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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn
Autoren: Larry Brent
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an den fenster- und türlosen antiken Tempel erinnert, in dem sie
zweimal zu sich gekommen war und auch ihre Veränderung begonnen hatte, an die
sie sich jedoch nicht entsinnen konnte.
    Es waren Öllampen und Kerzen, die brannten.
    Sie schufen eine eigenartige Atmosphäre in
einem Raum, in den Chachmah die Agentin führte.
    Dort saß auf einem weißen Laken, das mit
seltsamen, unverständlichen Zeichen in roter und schwarzer Farbe bemalt war,
ein weißhaariger und weißbärtiger Mann. Er sah aus wie einer der drei Weisen
aus dem Morgenland.
    Mit eingeschlagenen Beinen hockte er genau im
Mittelpunkt zwischen den Zeichen, die ihn umgaben.
    Er hielt beide Hände geschlossen auf dem
Schoß und schien zwischen den Fingern etwas zu verbergen.
    »Das ist Magar«, stellte X-RAY-18 den Mann
mit dem weißen Bart und den jugendlich glänzenden Augen vor. »Ich bin hierher
gekommen, um ihn zu töten. Aber davor hat er mich bewahrt .«
    Morna zuckte zusammen. »Auch ich wollte -
oder habe einen Menschen getötet ...«
    »Zum Glück nicht«, fiel Chachmah ihr ins
Wort. »Der Mann ist verletzt. Aber du hättest ihn getötet! In dir steckte ein
Teil desselben dämonischen Wesens wie in mir .«
    »Warst du auch in dem antiken Tempel, aus dem
es keinen Ausweg gibt ?«
    »Nein. Bei mir liegen die Dinge anders .« In wenigen Worten erklärte Chachmah der aufmerksam
zuhörenden Schwedin, wie alles gekommen war. » ... nach dem Besuch in der
Einsiedlerhütte von Abdul Assard, der stets auf der Suche nach einem mächtigen
Dschinn war, hatte ich mich verändert. Aber das wußte ich zu diesem Zeitpunkt
nicht. Ich fuhr nach Bagdad und hatte nur eines im Sinn, den Mann zu finden,
der eventuell den Weg kennt, die Geister zurückzuweisen in ihre Schranken. Und
das ist Magar. Ich hatte davor nie von ihm gehört. Der Geist, der in mir saß,
hatte mir alles zugeflüstert. Ich fand das Haus. Man weiß von Magar, aber die
bösen Mächte können von sich aus nichts tun, um ihn zu vernichten. Er hat einen
magischen Bannkreis um sich gezogen. Also benutzte der Dschinn mit den vielen
Köpfen und den zahlreichen Wandlungsmöglichkeiten einen Menschen aus Fleisch
und Blut als Marionette. Seine Wahl war auf mich gefallen. Abdul Assard, den
ich zu sprechen hoffte, existierte zu diesem Zeitpunkt auch schon nicht mehr
so, wie ich gehofft hatte. Bei seiner Suche nach dem trügerischen Glück, das
ein Dschinn zu verteilen verspricht, war er auf der Strecke geblieben. Der
Dschinn hatte seinen Körper angenommen und mich beeinflußt. Durch mich hoffte
er, den Mann, der eine Gegenkraft aufbaut, endgültig auszuschalten. Der Dschinn
hatte erkannt, daß ich ein Kämpfer bin. Das wollte er für sich zunutze machen.
    Aber Magar war über mein Kommen unterrichtet.
Du wirst auch gleich erfahren, wieso...«
    Der Weise in der Mitte der magischen Zeichen öffnete seine Hände. Er hielt darin eine Blüte, die aus
hauchdünnem Glas bestand. Mitten im Blütenkelch funkelte ein geschliffener
Stein, der so groß war wie ein Taubenei.
    »Der Blütenkelch, Morna«, setzte Chachmah
seine Ausführungen fort, »ist wie ein Auge, das Dinge in der Gegenwart erkennt,
aber auch in die Zukunft blickt.
    Magar wußte um mein Kommen. Als ich den
Kellerraum betrat, in dem er sich seit Tagen fastend aufhielt, sprach er eine
Bannformel aus, und der böse Geist, der mich hierher geleitet hatte, entwich.
    Seit den Mittagsstunden halte ich mich hier
auf.
    Magar hat mich in alles eingeweiht, Morna.
    Er hatte vom Treiben des Dschinns der seine
Kräfte entwickelt, Kenntnis erhalten. Er weiß um die Zauberei der alten
Hofmagier und den Ballast, den sie zurückgelassen haben. Er weiß auch von dem
Tempel der »Ersten, die ihn sahen<. Eine grausame Sekte von
Geisterbeschwörern und Dämonenanbetern, die im Begriff ist, sich neu zu bilden
und den furchtbarsten aller Dschinns, der jemals die Erde heimgesucht hat, zu
rufen. In dieser Nacht soll es soweit sein. Um zwei Uhr - und das entspricht,
wie Magar herausgefunden hat, genau dem Zeitpunkt, der auch damals maßgebend
war und dem Stand der Sterne von vor zweieinhalbtausend Jahren gleicht.
    Der Dschinn soll in dieser Nacht
zurückkehren, gigantisch, vollkommen, unbesiegbar. Bis jetzt sind gewissermaßen
nur seine geistigen Ausläufer zu spüren. Unsichtbare dämonische Tentakel, die
ihren Weg gefunden haben durch Ritzen in den Dimensionen, die die Welt der
Menschen von denen der schrecklichsten Geister trennt.
    Die Menschen, die bis jetzt verwirrt,
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