Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1392 - Treffpunkt Y-Gate

Titel: 1392 - Treffpunkt Y-Gate
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ausnahmefällen konnte der Kommandant selbstverständlich eingreifen. „Klar für ATG-Manöver", drang Tostans Stimme aus den Tonträgern. Er wurde auch an Bord der Beiboote gehört. „An Aktivierte - beobachtet euren Gesundheitszustand. Es kann sein, daß ihr beim Übergang in die Labilzone einem bislang unbekannten Schock ausgesetzt werdet. Der Tiefschlaf schützt euch nicht mehr. Ausführung, Erster."
    Murak Toblon-Khan hatte nur zwei Kompaktbefehle zu geben. An Bord der alten TSUNAMI hatte man einen viel größeren Personalaufwand betreiben müssen.
    Die Zentrale-Hauptsyntronik bestätigte sofort. Das Irrlichtern auf den Kontrollbildschirmen dauerte nur einige Millisekunden. Danach war darauf abzulesen, welche sinnverwirrende Fülle von Schaltungen der syntronische Logikverbund ausgeführt hatte.
    Leuchtende Diagrammkurven verrieten, daß der Haupt-Gezeitenwandler auf den Gravitravspeicher griff, um sich dort die notwendige Energie im Bereich ultrahochfrequenter Frequenzen zu holen.
    Man vernahm ein in den Tiefen des Schiffes entstehendes Geräusch, das sich schnell zu einem gleichmäßigen Grollen steigerte. Es entwickelte sich bei der Transformations-Anpassung der vom Gravitraf gelieferten Energien.
    Irgendwie, so dachte Atlan bei sich, war es befriedigend, auch auf modernen Schiffen hier und da noch die Bändigung ungeheurer Kräfte wahrnehmen zu können. Völlig lautlose Aggregate wirkten auf den Arkoniden steril. Unterbewußt zweifelte er stets an deren Funktionstüchtigkeit. „Sehr altmodisch!" meldete sich sein Extrahirn. „Die Terraner haben viel gelernt. Lautlos arbeitende Aggregate entsprechen dem technischen Zeitalter."
    „Niemand hat dich danach gefragt", wies Atlan seinen Extrasinn zurecht. „Ruhe jetzt. Ich falle auf."
    Ratber Tostan schaute von seinem erhöht stehenden Kommandantensessel auf den rechts von ihm sitzenden Arkoniden hinunter. Die Kunstzähne des Terraners bleckten. Er lächelte oder glaubte zu lächeln.
    Er erkannte am Gesichtsausdruck seines ehemaligen Lordadmirals, daß er mit seinem Extrahirn kommuniziert hatte. Atlan räusperte sich ablenkend. Außer Tostan gab es in den Reihen der Terraner nur noch wenige Leute, die über die Eigenarten des Arkoniden informiert waren. „Paraverbund-System steht", meldete die Syntronikerin zusätzlich zu den Automatanzeigen. „Sehr hohe Energieaufnahme. Unterkritisch. Test trotzdem angeordnet."
    Atlan fuhr sich unbewußt über seine weißen Haare. Ein nachdenklicher Blick traf die junge Frau. Cynta Laszlo war einundvierzig Jahre alt. Einige davon hatte sie für ihre TSUNAMI-Spezialausbildung mit anschließender Praxiserfahrung aufwenden müssen. Atlan wußte, weshalb es notwendig war.
    TSUNAMI-Schiffe stellten an ihre Besatzungsmitglieder wesentlich höhere Anforderungen als normale Flotteneinheiten. Der Flug im Bereich einer irreal erscheinenden Zukunft brachte Probleme mit sich, die nur mit einem enormen Aufwand an Hypertechnik, Wissen und psychischer Verfassung zu lösen waren.
    Unter dreißigtausend getesteten Bewerbern waren nur zwei Personen in der Lage, die Prozedur einer als überkritisch eingestuften Mentalstabilisierung nach TSUNAMI-Richtlinien schadlos zu überstehen. Die Psyche mußte von Natur aus empfangsbereit und anschließend fähig sein, die fünfdimensional orientierten Gerätschaften zu beherrschen. Überragendes Fachwissen allein genügte nicht.
    Der Test der Syntronik wurde auf die Kontrollmonitoren eingeblendet. Der Gravitraf-Speicher war in der Tat ungewöhnlich hoch belastet worden.
    Posy Poos fühlte sich davon angesprochen. Auf der alten TS-32 hatte er als Koco-Interpreter fungiert. Die TS-CORDOBA besaß zwar keinen Kontra-Computer mehr, aber hier schien eine Definition angebracht. „Frequenzmodulation infolge der veränderten Raumzeit-Konstante", drang sein Stimmchen aus den Tonträgern. „Der Verbrauch des Gezeitenwandlers steigt proportional zur Null-Verschiebung der Strangeness. Im Prinzip ungefährlich. Wir benötigen nur mehr Energie."
    Tostan überprüfte die Digi-Leuchtschranke der Ladeanzeige. Infolge der Vollflutung des Gravitraf-Speichers, noch im Ortungsschutz der Sonne Y-Gate vorgenommen, war sie kaum abgesunken. Dennoch war der Effekt bemerkenswert. „Komplikationen?" erkundigte sich Atlan gedämpft.
    Tostan winkte ab. „Es sollte später exakt durchgerechnet werden. Wir und die empfindlichen 5-D-Gerätschaften passen uns mehr und mehr der hier vorhandenen Strangeness an. Morgen werden wir schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher