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139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

139 - Das Monster aus dem Feuerschlund

Titel: 139 - Das Monster aus dem Feuerschlund
Autoren: A.F.Morland
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anzulegen?«
    Wir liefen hinter den anderen her. Hinter uns brach der Felsen immer weiter auf, und immer mehr Magma quoll hervor. Die Insel schüttelte sich wie ein Tier.
    Zurück ging es schneller, weil wir den Weg gehen konnten, den ich mit Shavenaar in den Busch geschlagen hatte. Außerdem ging es über weite Strecken bergab.
    Sie trugen Noel Bannister jetzt.
    Auf dem Rücken. Abwechselnd.
    Auch ich schloß mich nicht aus. Sobald der eine müde war, übernahm ein anderer Noel. Auch Emmerdale und Salomon machten mit.
    Suzannah Finn entpuppte sich als widerstandsfähiges Mädchen. Sie kümmerte sich um Cathy Williams, die nicht ganz so zäh war. Hinter uns kam es zu ersten Eruptionen.
    Pele jagte Asche und glühendes Gestein zum Himmel hoch, während wir die lange Inselflanke hinunterrannten. Die Stelle, wo wir Laurence Stockwell gefunden hatten, lag bereits hinter uns.
    Wir erreichten die Schlucht, und ich übernahm Noel Bannister.
    »Halt dich gut fest, Freund«, sagte ich. »Und beweg dich nicht, damit ich die Balance besser halten kann.«
    Der Baum, der über der Schlucht lag, war von einem Beben bewegt worden. Ständig fielen Felsen in die Tiefe. Bis vor kurzem war der Urwaldriese noch gut verankert gewesen.
    Jetzt wippte er, als ich mich auf ihm befand.
    »Nicht hinuntersehen, Tony!« riet mir Noel.
    »Keine Sorge, mein Junge. Ich habe als Seiltänzer einiges auf dem Kasten.«
    Ich sagte Noel nicht, daß wir dort unten Guy Francis begraben hatten. Mit kleinen Schritten tänzelte ich über den Baumstamm, voll konzentriert, mit Noel Bannister auf dem Rücken.
    Meine Güte, ich war vielleicht froh, als wir drüben ankamen. Die Insel bebte immer stärker. Was hatte Pele vor? Der Tempel war zerstört, Aomo, der sie herausgefordert hatte, lebte mit Sicherheit nicht mehr.
    Warum gab sie immer noch keine Ruhe?
    Der Urwaldriese drehte sich. Es bestand die Gefahr, daß er drüben abrutschte und in die Schlucht stürzte, dann gab es diese ›Brücke‹ nicht mehr, und derjenige, der sich gerade auf dem Baum befand, verlor sein Leben.
    »Weiter!« brüllte ich hinüber. »Der Nächste!«
    Sie schickten die Mädchen herüber, zuerst Cathy, dann Suzannah. Suzannah wäre beinahe abgestürzt, als sich der Baum wieder bewegte. Die Männer wollten einander den Vortritt lassen, deshalb bestimmte ich die Reihenfolge.
    Boram sollte der Letzte sein.
    Ken Graig nahm mir Noel ab.
    Nacheinander kamen die Männer herüber. Als nur noch James Holbrook und Boram drüben waren, drohte der Urwaldriese abzurutschen. Mir stockte der Atem.
    Der große Baum war zu einer instabilen Angelegenheit geworden. Er lag nur noch auf dünnen Ästen, und es gehörte schon sehr viel Mut dazu, sich noch auf den Stamm zu wagen.
    Holbrook breitete die Arme aus, ging, wackelte einmal mehr nach links, dann wiederum mehr nach rechts, David Taylor und ich streckten ihm die Hände entgegen. Drüben bröckelte der Schluchtrand ab, und die dünnen Äste brachen knirschend.
    Als Holbrook das hörte, katapulierte er sich uns entgegen. Ich krallte meine Finger in seinen Kampfanzug und riß ihn an mir vorbei, und hinter ihm krachte der Urwaldriese in die Tiefe.
    Holbrook drehte sich schwitzend um. »Mein Gott, Boram ist noch drüben.«
    Der Nessel-Vampir ging zurück, nahm einen Anlauf von mehreren Metern und sprang weit über den Schluchtrand hinaus. Seine Dampfgestalt dehnte sich wieder aus, und er segelte auf die gegenüberliegende Felswand zu. Sobald er sie berührte, hielt er sich daran fest und kletterte zu uns hoch.
    Wir waren wieder vollzählig, und ich trieb alle zu größtmöglicher Eile an. Hinter uns jagten Lavafontänen hoch. Die Insel, in ihrer Gesamtheit ein Vulkan, wackelte und bebte.
    Ringsherum prasselte heiße Asche in den Dschungel, und ich sah zwischen den Bäumen breite Flutstraßen leuchten, die uns folgten. Es war zu befürchten, daß die Lava uns einholte.
    Immer öfter wechselten wir uns mit Noel Bannister ab, damit wir uns nicht zu sehr verausgabten. Und dann schimmerte endlich das Meer durch die immergrüne Wand.
    Ein neues Problem tauchte auf: Wir hatten nicht genug Unterwasserschlitten und, was noch schwerer wog, nicht genug Atemgeräte.
    Aber unten angekommen, zauberte James Holbrook einen Sender hervor, der zwischen den Felsen versteckt gewesen war, und setzte sich mit dem Schiff, das weit draußen auf uns wartete, in Verbindung.
    Man versprach ihm, uns abzuholen.
    Als er die Teleskopantenne ins Gerät drückte, pfiff ein Tentakel
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