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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder
Autoren: Unbekannt
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und außerdem erreichen wir so endlich Hangay."
    Sie schrieben den 20. Februar 448 NGZ, als die Flotte im Halo der Galaxis in den Normalraum zurückfiel.
    Sobald überall ringsum Sterne waren, beschleunigte sich merkwürdigerweise das Reisetempo der Juatafu und Benguel. Bull war ausgesprochen froh darum. Sie flogen zielstrebig in Richtung Jitra. Am 25. Februar trennte sie nur noch eine Überlichtetappe vom Ziel - 280 Lichtjahre blieben zu überwinden, und Tostans Voraussage hatte sich nicht bewahrheitet.
    Die Zentralebesatzung der CIMARRON war gerade mit den neuen Kursanweisungen beschäftigt, als durch puren Zufall gerade in diesem Augenblick das Orterbild dreier Juatafu-Raumer in der Nähe Bulls Aufmerksamkeit fesselte.
    Er wandte sich an Atlan und Perry Rhodan, die seit einigen Tagen an Bord waren und soeben den Raum betraten. „He, ihr beiden! Seht euch das mal an! Die drei Schiffe da ..."
     
    10.
     
    Der Sänger Salaam Siin hielt sich tagelang fast ausschließlich in der Projektorschüssel der HARMONIE auf. Solange sich die Flotte auf ihrem Weg nach Hangay im Normalraum befand, betrachtete er die fernen, verwaschenen Galaxienbänder und das düsterrote Leuchten, das den Kollaps dieses Universums voraussagte. Während der Überlichtphasen ließ er die Projektoren künstliche Buschlandschaften erstellen. Dann gab er sich der Illusion hin, einen Planeten des ophalischen Sternenreiches zu besuchen und dort nach neuen Talenten Ausschau zu halten. Ein anderes Mal projizierte die HARMONIE die große Arena von Mardakaan. Er stand allein in der Mitte, umgeben von mehr als hunderttausend Artgenossen, und stimmte einen Gesang zu Ehren Ijarkors an.
    Aber all das war nur Ablenkung.
    Salaam Siin horchte ständig in sich hinein, ob da nicht erneut dieser sonderbare Gesang aus der Ferne wäre, den er schon einmal gehört hatte. Ein ums andere Mal ohne Erfolg - für ihn verstrich die Reise fast ereignislos. Ab und zu unterhielt er sich mit Ge-Liang, der Kartanin, die ihre psionischen Fähigkeiten auch ohne Paratau einzusetzen imstande war. Sie verfügte über die Gaben der Telepathie und Telesuggestion. „Ich kann dir vielleicht helfen", schlug die andere einmal vor. „Irgendwo in deinem Unterbewußtsein muß die Erklärung sein, weshalb du diese Gesänge nicht wiedererkennst. Du hast sie schließlich schon einmal gehört. Ein Meistersinger deines Formats vergißt nichts."
    Salaam Siin richtete ein paar seiner Augenknospen auf die kräftige Kartanin. „Danke, Ge-Liang", sang er. „Doch das haben schon zwei Telepathen erfolglos versucht. Sie verstehen meine Gedanken nicht, weil ich in Musik denke."
    „Ich kenne dich besser als sie."
    Der Meistersinger ließ in seinem Membrankranz einen beharrenden Akkord entstehen. „Es ist unmöglich ..."
    „Wir wollen zumindest einen Versuch unternehmen", sagte die Kartanin mit entwaffnender Sanftheit, der er nichts entgegenzusetzen hatte.
    Sie nahm einen seiner Armtentakel, schenkte der schwachen Abwehrbewegung keine Aufmerksamkeit und stellte auf diese Weise eine mentale Verbindung her. Salaam Siin spürte Ge-Liangs Anwesenheit.
    Ihre Gedanken waren einander nahe, wenn auch eindeutig getrennt, weil in ihrem Denken keinerlei Musik war. Womöglich lag es auch an ihm, daß die Absicht der Kartanin fehlschlug - er verhielt sich geistig unbeweglich und ablehnend neuen Erfahrungen gegenüber. „Wir könnten einen Durchbruch erzielen, Salaam Siin. Aber du hast nicht wirklich den Willen dazu."
    „Es tut mir leid." Seine Stimme klang plötzlich schal, sie war nur ein trauriges Pfeifen ohne psionische Komponente. „Du hast recht, Ge-Liang, ich muß allein damit fertig werden."
    Die Kartanin verschwand im Schott zum Innern der HARMONIE. Salaam Siin überlegte, weshalb er so niedergeschlagen war; allein aufgrund des Fehlschlags eben? Oder machte ihm die simple Tatsache, einen Gesang nicht wiederzuerkennen, derart zu schaffen?
    Am Ende beschloß er, zumindest das Geheimnis seiner Begegnung mit dem singenden Terraner namens Benneker Vling aufzuklären. Ein Teil seiner Unruhe rührte sicherlich daher, das wußte Salaam Siin plötzlich.
    An Bord der KARMINA traf er seinen Freund, den Arkoniden Atlan, und trug ihm in bewußt nüchtern gehaltener Melodie die Sache vor. „Was meinst du dazu?" wollte er abschließend wissen. „Kennst du diesen Menschen?"
    Atlan sah ein paar Sekunden lang aus, als wolle er gar nichts sagen. Soweit wußte der Ophaler inzwischen in seiner fremden Mimik Bescheid. Dann
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