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1409 - Der Kopf des Zwillings

1409 - Der Kopf des Zwillings

Titel: 1409 - Der Kopf des Zwillings
Autoren: Jason Dark
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deutlich das so ungewöhnliche Schimmern. Es gab einen Glanz ab, der zwischen silbern und türkis schwankte, und Burt Lester überlegte, ob unter dem Baum ein Schatz verborgen gewesen war. Es war fast wie im Märchen. Er musste über sich selbst lachen, aber das Schimmern blieb.
    Dort war tatsächlich etwas.
    Den letzten Schritt setzte er vorsichtig. Er wollte nicht in die Mulde rutschen, die der gefällte Baum freigelegt hatte. Er glitt deshalb sehr langsam über den Rand und klammerte sich noch mit einer Rand an einer besonders dicken Wurzel fest.
    Der Gegenstand lag noch zur Hälfte versteckt. Lester sah ihn nur von einer Seite, doch was er da entdeckte, ließ sein Herz schneller schlagen. Es war unglaublich, denn nun hatte er das Gefühl, tatsächlich ein Märchen zu erleben.
    Was der fallende Baum freigelegt hatte, dafür gab es keine normale Erklärung.
    Es war ein Totenschädel aus Kristall!
    ***
    Burt Lester musste zunächst mal tief Luft holen. Und er musste auch den Schwindel überwinden, der ihn befallen hatte. Er kam sich vor wie ein Mensch, der einen ganz besonderen Schatz gefunden hatte, wobei er sich nicht darüber freuen konnte.
    Er beugte sich vor und ging dabei in die Knie. Um nach dem Schädel greifen zu können, musste er noch näher an ihn heran. Davon nahm er zunächst Abstand, weil er sich den Fund genauer anschauen wollte, der so lange versteckt gehalten worden war.
    Es gibt Menschen, die immer wieder von einem Schatz träumen.
    Nur stellte sich hier die Frage, ob es sich bei dem Schädel wirklich um einen Schatz handelte. Aus Glas bestand der wohl, aber es musste ein besonders hartes Material sein, denn der Schädel war trotz des Drucks, den er hier hatte aushalten müssen, nicht zerbrochen. Völlig heil lag er vor ihm.
    Er schaute ihn sich genau an. Er war so gestaltet wie ein normaler Totenschädel. Nasenlöcher, eine breitere Öffnung für den Mund und auch Löcher, wo normalerweise die Augen eines Menschen sitzen.
    Burt Lester war sehr schnell klar, dass er dieses Fundstück nicht hier liegen lassen konnte. Aber er wollte es seinen Männern nicht zeigen. Es sollte sein Geheimnis bleiben. Er musste sich erst Gedanken machen, was mit dem Fundstück passieren sollte.
    Bevor er den Schädel aus seinem Versteck holte, schaute er sich um. Die vier Waldarbeiter genossen ihre Pause. Für den gefällten Baum hatte niemand einen Blick.
    Optimaler konnte es nicht sein. Die Finger zitterten schon, als Lester nach dem Schädel griff und ihn schließlich mit beiden Handflächen berührte.
    Sofort fiel ihm etwas auf.
    Der Totenkopf aus Glas war nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er gab sogar eine gewisse Wärme ab, und Wärme bedeutet Leben, das wusste Burt Lester.
    Hier auch?
    Vorstellen konnte er es sich nicht. Er wollte sich auch keine weiteren Gedanken darüber machen und zog den Schädel aus der Erde hervor.
    Er hob ihn an – und schrak leicht zusammen, denn Lester wunderte sich über die Schwere des Gegenstands. Damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet. Glas war eigentlich leicht. Dass dieser Schädel so schwer war, musste einen anderen Grund haben. Dann bestand der Schädel vielleicht aus einem speziellen Glas, und zwar aus Kristall.
    Auch das hinderte den Mann nicht daran, den Schädel aus dem Versteck zu holen. Er ließ ihn auf seinen Handflächen liegen. An das Gewicht hatte er sich gewöhnt, und er ging jetzt davon aus, dass dieser gläserne Totenkopf von innen nicht hohl war, sondern dicht und kompakt, eben mit Glas gefüllt.
    Er betrachtete ihn für eine Weile nachdenklich und merkte auch den leichten Schauder, der ihn überkommen hatte. Burt Lester ahnte, dass er vor einer wichtigen Entdeckung stand. Er glaubte nicht daran, dass dies alles gewesen war. Da würde noch etwas nachkommen. Das hier war erst ein Anfang, und er beschloss, den Fund für sich zu behalten.
    Unter seiner Jacke trug er noch einen Pullover, denn am Morgen war es doch recht kühl gewesen. Zuerst legte Lester die Jacke ab, schaute noch mal zu seinen Leuten hin, die kein Interesse an ihm zeigen, trennte sich dann von seinem Pullover und wickelte den Schädel darin ein.
    Danach streifte er die Jacke wieder über und überlegt bereits, wo er den Schädel hineinpacken sollte.
    Im Fahrerhaus lag noch eine alte Werkzeugtasche.
    Lester wollte den Schädel mit nach Hause nehmen, seiner Frau zeigen, und am nächsten Tag musste ein Spezialist kommen, der den Schädel genauer untersuchte.
    Das lag in der Zukunft.
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