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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Autoren: Nancy Atherton
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erlaubt es nicht. Und ich erst recht nicht.«
    »Tut mir leid, Cal.« Jinks’ manisches Grinsen verschwand, und er sah Calvin fest an. Dann ließ er sich fallen.
    Im selben Moment streckte sich Calvin blitzschnell vor und schlang beide Arme um Jinks’ Knie. Der versuchte sich mit allen Kräften zu befreien, doch Calvin zog ihn mit der Kraft eines Sumokämpfers über die bezinnte Brüstung zurück, stellte ihn auf die Füße und versetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Bewusstlos sackte Jinks vor Calvins Füßen zusammen.
    Einen Moment lang blickte dieser schwer atmend auf Jinks hinab, dann beugte er sich über die Zinne und warf Bill die Schlüssel zu.
    »Seien Sie so gut und kommen Sie herauf«, sagte er. »Ich brauche Hilfe, um den armen Kerl hinunterzuschaffen.«

23
    DAS LAGERFEUER KNISTERTE und knackte in der kühlen Nachtluft. Ich nippte an meinem Pokal mit heißer Schokolade und lauschte den Geräuschen des schlummernden Camps – dem gedämpften Gemurmel von Stimmen, dem gelegentlichen Lachen, den sanften Klängen einer Harfe. Neben mir blickte Bill in den sternenübersäten Himmel. Ohne mein Wissen hatte er dafür gesorgt, dass Will, Rob und Stanley die Nacht auf Anscombe Manor verbrachten, also brauchten wir nicht auf die Uhr zu schauen.
    Bill war unter den Kirmesleuten zu einer Art Berühmtheit geworden. Als wir mit Calvin das Camp überquert hatten, war er mit so vielen freundlichen Worten, Knicksen, Verbeugungen und bewundernden Blicken bedacht worden, dass Calvin ihm scherzhaft angeboten hatte, den Thron mit ihm zu teilen. Bill hatte das Angebot freundlich abgelehnt, mit der Begründung, er habe sein Camelot bereits gefunden.
    Dem Lüsternen Jack war eine deutlich weniger wohlwollende Begrüßung zuteilgeworden, als er nach dem Kampf in seinen Pavillon zurückgeschlichen war. Wie sich herausstellte, mochten es die Fußsoldaten gar nicht, wenn Zivilpersonen schlecht behandelt wurden. Ihrem Ehrenkodex zufolge ging es nicht an, dass ein Ritter einem auf dem Boden liegenden Handwerker in die Rippen trat.
    Die Männer hatten dem Drachenritter ihr Missfallen deutlich bekundet, und dieser hatte daraufhin seine Taschen gepackt und Lucifer in den Anhänger geladen, um mit unbestimmtem Ziel davonzufahren. Calvin nahm Sir Jacques’ Fahnenflucht gelassen hin. Beim Abendessen im Farmhaus hatte er uns wissen lassen, dass er ohnehin vorgehabt hatte, den Schurken zu entlassen und ihn durch einen Burschen zu ersetzen, der die Rolle des Bad Guys nicht gar so ernst nahm.
    Ein brennendes Holzscheit fiel um und sandte einen Funkenregen in die Luft. Horace Malvern füllte seinen Pokal und reichte den Bierkrug dann Sir James, der ihn an Lord Llewellyn weitergab. Lord Belvedere trank Met. Zuvor hatten wir ein paar aufregende Stunden auf dem Polizeirevier in Upper Deeping verbracht. Umso mehr genossen wir es, um ein Lagerfeuer herumzusitzen und an unseren jeweiligen Getränken zu nippen, während wir die denkwürdigen Ereignisse Revue passieren ließen.
    »Die Kirmes ist tatsächlich wie ein Dorf«, sagte Bill. Er senkte den Kopf und ließ den Blick von Calvin zu mir wandern. »Und in einem Dorf geschieht nichts unbemerkt. Am Eröffnungsmorgen nach der Schwertkampfprobe hatten zwei Standverkäufer Jinks mit einem Messer in der Hand in der Nähe der Quintana gesehen. Sie hatten keinen weiteren Gedanken daran verschwendet, dachten sie doch … na ja, es war ja nur Jinks.«
    Ich nickte. »Als ich am Samstagmorgen das Geräusch einer Handsäge hörte, bemerkte ich, wie ruhig es jenseits unseres Gartenzauns war. Jinks vermutete ich noch schlafend in seinem Camper.«
    »Er schlief nicht«, sagte Sir James. »Er war oben auf dem Torhaus und sägte die Stützstreben der Brüstung an. Ein Kulissenbauer hat ihn bemerkt, ihn aber nicht gefragt, was er da macht. Er nahm an, dass es etwas mit der Eröffnungszeremonie zu tun hatte.«
    »Eine Kartenabreißerin sah Jinks mit der Krone aus Calvins Wohnmobil kommen«, ergänzte Lord Belvedere. »Sie vermutete, dass er sie während einer seiner Possen tragen wollte.« Er starrte in seinen Pokal mit Met. »Wir haben sie in seinem Camper gefunden, wo sie neben seiner Narrenkappe hing.«
    »Mistress Farseeing, die Verkäuferin am Kristallkugelstand, hat ihn in der Nähe der Kanone gesehen«, sagte Lord Llewellyn. »Und die Steine stammten tatsächlich aus dem kleinen Bach in der Nähe des Picknickplatzes.«
    »Aber das ist ohnehin nebensächlich«, meinte Lord Belvedere. »Er hat schließlich
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