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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder
Autoren: Unbekannt
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im Halo. Das Licht sollte noch achttausend Jahre brauchen, dann erst konnte man von hier aus sehen, daß Hangay verschwunden war. Instinktiv empfand er den Prozeß als höchst unnatürlich. Ein Mensch hätte diese Entscheidung nicht treffen können, das wußte er.
    Trotz aller Langeweile zwang sich Bull, die Nachtperiode schlafend zu verbringen. Der folgende Tag war erneut mit Organisationsarbeit angefüllt, und am Morgen danach trafen Atlan und Iruna von Bass-Teth wohlbehalten ein.
     
    *
     
    „Ihr habt hoffentlich die paar tausend Lichtjahre ohne Langeweile herumbekommen." Unschuldig lächelnd betrat er mit den beiden die Zentrale. „Aber ja, Bully", entgegnete Atlan mit derselben Unschuldsmiene. „Du weißt doch, wie wir sind ..."
    „Anspruchslos und genügsam, nicht wahr? Und was ist bei eurem Erkundungsflug sonst noch herausgekommen? Können wir den Weg ohne Gefahr fortsetzen?"
    „Unserer Ansicht nach, ja", gab der Arkonide zurück, doch sein Gesicht war eine Mischung aus Zweckoptimismus und Zweifeln. „Es bringt wenig, wenn wir dir jetzt schon alles erzählen, Bully. Am besten rufst du die anderen zusammen, in Ordnung?"
    „Also schon wieder eine Konferenz", seufzte Bull. „Wie du willst. Wir treffen uns in einer Stunde, die Räumlichkeiten sind dir inzwischen bekannt."
    Er ließ Atlan und die Akonin stehen und nahm seinen Sitz neben Ian Longwyn. Von dort aus stellte er Verbindung zu sämtlichen vorgesehenen Konferenzteilnehmern her. Einige von ihnen hielten sich in anderen Schiffen des Galaktischen Expeditionskorps auf, so zum Beispiel Tifflor und Ratber Tostan in der TS-CORDOBA und Rhodan in seiner DORIFER-Kapsel. Lediglich der Ophaler Salaam Siin gab an, er benötige Ruhe. Bull fragte nicht weiter nach. Er verstand die fremdartige Mentalität des anderen ohnehin nicht.
    Pünktlich fand er sich im Konferenzzimmer ein. Im Lauf weniger Minuten kamen alle Personen zusammen, die er hierher eingeladen hatte, einschließlich Gucky und der anderen Mutanten. „Wir können beginnen, denke ich. Iruna, Atlan, wer von euch möchte sprechen?"
    „Das übernehme ich", erklärte der Arkonide rasch. „Ich werde mich kurz fassen, damit es möglichst bald weitergehen kann. Der Ausgangspunkt des Senders ist ein System mit dem kartanischen Namen Dao-Ban ..."
    Bull hörte dem Bericht mit Interesse zu. Er stutzte kurz, als Atlan das haurische Abwehrfort erwähnte, doch dessen Existenz war durch den Hinweis auf Tambau hinreichend erklärt. Dann hatten die beiden das Schott mit dem Dreieckssymbol der ESTARTU gefunden, und die Verteidigungsanlagen der Senderanlage hatten sich aktiviert, als der Arkonide zu nahe ans Schott getreten war. „Und jetzt sind wir wieder hier", schloß Atlan seine kurze Erzählung. „Mehr von Belang gibt es nicht zu sagen."
    „Bleibt nur die Frage", übernahm die schöne Akonin an seiner Seite, „wie die Fakten zu interpretieren sind." Bull nutzte ausgiebig die Gelegenheit, sie anzusehen. Er wußte ihr makelloses Äußeres wohl zu schätzen. Sie fuhr fort: „Meiner Ansicht nach ist das ESTARTU-Symbol ein ausreichender Hinweis. Wir wissen, daß es in den bereits transferierten Vierteln Hangays eine oder mehrere Anlagen gleicher Art gibt.
    Daher sollten wir das Risiko eingehen. Wenn es die Benguel und Juatafu so sehr drängt, dem Ruf der Sammlung zu folgen, sollten wir sie nicht daran hindern. Es könnte sogar gefährlich sein."
    Ebenso wie die anderen schwieg Bull eine Weile. Er war sich nicht ganz klar darüber, wie die Dinge zu bewerten seien; niemand unter ihnen war es.
    Ratber Tostan äußerte sich als erster dazu. Der ehemalige Spieler mit dem Totengesicht, das auf einen mörderischen Drogenentzug zurückzuführen war, sagte: „Ich behaupte, daß Jitra eine große Falle ist! Ein ESTARTU-Symbol als einzig verwertbarer Hinweis, das riecht in diesem Stadium förmlich nach Hexameron. Es war viel zu lange still. Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Wir müssen den Ruf der Sammlung ignorieren."
    Tostans Bedenken setzten sich nicht durch. Bull hatte die Rede des Totengesichtigen mit Unbehagen aufgenommen - schließlich hegte er selbst ähnliche Bedenken, und es war viel zu wenig Zeit gewesen, das Dao-Ban-System gründlich zu untersuchen. Doch nun stand die Entscheidung fest. „Wir nehmen Fahrt auf", unterrichtete er in der Zentrale lan Longwyn, der diesmal nicht teilgenommen hatte. „Neue Kursanweisung an sämtliche Schiffe der Flotte. Die Benguel und Juatafu werden sich freuen, denke ich,
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