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1385 - Lockruf aus Atlantis

1385 - Lockruf aus Atlantis

Titel: 1385 - Lockruf aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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gesehen, konnte das fatale Folgen haben.
    So wartete er ab.
    Mal stand er im Flur, mal wieder in der Kammer. Von unten hörte er nichts, was ihn schon wunderte. Er hatte Elsa Harper als wesentlich neugieriger eingestuft.
    Seine Annahme bekam er bestätigt, als er den leisen Ruf vernahm.
    »Mr. Sinclair…?«
    Suko meldete sich. »Nein, ich bin es.«
    »Aha. Ist alles in Ordnung?«
    »Wie man es nimmt.«
    Die Antwort gefiel ihr nicht, und sie fragte: »Wo steckt denn Ihr Kollege?«
    »Auf dem Dach.«
    Ein erschreckt klingender Ruf erreichte Suko, und er sagte: »Machen Sie sich keine Gedanken. Er will sich nur einen Überblick verschaffen. Es ist alles in Ordnung.« Von der verbrannten Gestalt erzählte er zunächst nichts, weil er nicht wollte, dass Elsa Harper in Panik verfiel.
    »Gut«, rief sie leise hoch. »Ich werde dann hier warten, bis alles vorbei ist.«
    »Tun Sie das.«
    Suko ging wieder in die Kammer. Frische Luft wehte durch die Öffnung, und Suko hörte auch die Geräusche.
    Über ihm bewegte sich John. Es gab keine Holzverkleidung unter den Pfannen, und so bekam er die Echos der Tritte mit, auch wenn sich sein Freund nur leise bewegte.
    Das ungute Gefühl breitete sich weiter aus. In seinem Mund spürte er eine Trockenheit, und er merkte, wie es ihm kalt den Rücken rieselte. Aber er traute sich auch nicht, nach seinem Freund zu rufen. Nur keine Störung, die…
    Ein Schrei!
    Nicht von John, und auch nicht sehr laut. Er klang mehr erstickt und erschreckt, und er war von unten her an Sukos Ohren geklungen. Sofort zuckte der Inspektor herum. Ein langer Schritt brachte ihn wieder in den Flur.
    Er rechnete mit einem zweiten Ruf, doch da war nichts zu hören.
    Er steckte in der Klemme. Sollte er hier oben bleiben oder nach unten laufen? Es konnte sein, dass auch John Hilfe brauchte, denn sein Gegner war nicht zu unterschätzen.
    Hinlaufen oder…?
    Von unten hörte er nichts mehr. Genau das machte ihn noch misstrauischer. Suko entschied sich in der nächsten Sekunde. So schnell, wie es die Treppe zuließ, lief er die Stufen hinab…
    ***
    Suko rechnete damit, dass ihn auf dem Weg nach unten der nächste Schrei erreichte. Das allerdings traf nicht ein. Er hörte nichts, nur die Geräusche, die er selbst verursachte.
    Viel Auswahl an Zimmern gab es in dem Haus nicht. Er lief sofort in den Wohnraum. Da genügte ihm ein Blick, um zu sehen, was da passiert war.
    Elsa Harper befand sich im Zimmer. Allerdings stand sie nicht.
    Sie hatte sich rücklings auf die alte dunkelgrüne Couch geworfen, zitterte dabei wie Espenlaub und versuchte krampfhaft, den rechten Arm ausgestreckt und in einer bestimmten Höhe zu halten, wobei sie mit allen Fingern auf eines der beiden kleinen Fenster wies.
    Suko beugte sich über sie. Er sah ein Gesicht, in dem Angst und Schrecken festgeschrieben standen. Der Mund war nicht geschlossen, und die Lippen der Frau zeigten einen leicht bläulichen Schimmer. Es war zu sehen, dass sie etwas sagen wollte, nur bekam sie kein vernünftiges Wort hervor und wies auf das Fenster.
    »Okay, was war dort…?«
    »Hin… hin …«
    Suko warf einen letzten Blick auf die Frau. Er war sicher, dass sie sich nicht rühren würde. Dann drehte er sich um und lief auf das rechte der beiden Fenster zu, wobei es ihm egal war, aus welchem er letztendlich schaute.
    Zuerst sah er nichts. So bewegte er den Kopf mal nach links, dann wieder nach rechts, duckte sich auch und versuchte so, in die Höhe zu schielen.
    Über ihn bewegte sich ein Schatten hinweg. Wer ihn warf, war anhand seiner Form nicht genau zu erkennen, aber er huschte schon weiter, und die Gestalt, die ihn erzeugte, sank plötzlich nach unten, um hinter dem Haus auf einer Gartenwiese zu landen.
    Ein Vogel?
    Nein, nur beim ersten Hinsehen machte die Kreatur diesen Eindruck. In Wirklichkeit war das Tier ein prähistorisches Geschöpf aus dem Umfeld des Schwarzen Tods, ein Drachenvogel, der bestimmt erschienen war, um seinen Reiter zu holen…
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1383 »Hexenfriedhof«
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