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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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fügte er hinzu: „Ich werde dich begleiten, damit du den greisen Kartanin nicht etwa einem strengen Verhör unterziehst." Ich gab lan die Anweisung, daß die CIMARRON beim geringsten Anzeichen einer Gefahr X-DOOR anfliegen sollte, ob ich nun an Bord war oder nicht. Er bestätigte mit ausdrucksloser Miene, was alles Mögliche bedeuten könnte, selbst, daß er sich über mich amüsierte. Das ist das Übel mit den Stoikern, man weiß nie, wie man mit ihnen dran ist. Lalla, die in Hörweite war, öffnete den Mund, um eine ihrer Weisheiten von sich zu geben, „Keine dummen Sprüche", sagte ich mit drohend erhobenem Zeigefinger und stapfte mißmutig an ihr vor bei.
    Nach einigen Schritten bereute ich es jedoch, die Kopilotin als Blitzableiter für meine schlechte Laune benutzt zu haben, drehte mich um und fragte versöhnlich: „Wär‘s was mit Fliege und Frosch gewesen, Lalla?"
    „Nein, mit Floh und Elefant", sagte sie verdattert.
     
    *
     
    Wenn man einen Teleporter zur Hand hat, dann liegt es doch nahe, die se bequeme Art der Distanzüberbrückung auch zu nutzen. Als ich jedoch wie selbstverständlich den körperlichen Kontakt für den Sprung zur MAI-Kl mit Gucky her stellen wollte, winkte der Mausbiber ab. „Lieber nicht, Bully", sagte er fast entschuldigend. „Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es sich um einen hochoffiziellen Anlaß handelt. Da sollten wir die Etikette wahren."
    „Was soll das, von wegen >hochoffiziell< und >Etikette", brauste ich auf, weil Gucky so hochgestochen daher- redete. „Wir schauen nur kurz beim alten Oogh vorbei - und wir sind in Eile."
    „Das sollte uns nicht daran hindern, die guten Sitten zu wahren", erwiderte Gucky. „Irgendwie fände ich es geschmacklos, zu teleportieren. Nehmen wir lieber SERTJNS, das geht auch schnell." Er mußte mir erst eine kurze Erklärung geben, bis ich meinen vor Staunen geöffneten Mund schloß. „Ich verstehe", sagte ich dann. Spöttisch fügte ich hinzu: „So viel Einfühlungsvermögen hätte ich einem dickfelligen Ilt gar nicht zugetraut." Wir schlüpften also in die SERUNS, verließen die CIMARRON durch eine Mannschleuse und flogen zur MAI-Kl hinüber, die sich meinem Schiff bis auf zwei Kilometer genähert hatte; in gleicher Entfernung schwebte auch Nikki Frickels Kugelraumer SO RONG. Ich dachte über Guckys Begründung nach, warum er aus Rücksicht auf die Kartanin aufs Teleportieren verzichtete. Es erschien mir als übertrieben. Schön und gut, für die Kartanin war eine parataulose Zeit angebrochen; ohne dieses Psichogon waren fast alle Esper ihrer Psi-Fähigkeiten beraubt worden. Es gab nur noch wenige Kartanin, die die mit Hilfe des Parataus entwickelten parapsychischen Fähigkeiten auch behalten hatten. Das war schlimm für ein Volk, dessen Gesellschaft auf den Paratau gestützt war. Es drohte der Zusammenbruch des inneren Gefüges. Wenn man nicht rasch eine Neuordnung schuf, dann würde die ganze kartanische Zivilisation zerbröckeln und untergehen. Nein, ‘leicht hatten es die Kartanin nach der Senkung der Psikonstanten - was zur Folge hatte, daß die Tränen N‘jalas ihre Kraft verloren, die den Kartanin Esper-Fähigkeiten verlieh ganz sicher nicht.
    Aber, verdammt noch mal, sie würden es doch verkraften können, wenn andere Psi-Talente in ihrer Gegenwart ihre Fähigkeiten gebrauchten! Daß ausgerechnet Gucky in dieser Beziehung Hypersensibilität zeigte, das war erstaunlich. Wir wurden über Funk zum oberen Zentrum des Scheibenschiffs gelotst und gelangten durch eine Schleuse in dem mittleren Kuppelaufbau ins Innere. Dao-Lin-H‘ay erwartete uns mit einer vierköpfigen Eskorte hinter der Luftschleuse „Danke", sagte die Wissende zur Begrüßung nur und sah dabei Gucky an, so daß kein Zweifel darüber blieb, wem ihr Dank galt. Also hatte der Mausbiber doch nicht übertrieben. Dao-Lin-H‘ay bat uns, ihr zu folgen. Wir schwebten im Antigravlift auf Höhe der Mitteldecks und gelangten durch einen engen Korridor, der nicht für einen Terraner von meiner Statur gebaut war, in eine quadratische Kabine mit einer Seitenlänge von sechs Metern. Deren technische Ausstattung entsprach einem Kontrollraum. Unter der niedrigen Decke erstreckte sich eine Bildschirmgalerie über vier Wände, darunter gab es alle möglichen Instrumente und Kontrollen. Davor standen vier Kontursessel, die so schmal waren, daß ich höchstens eine Backe hätte hineinzwängen können. Aber nur einer davon war besetzt, und zwar von Nikki Frickel. Sie verzog bei
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