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1404 - Diebe aus der Zukunft

Titel: 1404 - Diebe aus der Zukunft
Autoren: Unbekannt
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der Angreifer erlaubt hätten.
    Gegen 15:00 Uhr Bordzeit, am 13. April 1143 NGZ, meldete sich January Khemo-Massai erneut. Er war soeben von einer Inspektion zurückgekehrt. „Leer wie eine kostbare Fleischkonserve, die Massimo in die Finger gefallen ist", berichtete er niedergeschlagen. „Hier gibt es nichts mehr zu holen, Skipper! Wenn nach der Zerstörung überhaupt noch verwertbare Geräte oder Howalgoniumvorräte vorhanden waren, dann sind sie längst abgeholt worden.
    Deine Plünderer-Theorie scheint zu stimmen."
    Tostan ruhte auf einem der Medo-Lager im Hintergrund der Zentrale. Rodnina hatte darauf bestanden. Der Spieler richtete sich auf die Ellenbogen auf und schaute zu den großen Bildschirmen hinüber. „Lehre mich meine Mitkreaturen kennen! Wer denken gelernt hat, weiß auch, wo sein Vorteil liegt. Unternehmen abbrechen. Hier versäumen wir nur unsere Zeit. Fahrt aufnehmen und einschleusen.
    Beeilt euch."
    Massais Fernbild erlosch. Tostan stellte die dürren Beine auf den Boden und ignorierte Rodninas Einwände. „Wenn du so weitermachst, wirst du die Milchstraße bestenfalls noch einmal sehen, nicht aber in sie hineinfliegen!" warnte sie eindringlich. „Dein Organismus ist schwerer geschädigt, als du denkst.
    Entwöhnung, Tiefschlaf, Strangeness-Durchgänge und Psychoqual steckt niemand klaglos weg."
    Tostan winkte störrisch ab. Staksig schritt er auf die Brücke zu und erklomm seinen Kontursessel. „Was weißt du von Psychoqual? Als ich nach einem fast sechshundertjährigen Konservenschlaf im Jahre 428 NGZ erwachte, war ich alleine in einer fremden Umwelt. Diesmal haben wir zirka sieben Jahrhunderte verloren, aber niemand unter euch ist so verlassen, wie ich es damals war. Also laßt euch zeigen, wie man so etwas in den Griff bekommt."
    „Wir brauchen dich noch eine Weile", meldete sich Tobion-Khan. Sein auffordender Blick drückte noch mehr aus als seine Worte. „Klar zur Gravitraf-Flutung. Ich denke, wir können es in diesem Sektor unbeschadet wagen. Wer sollte uns hier schon orten?"
    Tostan nickte unbewußt. Sein computerähnliches Speicherhirn lieferte ihm Bilder aus der Vergangenheit. Als er noch für Atlans USO als Einsatzspezialist und Kommandant einer Spezialkorvette tätig gewesen war, hatte er Midway-Station angeflogen. Damals war er von den Maahks freundlich empfangen worden.
    Er schüttelte die Erinnerungen ab und schaute zur Panoramagalerie hinüber.
    Die Milchstraße war als blasser Leuchtfleck zu sehen. „Klar zum Tankmanöver", ertönte seine Anweisung. „Anfangen, sobald Massai seine Jets eingeschleust hat. Meinetwegen soll man den Leuchttrichter unseres Hypertrop-Zapfstrahls ausmachen.
    Besucher sind zur Zeit hochwillkommen, vorausgesetzt, sie benehmen sich anständig."
    Er lachte lautlos vor sich hin. Die Schwächephase hatte er überwunden.
    Rodnina fragte sich zum wiederholten Mal, wie ein solcher Organismus überhaupt noch leben und agieren konnte.
    Sofort nach Ankunft der Jets schoß der Hypertrop-Zapfstrahl in die Leere hinaus, die - tatsächlich gesehen - alles andere als leer war.
    Er suchte Kontakt mit dem energetisch übergeordneten, überall vorhandenen Kontinuum, dessen EntropieÜberschußkonstante vorher ermittelt worden war.
    Unermeßliche Energieströme flossen durch den leitenden Hypertrop in die Gravitraf-Speicher, von denen sie bei Bedarf wieder abgerufen und zu Nutzenergie umgeformt werden konnten.
    Weit über dem noch immer antriebslos fallenden Raumflugkörper bildete sich ein blauweiß strahlendes Trichtergebilde von ultrahochfrequenter Eigenemission. Solche 5-D-Schauer waren normalerweise über weite Distanzen erfaßbar. Tankende Metagrav-Raumer waren in dieser Phase stets leicht zu erkennen und verwundbar gewesen.
    Mehr als hundertfünfzig Terraner und ein Swoon warteten instinktiv auf das Gellen der Alarmpfeifen. Es wäre normal gewesen, aber hier schien es keine Normalitäten mehr zu geben.
    Eine halbe Stunde nach Flutungsbeginn schaltete die Syntronik ab. Niemand hatte den Terra-Raumer ausgemacht, geschweige denn, sich um ihn gekümmert.
    Ratber Tostan hatte nichts anderes erwartet.. Sein Ziel war vorerst erreicht!
    Man hatte damit begonnen, die Zeitversetzung um fast sieben Jahrhunderte seelisch zu akzeptieren. Damit begann die Gewöhnung an eine feste Größenordnung.
    Längst verstorbene Familienmitglieder und Freunde wurden im Unterbewußtsein zu liebenswerten Erinnerungen.
    Ein wichtiger Schritt zur psychisch fundierten Stabilität war
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