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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)
Autoren: Nancy Atherton
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alles zugegeben.«
    »Ich habe sein Geständnis nicht gelesen«, sagte ich, »und da ich eure Gedanken nicht lesen kann, tappe ich noch immer im Dunkeln, was einige Kleinigkeiten betrifft. Würde mir bitte jemand erklären, wie er den König vergiften konnte, nachdem er nach Cheltenham abgereist war? Ich meine, falls er je nach Cheltenham fuhr, oder hat er diesbezüglich ebenfalls gelogen?«
    »Nein, er ist hingefahren.« Bill nahm einen Schluck Bier, ehe er seinen Pokal auf die Erde stellte und die Arme um die Knie schlang. »Aber ehe er abreiste, hat er Calvin eine Flasche Riesling geschenkt, die er mit einer Akonit-Tinktur versetzt hatte – auch bekannt unter dem Namen Eisenhut.«
    »Wir haben wild wachsenden Eisenhut in der Nähe seines Picknickplatzes gefunden«, ließ Lord Llewellyn einfließen.
    Ich rief mir die hübschen Blumen in Erinnerung, die die Waldlichtung sprenkelten, und ein Schauder überlief mich.
    »Nachdem Calvin erkrankte, ließen wir den Wein untersuchen«, sagte Lord Belvedere. »Die darin enthaltene Akonit-Dosis war zu niedrig, um jemanden zu töten, aber sie hätte gereicht, um Calvin für einige Tage außer Gefecht zu setzen, hätte er die Flasche allein geleert.«
    »Glücklicherweise ist Calvin ein großzügiger Mensch«, fuhr Sir James fort. »Er teilte die Flasche mit mir und drei Höflingen und verhinderte so, dass sich die Wirkung der giftigen Pflanze bei ihm voll entfaltete.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich verstehe, wie Jinks das mit dem Gift angestellt hat, aber die Sache mit der wild gewordenen Kuhherde ist mir noch immer schleierhaft. Woher hatte Jinks den Hund?«
    »Liebling gehört einem Mann aus Cheltenham, der in einer Wohnung in dem Apartmentkomplex Montpellier Terrace wohnt«, erklärte Lord Belvedere.
    »Jinks’ Freund?«, fragte ich.
    »Sie gingen zusammen zur Schule«, sagte Lord Belvedere. »Ich bin Jinks nach Cheltenham gefolgt. Und habe gesehen, wie er Liebling in seinen Camper lud. Hätte ich ihn im dichten Verkehr nicht aus den Augen verloren, hätte ich womöglich das Ausbrechen der Herde verhindern können. Doch leider ist er mir entwischt. So konnte er ungestört zur Fivefold Farm fahren und Liebling auf die Kuhherde auf der südlichen Weide loslassen.«
    »Nachdem er das Gatter zwischen der Kuhweide und der Pferdekoppel geöffnet hatte«, fügte Mr Malvern hinzu. »Liebling geht es übrigens gut, er ist ein braver, netter Hund, Er hat einfach noch nie eine Kuh gesehen und war beim Anblick der Herde außer Rand und Band.«
    Eine junge Frau trat aus der Dunkelheit in den Schein des Lagerfeuers und ging zu Calvin. Auf Anhieb erkannte ich in ihr das größte Mädchen unter den Madrigalsängerinnen.
    »Tut mir leid, dich zu stören, Cal«, sagte sie, »aber ich dachte, es würde dich vielleicht interessieren, dass Mirabel und Edmond wieder aus dem Krankenhaus zurück sind. Edmonds Rippen sind geprellt, aber nicht gebrochen. In ein paar Tagen sollte er wieder auf dem Damm sein. Mirabel wird ihn schon gesund pflegen.«
    »Ganz bestimmt«, sagte Calvin lächelnd. »Danke, Kay. Das ist eine gute Nachricht.«
    »Mirabel hat mich auch gebeten, dich zu fragen, ob du die beiden am letzten Kirmestag trauen würdest.«
    »Sag ihr, es wird mir eine Ehre sein. Die Hochzeitszeremonie wird ein wunderbarer Abschluss ihres romantischen Sommers sein. Und nun ab ins Bett mit dir. Ich will, dass du am Samstag bei guter Stimme bist.«
    Die junge Frau beugte sich hinab und küsste ihn auf den Kopf, und als sie sich entfernte, warf er ihr eine Kusshand hinterher.
    Ich setzte mich aufrecht hin und starrte ihr hinterher, während sich die Gedanken in meinem Kopf überschlugen.
    »Calvin«, sagte ich langsam. »Wer war das?«
    »Kay Jorgensen, meine Cousine.«
    »Wenn du sie während der Prozession in der Menge erblickst, wirfst du ihr dann eine Kusshand zu?«
    »Ja, das stimmt.« Er lachte. »Eine Art Familientradition. Das habe ich schon getan, als sie noch ein kleines Mädchen war.«
    Ich spürte, wie die Röte in meine Wangen kroch, und senkte den Blick rasch in meinen Pokal. Auch wenn ich es gegenüber den Männern in der Runde nie zugegeben hätte, aber ich hatte gerade ein weiteres Rätsel gelöst. Mirabel hatte während des Umzugs nicht vor dem König geknickst, sie hatte mit Sir Jacques geflirtet, der neben dem König ging. König Wilfreds Kusshand war über Mirabels Kopf hinweg an Kay Jorgensen, seine Cousine, adressiert gewesen, die gefasst darauf reagiert hatte, da es eine Art
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