Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Nein, nein, so können Sie das nicht sehen. Wir kommen hin, werfen einen Blick auf den ungewöhnlichen Baum und können Ihnen sofort sagen, was mit ihm geschehen ist. Nein, so läuft das leider nicht.«
    »Das heißt, Sie haben keine Erklärung.«
    »So ist es.«
    Begeistert war Burt Lester nicht. Er berichtete davon, was passiert war. Dass er und seine Männer mit der Veränderung konfrontiert worden waren, aber nicht gesehen hatte, wie sie eintrat.
    »Gab es zuvor etwas, dass Sie misstrauisch gemacht hat?«, erkundigte sich Suko.
    »Nein.« Er hob seinen rechten Zeigefinger. »Sie können sagen und vermuten, was Sie wollen, aber eine natürliche Ursache hat das nicht. Das trifft auf keinen Fall zu. Hier geht es um Vorgänge, die für uns normale Menschen zu hoch sind.«
    »Kann sein.«
    »Auch für Sie, Mr. Sinclair?«, fragte Burt Lester lauernd.
    »Im Moment schon.«
    »Aber Sie denken weiter.«
    Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen und sagte: »Wir versuchen es zumindest.«
    »Damit muss man sich dann wohl zufrieden geben.«
    »Das ist leider so.«
    Gesehen hatten wir genug. Auch wenn wir noch so lange vor dem veränderten Baum standen, wir fanden nichts heraus. Es existierte kein Hinweis, der uns einer Lösung nähergebracht hätte.
    »So«, sagte ich. »Das ist es dann wohl gewesen.«
    »Ach, Sie wollen sich zurückziehen?«
    »Vorerst.«
    »Und dann?«
    »Werden wir nachdenken müssen, Mr. Lester. Es ist etwas geschehen, das man nicht mit dem normalen Regelwerk des Lebens begreifen kann. Aber was es auch sein mag, auf dieser Welt, passiert nichts, ohne dass es einen Grund dafür gibt. Daran sollten auch Sie denken.«
    »Soweit war ich schon. Können Sie sich vorstellen, dass wir dieser Grund gewesen sind, weil wir die alte Eiche abgeholzt haben?«
    »Nicht nur, Mr. Lester. Sie und Ihre Leute haben zumindest dazu beigetragen. Was genau die Ursache ist«, ich hob die Schultern, »das muss noch herausgefunden werden. Und wir werden dabei vorgehen wie normale Polizisten, Recherchen anstellen, und vor allen Dingen müssen wir herausfinden, wer ein so großes Interesse daran hatte, dass diese noch gesunde Eiche gefällt wird.«
    »Der Auftraggeber.«
    »Eben.«
    »Den ich nicht kenne.«
    »Da machen Sie sich mal keine Sorgen«, sagte Suko, »das werden wir schon herausfinden. Schließlich muss Ihr Chef Bescheid wissen. Es ist nur schade, dass er seine Mitarbeiter nicht informiert.«
    »Es ist leider so. Sie können ihn anrufen. Ich gebe Ihnen die Nummer.«
    Das hatten wir auch vor. Noch einen letzten Blick warfen wir auf den Ort des Geschehens, und ich dachte daran, dass ich von Mandragoro weder etwas gehört noch gesehen hatte. Nicht den geringsten Hinweis gab es darauf, dass dieser mächtige Umweltdämon seine Hände mit ihm Spiel hatte. Ich schloss es trotzdem nicht aus, denn ich kannte ihn. Nur selten zeigte er sich, doch wenn, dann gab es zuvor meist Tote.
    Wir gingen wieder auf die beiden abgestellten Wagen zu. Ich warf zwei Mal einen Blick zurück, aber auch jetzt war keine Veränderung bei der gefällten Eiche zu erkennen.
    Neben den Pick-up blieben wir stehen. »Mich hält hier auch nichts mehr«, erklärte Burt Lester. »Ich werde noch meinen Chef anrufen und Sie dann mit…«
    Weiter kam er nicht, weil sich sein Handy meldete. Er entschuldigte sich kurz, schaute auf die Nummer im Display und runzelte die Stirn. »He, das ist meine Frau.«
    Wir verhielten uns still, damit er sprechen konnte. Lester meldete sich mit lockerer Stimme. Er hörte danach zu, was ihm seine Frau mitzuteilen hatte. Eine gute Nachricht schien es nicht zu sein, denn sein Gesicht nahm von Sekunde zu Sekunde eine blassere Farbe an.
    »Wirklich?«, flüsterte er dann. »Hast du das gesehen?«
    Wir hörten die Antwort seiner Frau nicht, dafür aber anschließend Lester, und es klang fast wie ein Aufschrei.
    »Okay, Helen, ich komme sofort. Bleib ruhig, bleib nur ganz ruhig.«
    Er unterbrach die Verbindung, starrte uns an und flüsterte: »Das gibt es nicht… nein, das ist unmöglich …«
    ***
    Das kleine Haus hatte Helen Lester von ihren Eltern, die zwar noch lebten, sich aber lieber in eine altengerechte Wohnung zurückgezogen hatten und ansonsten viel auf Reise waren. Da hätte ein Haus sie nur gestört.
    Helen war es sehr recht gewesen, denn zum Haus gehörte noch ein kleines Grundstück. Sie war zwar ein Gartenfan, aber ein zu großes Areal brauchte sie auch nicht. So hatten sich die Lesters schließlich zu einem kleinen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher