus angesehener Bürger.
    Selbstverständlich werden wir der Sache nachgehen und alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um Tryndallar wiederzufinden."
    „Uns geht es eigentlich nicht so sehr um den Medientransponenten als vielmehr um die Kommandantin unseres Raumschiffs, die gleichzeitig bevollmächtigte Gesandte der Kosmischen Hanse ist", erklärte Narktor. „Auch um ihr Wohl werden wir uns kümmern", versicherte Prawelok. „Wobei zu bedenken ist", mischte Wido Helfrich sich ein, „daß Tryndallar selbst recht gut zum Kreis der Entführer gehören könnte."
    Der Präferenzinspektor machte eine Gebärde ungläubigen Entsetzens. „Tryndallar?" rief er aus. „Niemals!"
    „Ganz wie du meinst", sagte Narktor. „Wir haben zu Protokoll gegeben, daß zumindest einer der Entführer ein Droide war. Das müßte ein brauchbarer Hinweis sein. Wie viele Droiden gibt es auf Ayshran-Ho?"
    „Ich habe noch von keinem einzigen gehört", erklärte Prawelok. „Wie lange, glaubst du, werden die Nachforschungen dauern?" erkundigte sich Wido. „Das ist unmöglich zu sagen. Hängt vom Schwierigkeitsgrad der Ermittlungen ab.
    Zwei Wochen, vielleicht drei..."
    Narktor stand auf. Der Ärger stand ihm im Gesicht geschrieben. „Mit einer derart nonchalanten Behandlung des Falles sind wir nicht einverstanden", sagte er. „Ich verlange ..."
    „Du hast hier gar nichts zu verlangen", fiel der Präferenzinspektor ihm scharf ins Wort. „Hier geht alles nach..."
    „O ja? Das wollen wir sehen!" trumpfte Narktor auf. „Ich wende mich direkt an Arongpujarat, den Protokollführer der Hohen Tafelrunde."
    Prawelok hatte eine Erwiderung auf der Zunge gehabt, eine zornige ohne Zweifel.
    Aber die Worte kamen ihm nicht über die Lippen. Ein paar Sekunden lang stand er mit offenem Mund. „An wen?" fragte er schließlich. „Arongpujarat", antwortete Narktor mit steinerner Miene. „Ich kenne ihn persönlich."
    Es zuckte in Praweloks Gesicht. „Du magst ihn wohl persönlich kennen", sagte er. „Aber es gibt kein Mitglied der Hohen Tafekunde mit dem Namen Arongpujarat. Es gibt auch sonst keinen Bürger auf Ayshran-Ho, der sich so nennt.
    Arongpujarat ist nämlich ein Wort aus der Sprache, die unsere Ahnen vor vier- und fünftausend Jahren sprachen, und heißt: >der zum Narren Gehaltene<."
    Der Präferenzinspektor prustete vor Heiterkeit heraus, daß man es bestimmt noch im nächsthöheren Geschoß hörte. Es versteht sich von selbst, daß Narktors und Widos Abgang sich hastig und ohne die gewohnte Würde vollzog. „Der zum Narren Gehaltene", knurrte Narktor wütend, als sie endlich wieder auf der Straße standen. „Uraltgurradsch müßte man kennen, dann passierte einem so was nicht."
    „Wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen", entschied Wido Helfrich. „Den hiesigen Behörden traue ich nichts zu. Was aus Nikki Frickel wird, kümmert sie nicht. Höchstens um Tryndallar machen sie sich Sorge - aber auch nicht besonders viel."
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da hörte er das sanfte Piepsen des Mikroempfängers. Eine Stimme meldete sich: „Standwache SORONG. Narktor, Wido - hört ihr mich?"
    „Wir hören", antworteten die beiden wie aus einem Mund. „Zur Abwechslung mal eine erfreuliche Neuigkeit. Die CIMARRON ist soeben in den Orbit über Ayshran-Ho eingeschwenkt."
    Wido und der Springer sahen einander an. Ein breites Grinsen erschien auf Widos knochigem Gesicht. „Da kommt einer", sagte er. „Der wird ihnen Beine machen!"
     
    ENDE
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