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1410 - Der Droide

Titel: 1410 - Der Droide
Autoren: Unbekannt
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sehen, den Medientransponenten - wie heißt er noch?"
    „Tryndallar", antwortete Paulotte bereitwillig. Er schien sich über Nikkis Interesse zu freuen. „Richtig, das war der Name. Wann kann ich ihn treffen?"
    „Er ist seit heute morgen wieder in Patembe", sagte Paulotte. „Ich habe mit ihm gesprochen. Er ist jederzeit bereit, mit dir eine Seance zu veranstalten, in der du Näheres über den vierarmigen Propheten erfährst."
    Nikki winkte mit beiden Händen ab. „Keine Seance mehr!" protestierte sie. „Wenn Tryndallar nicht auf normale Weise über Icho Tolot berichten kann, dann verzichte ich auf seine Informationen."
    Das gefiel Paulotte nicht. Er wirkte ein wenig unglücklich. „Ich kann dich verstehen", sagte er. „Nach deiner Erfahrung willst du dich kein zweites Mal einem Medientransponenten anvertrauen. Andererseits hat Tryndallar sein Berufsethos, das es ihm verbietet, seine Erkenntnisse anders als durch Seancen weiterzuvermitteln." Er wartete darauf, daß Nikki etwas sagte. Als sie aber schwieg, fuhr er schließlich fort: „Ich werde noch einmal mit ihm sprechen.
    Vielleicht läßt sich etwas arrangieren."
    Nachdem Allard Paulotte gegangen war, legte Nikki sich nieder. Die Ereignisse der Nacht hatten sie ärger angegriffen, als sie sich selbst zugestehen wollte. Sie schlief vier Stunden fest und traumlos und fühlte sich danach gekräftigt und voller Eifer. Es war Zeit, sich ernsthaft mit der Lösung der verschiedenen Rätsel zu befassen.
    Sie wandte sich zuerst an die öffentliche Auskunft und zog Erkundigungen über Medientransponenten ein. Die Auskunft erklärte ihr, es liege nicht im Bereich ihrer Möglichkeiten, Angehörige dieser Berufssparte nach Kompetenz zu sortieren. „Es gibt jedoch eine andere Möglichkeit, diese Information zu beschaffen", bemerkte die synthetische Stimme altklug. „Wer die höchsten Honorare verlangt und gleichzeitig am längsten im Geschäft ist, genießt ohne Zweifel das höchste Ansehen.
    Honorarstaffel und Datum der Geschäftsgründung kann ich nachsehen. Willst du das?"
    „Ja,", sagte Nikki. „Sortier sie, und gib mir die ersten zwanzig."
    Noch im selben Augenblick begannen Namen durch das Bildfeld zu flimmern.
    Tryndallar stand an erster Stelle. „Das genügt", sagte Nikki. „Ich danke dir."
     
    *
     
    „Du gehst nicht mitten in der Nacht ohne Begleitung zu einem einsam stehenden Haus", knurrte Narktor. „Hast du noch nicht genug? Mußt du das Unheil unbedingt herausfordern?"
    Nikki blieb geduldig. Sie wußte, daß der Springer aus ehrlicher Sorge sprach. „Auf andere Bedingungen läßt Tryndallar sich nicht ein", sagte sie eindringlich. „Für ihn ist es unprofessionelles Verhalten, wenn er mir Aufzeichnungen zeigt, in denen etwas über Icho Tolot steht. Eigentlich müßte er eine Seance veranstalten und mir dafür Tausende von Lengui berechnen. Weil er aber mit Paulotte befreundet ist, trägt er mir die Sache auf normale Weise vor und verlangt dafür fast nichts."
    „Wieviel?" wollte Wido Helfrich wissen. „Fünfhundert Lengui."
    „Das ist anständig", lobte Wido.
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen.
    Dann begann Wido von neuem: „Warum gibt es auf einer zivilisierten Welt wie Ayshran-Ho so viele Medientransponenten, die in Wirklichkeit doch nichts anderes als glorifizierte Wahrsager und Handleser sind?"
    „Ich glaube, ich kann mir das vorstellen", antwortete Narktor nachdenklich. „Wenn meine Hypothese richtig ist, dann müßte es so sein, daß die Kundschaft der Transponenten in der großen Mehrzahl aus Angehörigen galaktischer Völker besteht."
    „Wie ist das?" fragte Wido neugierig. „Die Milchstraße ist seit Jahrhunderten isoliert", sagte Narktor. „Blues, Akonen, Terraner... niemand kann nach Hause.
    Schlimmer noch: Es kommen auch keine Nachrichten aus der Milchstraße. Niemand weiß, wie es dort zugeht. Da bietet sich eine Marktlücke für diejenigen, die mit übernatürlichen Mitteln erforschen zu können glauben, was auf natürliche Weise nicht erforscht werden kann. Hinzu kommt noch, daß die Medientransponenten anscheinend erstklassige Techniker sind und bei der Ausstattung ihrer Labors nicht gespart haben. Wenn dir vor lauter Sehnsucht nach der Heimat die Zunge weit genug aus dem Hals hängt, dann gehst du auch zu einem Wahrsager, obwohl du genau weißt, daß er dir nur etwas vorflunkert."
    Wido nickte bedächtig. „So muß es sein", sagte er.
    Narktor indes war an einer Unterhaltung über die Philosophie der
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