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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Autoren: Nancy Atherton
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ein Unfall war. Gleichzeitig befragten Lord Llewellyn und ich ausgiebig die Mitarbeiter. Dabei kam heraus, dass immer wieder eine Person zur passenden Zeit am passenden Ort gesehen worden war.« Er wandte sich mit einem Nicken an Bill. »Wenn Sie fortfahren möchten, Sir.«
    »Über diese Person«, sagte Bill, »holte ich also Erkundigungen ein; ich führte Online-Recherchen durch, sprach mit Freunden und Kollegen, ließ gewisse Beziehungen spielen« – er unterbrach sich und nahm einen tiefen Atemzug –, »bis ich schließlich einige bedeutungsvolle Fakten zutage förderte.« Er lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer und verschränkte die Arme. »Calvin? Wie sind Sie an das Geld für die Kirmes gekommen?«
    »Als ich in Amerika war, habe ich mein Erbe in einigen sehr lukrativen Papieren angelegt«, erwiderte Calvin stolz. »Und die bringen eine ansehnliche Rendite.«
    Bill nickte. »Haben Sie auch eine Lebensversicherung abgeschlossen, als Sie in Amerika waren?«
    »Ja, das habe ich.«
    Horace Malvern stöhnte und fasste sich an die Stirn, doch Bill fuhr ungerührt fort.
    »Haben Sie Ihre Entscheidungen allein getroffen, Calvin, oder hatten Sie einen Finanzberater?«
    »Ich hatte selbstverständlich einen Berater«, sagte Calvin mit leutseligem, selbstironischem Grinsen. »Mit Zahlen hab ich’s nicht so.«
    »Kennen Sie einen Mann namens Rowan Grove?«, fragte Bill.
    Ich fuhr hoch, augenblicklich erinnerte ich mich an eine gewisse Szene in unserem Garten, und eine Stimme sagte: Ein unansehnliches Kind mit einem dämlichen Namen lernt schnell , sich mit Worten statt mit Fäusten zu verteidigen .Ich starrte Bill an. Ich hatte das Gefühl, als hätte er mir ein Glas Eiswasser ins Gesicht geschüttet.
    »Nie von dem Typ gehört«, erklärte Calvin.
    »Wie seltsam«, sagte Bill, »denn dieser Name erscheint auf einigen der Papiere, die Sie unterschrieben haben. Rowan Grove verwaltet Ihr Wertpapierportfolio. Rowan Grove hat Zugang zu Ihren Bankkonten. Rowan Grove ist der einzige Begünstigte Ihrer Lebensversicherungspolice. Es dürfte Sie interessieren, dass Rowan Grove als Ihr Finanzberater eingetragen ist.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Calvin. »Ich bin diesem Burschen nie begegnet. Jinks ist mein Finanzberater.« Er strahlte uns der Reihe nach an. »Ein verdammt cleverer Junge, der alte Jinks. Als ich ihn kennenlernte, machte er gerade seinen Doktor in Betriebswirtschaft. Als er sein Herz für Ren-Feste entdeckte, hängte er freilich alles an den Nagel, aber er hat immer noch ein Händchen für Geld. Ohne ihn wäre mein Vermögen nicht halb so groß.«
    »Calvin«, sagte Bill sanft. »Jinks’ bürgerlicher Name ist Rowan Grove.«
    »Wie bitte?«, sagte Calvin, als hätte er ihn nicht richtig verstanden.
    »Wenn Sie sterben, wird Jinks in den Genuss Ihrer Lebensversicherungsprämie kommen, eine ansehnliche Summe.« Bill sprach langsam und vorsichtig, als erläuterte er die Situation einem Kind. »Darüber hinaus wird er Zugriff auf Ihr gesamtes Vermögen haben. Es würde mich nicht weiter wundern, wenn sich herausstellte, dass er all die Jahre Geld von Ihren Konten abgezweigt hat.«
    »Jinks hat mir erzählt, er habe keine Ahnung von Calvins Vermögensverhältnissen«, sagte ich.
    »Er hat gelogen«, sagte Bill.
    »Schauen Sie«, sagte Calvin ungehalten und blickte Bill trotzig an, »wenn Sie behaupten, Jinks hätte etwas mit dieser vermaledeiten Pechsträhne zu tun, die ich in den letzten Tagen hatte, irren Sie sich gewaltig. Ich kenne ihn, seit ich damals bei dem Ren-Fest in Wisconsin Brathähnchen verkauft habe. Wir sind zusammen durch ganz Amerika gereist – haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen, im Freien genächtigt und sind am nächsten Morgen wieder früh aufgestanden, um beim Festival aufzutreten. So ein Leben schweißt einen zusammen, aber das kann ein Außenstehender nicht nachvollziehen. Jinks ist für mich wie ein Bruder.«
    »Er hat nicht auf Ihr Wohl getrunken«, sagte ich, halb zu mir selbst.
    »Hä?«, sagte Calvin und drehte sich zu mir um.
    »In dem Moment habe ich es nicht verstanden, aber jetzt …« Ich blickte in Calvins besorgtes Gesicht und zwang mich weiterzureden. »Als ich am Sonntag mit ihm zu Mittag aß, habe ich einen Toast auf Ihre Gesundheit ausgesprochen.« Ich hob ein imaginäres Glas. »›Auf König Wilfred. Lang möge er herrschen.‹« Als mir die Bedeutung des Moments klar wurde, ließ ich die Hand wieder sinken. »Jinks erhob sein Glas gleichfalls, aber
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