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141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard
Autoren: A.F.Morland
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Ich muß zu Tony. Ich halte es nicht länger zu Hause aus. Tony braucht mich. Ich darf ihn nicht im Stich lassen. Kommst du mit?«
    Diese Frage hätte sie sich sparen können. Es war für Boram selbstverständlich, daß er Vicky Bonney in dieser Situation nicht allein ließ.
    Das blonde Mädchen eilte aus dem Haus. Der Nessel-Vampir folgte ihr. Vicky Bonney stieg in Tonys schwarzen Rover. Boram setzte sich neben sie und machte sich unsichtbar.
    Mit aufheulendem Motor schoß der Rover durch die Chichester Road. Vicky Bonney verließ Paddington und fuhr hinaus aus der Stadt. Sie war in Gedanken bei Tony Ballard, den sie nicht verlieren wollte. Sie liebte ihn. Er war ein Teil von ihr, gehörte zu ihrem Leben. Sie konnte sich nicht vorstellen.
    daß er auf einmal nicht mehr da war. Sie brauchte ihn. Er war Halt und Stütze für sie. Ohne ihn wäre sie nicht so fest mit beiden Beinen im Leben gestanden.
    Schneller! schrie es in ihr. Schneller! Beeil dich!
    Ein Schwertransporter fuhr vor ihr. Unmöglich, an ihm vorbeizukommen. Vicky versuchte es mehrmals, aber der Gegenverkehr ließ ein Überholmanöver nicht zu.
    Vicky saß wie auf Nadeln.
    Es war eine Zerreißprobe für ihre Nerven. Der Transporter wurde noch langsamer. »Das darf doch wohl nicht wahr sein!« machte sich Vicky Luft.
    Sie hupte. Der Transporter blinkte links und bog ab. Endlich war die Straße frei. Vicky knüppelte den Rover dem Ziel entgegen. In ihr zitterte die Hoffnung, rechtzeitig die Scheune zu erreichen. Gleichzeitig vibrierte in ihr aber auch die Befürchtung, daß sie es nicht mehr schaffen würde.
    ***
    Als die Kugel Tucker Peckinpah niederstreckte, war es vorbei mit der Geduld der Polizisten. Sie feuerten aus allen Rohren. Ein Stahlgewitter prasselte gegen das alte Holz der Scheune.
    Tony Ballard zog sich hinter dicke Strohballen zurück. Sie boten ihm optimalen Schutz. Jede Kugel, die in die Scheune flog, wurde vom Stroh geschluckt und unschädlich gemacht.
    Ringsherum bellten Gewehre, knatterten automatische Waffen. Die Geschosse trommelten gegen die Bretter, durchschlugen sie, brachen sie auseinander.
    Obwohl Tony Ballard nicht zurückschoß, stellte die Polizei das Feuer nicht ein. Mehrere Beamte liefen zu Tucker Peckinpah. Ihre Kollegen gaben ihnen Feuerschutz.
    Sie hoben den Industriellen hoch und trugen ihn hinter die Fahrzeuge.
    In der Bretterwand klaffte ein Loch. Tränengasgranaten flogen hinein, rollten über den Boden, verströmten einen milchweißen Rauch. Einige Treibstofftanks leckten. Blubbernd rann die leicht entflammbare Flüssigkeit aus.
    Ein einziger Funke genügte…
    Und da war er schon!
    Mit einem dumpfen Laut entzündete sich der Treibstoff, fraß sich ungemein schnell durch das getränkte Stroh und breitete sich in der gesamten Scheune aus.
    Tony Ballard setzte sich von den Kanistern ab. Es dauerte nicht lange, bis die Hitze die Treibstoffbehälter zerfetzte. Eine heftige Druckwelle erschütterte die große Scheune und legte eine halbe Bretterwand um, die sofort durch eine Flammenwand ersetzt wurde.
    Hereinströmende Frischluft entfachte immer neue Brandherde. Es knackte und prasselte, und die Hitze umschloß Tony Ballard wie eine glühende Klammer.
    Die Polizisten stellten das Feuer ein.
    Sie brauchten nur noch zu warten.
    Entweder kam Tony Ballard in wenigen Augenblicken heraus, oder er blieb drinnen. Wenn er in der Scheune blieb, war er verloren, dann konnte niemand mehr etwas für ihn tun.
    Brennende Balken krachten herab.
    Ballard brachte sich immer wieder mit einem schnellen Satz in Sicherheit. Das Dach wurde mehr und mehr ein Raub der Flammen. Das rote Feuer streckte sich dem hellen Himmel entgegen.
    Tony Ballard hetzte durch die Flammenhölle. Feuerzungen leckten über ihn. Es fiel ihm immer schwerer, sich vor ihnen zu schützen. Lange würde er sich hier drinnen nicht mehr halten können.
    Er mußte raus, aber draußen wartete die Polizei!
    Brennende Strohballen fielen auf ihn.
    Es waren so viele, daß sie ihn niederwarfen, und sie waren so schwer, daß er sich nicht rasch genug von ihnen befreien konnte. Die Situation spitzte sich zu, wurde kritisch.
    Wild kämpfte er sich unter den Strohballen hervor. Ein Funkenregen umtanzte ihn, und weitere Ballen begruben ihn unter sich, während ihm schwarze, rußige Rauchschwaden die Sicht nahmen.
    Er verlor die Maschinenpistole, suchte sie, weil er sich nicht ergeben wollte. Der Lauf war heiß wie nach längerem Dauerfeuer.
    Ballard riß die Waffe an sich und wühlte
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