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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung
Autoren: Unbekannt
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auf mich. „Es ist, wie ich sage", erklärte Oogh fast zornig. „Hier, irgendwo in diesem Raumsektor, wird sich das Wunder erfüllen. Die Mächtige erwartet uns. Sie wird sich uns zeigen. Sie wird zu uns sprechen. Es lohnt sich, eine kurze Weile auszuharren und ihre Botschaft entgegenzunehmen."
    „Von wem redet er denn eigentlich?" fragte ich in die Runde. „Wer ist die Mächtige? Und von wem hat er diesen... die Informationen?" Ich hatte „Unsinn" sagen wollen, verkniff es mir aber im letzten Augen blick. Selbst wenn Oogh at Tarkan phantasierte, war es nicht angebracht, ihn zu verunglimpfen. „Oogh ist etwas Besonderes", sagte Dao-Lin sanft. „Er ist Träger vieler Geheimnisse, er hatte ein Gesicht."
    „Und allein aufgrund einer Vision sollen wir in diesem gefährlichen Gebiet bleiben?" fragte ich Dao-Lin. „Unsere wertvolle Zeit damit zu vertrödeln, auf ein Wunder zu warten? Darauf, daß irgendeine obskure Macht zu uns spricht? Wer soll diese Mächtige sein?"
    „Wir können es nur ahnen", sagte Dao-Lin. „Ich pfeife auf Ahnungen", sagte ich grob. Allmählich wurde es mir zu bunt. „Wenn ihr Kartanin glaubt, es lohnt sich, dann könnt ihr meinetwegen hier bleiben, bis ihr schwarz werdet. Ich denke jedoch nicht daran."
    „Erfüllung und Vollendung", sagte Oogh at Tarkan wieder wie in Trance; er wirkte nun geistig völlig weggetreten. „Wir werden die Botschaft der Mächtigen hören, wenn wir uns in Geduld üben.
    Die Zeit der Vollendung läßt nicht mehr lange auf sich warten... Es wird sich erfüllen!" Er griff mit einer Hand plötzlich nach mir, klammerte sich so fest an meinen Unterarm, daß ihm eine Kralle brach. „Glaube mir, Reginald Bull, wende dich nicht ab!" flehte er inbrünstig, dann sackte er in sich zusammen, lag reglos in der fast senkrechten Liege, mit offenen Augen, aber wie tot. „Oogh at Tarkan ist nur erschöpft", sagte Dao-Lin und wies uns aus dem Raum. Draußen wartete die Eskorte. „Ich werde euch nicht begleiten." Sie sah mich fest an. „Wie hast du dich entschieden, Reginald Bull?"
    „Noch gar nicht", sagte ich wahrheitsgetreu. „Ich bin einigermaßen verwirrt. Aber eines ist klar. Ich werde der Vernunft gehorchen und nicht den Phantasien eines geistig verwirrten Greises."
    „Ich bitte dich, deine Haltung noch einmal zu überdenken und zu Ooghs Gunsten zu entscheiden", sagte Dao Lin und entfernte sich. Als wir der Eskorte zum Antigravlift folgten, sagte Nikki Frickel tadelnd: „Du hättest mit Oogh nicht so hart ins Gericht gehen dürfen. Ich bin nicht der Meinung, daß er phantasiert. Ich halte seine Aussage für überaus bedeutungsvoll."
    „Er muß euch hypnotisiert haben", sagte ich, um auch Gucky, den ich im Verdacht hatte, daß er ähnlich wie Nikki dachte, den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Gebraucht doch euren gesunden Menschenverstand, dann werdet ihr Ooghs Gestammel als das erkennen, was es ist - eben als sinnloses Gestammel. Warum hat er sich nicht klar ausgedrückt?"
    „Hat er das nicht?" fragte Gucky. Wir schwebten im Antigravlift hoch. „Wenn du meinst, er hat, Kleiner, dann mußt du so irre sein wie er", sagte ich auf dem Weg zur Luftschleuse. Die Kartanin der Eskorte ließen durch keine Reaktion erkennen, ob sie uns verstanden oder nicht. „Für mich ist das keine klare Aussage, wenn er von einer Mächtigen faselt, die uns irgendeine Botschaft mitteilen will."
    „Aber du mußt ahnen, wen er damit meint", sagte Nikki. „Natürlich, so blöde bin ich nun auch wieder nicht." Das Innenschott der Luftschleuse schloß sich hinter uns. „Ich ahne, daß er mit der Mächtigen nur ESTARTU gemeint haben kann. Ich weigere mich aber, es zu glauben." Ich schloß kopfschüttelnd den Helm des SERUNS. „Die mächtige ESTARTU will zu uns sprechen! Hat man so einen Unsinn schon je gehört?" Da die Luft bereits aus der Schleuse gepumpt wurde und mein Sprechfunkgerät noch nicht eingeschaltet war, konnten mich Nikki und Gucky nicht mehr hören. Es hätte mir aber nichts ausgemacht, meine Meinung jederzeit zu wiederholen. Dazu bekam ich jedoch keine Gelegenheit, weil uns von der CIMARRON eine Alarmmeldung erreichte. „Unbekanntes Flugobjekt im Anflug", berichtete Lalla aufgeregt. „Es muß sich um ein Raumschiff handeln. Es ist von gigantischer Größe - und es hält geradewegs auf uns zu."
    Nikki Frickel machte eine sarkastische Bemerkung, so in der Art „ESTARTU läßt grüßen!", und Gucky spottete: „Wer ist nun der Spinner?" Dies reizte mich zu der Anfrage:
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