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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings
Autoren: Jason Dark
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lesen. Mehr weiß ich leider auch nicht. Schauen Sie sich dieses Phänomen besser an Ort und Stelle an. Ich habe Ihnen auf das erste Fax geschrieben, wohin Sie müssen.«
    Suko und ich tauschten einen schnellen Blick. Ich erkannte, dass mein Freund und Kollege ebenso von diesem Auftrag ›begeistert‹ war wie ich, doch wir waren eben die Spezialisten, was übersinnliche Fälle anging, und konnten jetzt schlecht kneifen. Obwohl die Angelegenheit wirklich nicht wie ein richtiger Fall aussah.
    Ich nahm die Unterlagen entgegen. Wir mussten in Richtung Windsor fahren. Östlich von Heathrow gab es ein Waldgebiet, in dem das Phänomen geschehen sein sollte.
    »Alles klar?«
    Wir sahen beide Sir James’ Lächeln, das uns wohl zeigen sollte, dass das Gespräch beendet war.
    Nicht eben fröhlich verließen wir das Büro. Suko schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Auch ich hielt mich zurück. Erst als wir im Rover saßen, den Suko lenkte, kamen wir wieder auf das Thema zu sprechen.
    »Es könnte etwas dahinter stecken«, erklärte ich, und das meinte ich auch so.
    »Was denn?«
    Ich schaute aus dem Fenster und stellte fest, dass die Bäume bereits einen ersten grünen Schimmer bekommen hatten. Die Natur brach sich jetzt mit aller Kraft freie Bahn, und gerade beim Begriff Natur hakte es bei mir.
    »Denk an Mandragoro, den Umweltdämon. Wenn er sich ins Spiel eingeklinkt hat, ist nichts unmöglich. Das haben wir selbst oft genug erlebt.«
    »Stimmt. In diese Richtung habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Es ist auch bei mir nur so ein Gedanke. Man will ja schließlich etwas finden, wo man einhaken kann, und da kam mir eben Mandragoro in den Sinn.«
    »Der einen Baum in Asche verwandelt.«
    »Ja. Oder auch nicht. Wir werden es herausfinden – hoffe ich.« Ich grinste. »Es müssen ja nicht immer blutrünstige Vampire sein oder Werwölfe und Ghouls. Die Natur ist immer wieder etwas Feines. Besonders im Frühling.«
    »He, du bist ja ein richtiger Romantiker.«
    »Nur in Ausnahmefällen.«
    »Klar.«
    Trotz der Mautgebühr, die man in London bezahlen muss, um in die Innenstadt zu gelangen, hatte der Verkehr meiner Meinung nach kaum abgenommen. Weiterhin stauten sich die Fahrzeuge an neuralgischen Punkten, und auch wir mussten hin und wieder warten, weil die Autoschlange vor uns zu lang war.
    Bei dem Wetter wollte ich mich nicht aufregen. Die Sonne schien, und das machte vieles wieder wett, was bei miesem Wetter Ärger verursacht hätte.
    Später kamen wir besser voran, als wir in der Ferne das Gelände des Flughafens sahen. Wir konnten auch einige Maschinen beobachten, die sich in der Luft befanden. Einige waren gestartet, andere setzten zur Landung an.
    Ich schloss die Augen und überließ Suko das Fahren. Dann aber rief Sir James übers Handy.
    »Sir, was gibt’s?«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass Sie am Schauplatze des Geschehens erwartet werden.«
    »Sehr gut. Und von wem?«
    »Der Mann heißt Burt Lester. Er ist der Vorarbeiter der Truppe und hat das Phänomen als Erster bemerkt. Ich bekam einen Anruf, dass er Ihnen zur Verfügung steht.«
    »Gut, das bringt uns vielleicht weiter.«
    »Dann bin ich auf Ihren Bericht gespannt.«
    Das waren wir selbst. So recht vorstellen konnte ich mir das Phänomen noch immer nicht, aber so etwas gehört einfach zu unserem Job. Wir waren eben für das Übersinnliche zuständig.
    Die Reise ging weiter. Wir hatten den Flughafen im Süden passiert und befanden uns auf dem direkten Weg zum Ziel. Ich wusste nicht, ob der Wald noch zum erweiterten Areal des Flughafens gehörte, konnte es mir allerdings vorstellen, denn kleinere Orte gab es nicht in der unmittelbaren Nähe. Wir hätten schon die Straße verlassen müssen, um eine kleinere Ortschaft zu erreichen.
    Freies Gelände lag nicht vor uns. Man konnte es als Buschland mit Niederwald bezeichnen. Wir sahen auch einen Bahndamm, und dann mussten wir von der normalen Straße ab, um dorthin zu gelangen, wo die Bäume höher wuchsen und der Wald etwas dichter war.
    Wenig später rollten wir dann auf das Ziel zu. Es war ein Pick-up, der auf dem recht breiten Weg am Rand des Waldes stand. Andere Fahrzeuge sahen wir nicht. Es gibt ja diese Raupen, die in den Wald eindringen, Bäume zersägen oder mit stählernen Messern die Rinde von den Stämmen schälen.
    Wir waren bereits gesehen worden, denn am Heck des Pick-up stand ein Mann, der uns zuwinkte. In seiner Nähe hielten wir an und stiegen aus.
    »Burt Lester?«, fragte ich.
    »Ja. Und Sie sind
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