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1392 - Treffpunkt Y-Gate

Titel: 1392 - Treffpunkt Y-Gate
Autoren: Unbekannt
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belasteten Zellenverbund durch die Kräfte der Sogbeschleunigung noch mehr zu belasten, hätte zur Katastrophe führen können. „Entscheidungsvollmacht! Handeln, Syntronik", wurde seine Stimme vernehmbar.
    Die Rechner zogen die Gefahr einer sofortigen Ortung jener eines Schwingungsbruchs vor.
    Das ATG-Feld erlosch. Gleichrichtungskonverter und Paraverbund-System liefen aus. Überschußenergien flossen in den Speicher zurück.
    Als Folge dieser Maßnahme stürzte die TS-CORDOBA in die Jetztzeit zurück, ohne dabei ihren Standort und ihre Restfahrt zu verändern.
    Einige Reihen von Leuchtkontrollen flammten auf. Sie betrafen Silvermans Maschinensektor. „Pufferfelder beginnen zu greifen", gab er bekannt. „Aussteuerung gelingt. ATG wird einbezogen."
    Das Vibrieren mäßigte sich sofort. Nach einer Minute waren die wilden Kräfte, wie man sie an Bord nannte, gebändigt.
    Als weitere Sofortmaßnahme stellte die Syntronik die Gefechtsbereitschaft her. Auch das war logisch, denn nun befand man sich in einem Raumsektor, in dem Atlans KARMINA von drei plötzlich aufgetauchten Hauri-Schiffen verfolgt und beschossen worden war.
    Tostan löste die Sicherheitsgurte und sah sich um. Atlans Gesicht wirkte verkniffen. „Fabelhaft!" beschwerte er sich. „Diese Position hätte ich auch mit jedem anderen Schiff einnehmen können."
    Tostan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie gleißte eine unwirkliche Erscheinung. Es war die Darstellung der Hyperortung. „Die Syntronik hat Prioritäten gesetzt, das ist alles. In diesem Schwall aus energiereichen 5-D-Schwingungen sind wir auf keinen Fall auszumachen. Es liegt bei dir zu bestimmen, ob wir uns aus der Zone zurückziehen und in sicherem Abstand erneut um eins bis zwei Sekunden in die potentielle Zukunft gehen."
    Der Arkonide stand auf und schaute zu den Großmonitoren hinüber. „Wahrhaft teuflisch", vernahm man seine Stimme. „Wir sind zu nahe an der Raum-Zeit-Falte aus dem Hyperraum gekommen."
    „Genau nach deinen Koordinaten", wurde ihm von Cynta vorgehalten. „Protuberanzen solcher Größenordnung hättest du eigentlich wahrnehmen müssen. Oder waren sie zu der Zeit noch nicht vorhanden?"
    Atlan bestätigte die Vermutung mit einem Nicken. „Dann ist diese hier sehr schnell entstanden. Schön, wir sind also in ihren Ausläufern aufgetaucht und gehörig durchgeschüttelt worden. Wir sind in Sicherheit. Niemand wird uns orten können."
    „Vorerst", meldete sich Adam Pittenburg. „Seht euch die neuesten Daten an. Die sogenannte Protuberanz ist für das in sich stabilisierte Gebilde der Raum-Zeit-Verfaltung, oder wie immer ihr es nennen wollt, anormal. Die Syntronik vermutet einen autarken Mikrokosmos. Er hat mit Sicherheit seine eigene Zeitkonstante. Die Störfront, die uns zum Verlassen der Labilzone zwang, kann kein zwangsläufiges Naturereignis sein."
    „Was dann?" wollte Tostan wissen.
    Lombhe Massimo wuchtete seinen Körper aus dem Kontursessel. Schnaufend kam er auf die Beine. „Man hat ebenfalls Ergebnisse", erklärte er, seine Hängewangen reibend. „Die Feinorter messen eine Strukturlücke im Verfaltungsgefüge an. Wodurch entstehen solche Lücken?"
    „Wahrscheinlich nicht von selbst", fuhr Atlan den Phlegmatiker an. „Bekommt man hier nur Rätsel aufgetischt?"
    Der Hyperdim-Physiker stieß einen langgezogenen Seufzer aus. „Deine Ungeduld ist erschreckend. Wo bleibt die Abgeklärtheit des Alters? Schon gut, blitzende Augen stören meine innere Ruhe. Jemand hat eine Schaltung vorgenommen, um die Lücke zu schaffen. Das tut man gemeinhin dann, wenn man einen abgeschirmten Sektor verlassen oder betreten will."
    „Fußgänger voraus!" rief Juri Katschenko herüber. Er zeigte sein schönstes Lächeln.
    Atlan räusperte sich, und Tostan grinste den massigen Afroterraner an.
    Massimo sah sich anklagend um. „War das ein Scherz? Wahrscheinlich ist, daß die Öffnung einer Strukturlücke in der Hohlrundung des autarken Mikrokosmos eine Gefüge-Disharmonie bewirkt hat. Das ist in der Form eines Frequenzwirbels geschehen. Keine Protuberanz, aber eine Verstrickung freigewordener Kräfte, die nach einem Ausgleich suchten. Zu Hause wäre ein Gewitter mit gewaltigen Blitzen entstanden."
    Massimo schnaufte erneut und ließ sich ermattet in seinen Sessel zurückfallen. Atlan lauschte dem Geräusch nach. „Er schläft tatsächlich ein!" staunte er. „Tostan, wenn dieser Mann ..."
    Zwei gleichzeitig aus den Tonträgern
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