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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine
Autoren: Jason Dark
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kam bei mir das Hexenhafte wieder hoch, wurde immer stärker, gewann die Oberhand, und schließlich trennte ich mich von Mallmann. Ich bin nicht geboren, um eine Blutsaugerin zu sein. Aber ich weiß, dass ich eine Erlösung erlebe, wenn ich hier mein Dasein aushauche.«
    Das waren große Worte, die ich gehört hatte. Aber nur ich und keine Justine Cavallo, von der ich nicht mal wusste, wohin sie verschwunden war. Auch fragte ich mich, ob ich noch in der Wirklichkeit stand oder mich bereits in einer Zwischenwelt aufhielt?
    Meine Gedanken endeten, weil mir Serena eine Frage stellte.
    »Willst du mich nun erlösen oder nicht?«
    Es wäre einfach gewesen. Ich hätte nur meine Beretta zu ziehen brauchen, um die Person vor mir mit einer Silberkugel zu vernichten. Wirklich kein Problem. Ich hatte es schon oft getan und meine Erfahrungen damit.
    In diesem Fall aber zögerte ich. Ich konnte nicht sagen, was es war. Vielleicht lag es an meinem Bauchgefühl, auf das ich so gern achtete. Möglicherweise sagte mir dieses Gefühl, dass diese Blutsaugerin für mich noch wichtig werden konnte.
    »Eigentlich möchte ich dich gar nicht töten.«
    Serena war überrascht. Sie öffnete ihren Mund und zeigte mir die beiden spitzen Vampirzähne. Eine Antwort bekam ich nicht.
    »Hast du mich verstanden?«
    »Sehr gut sogar.« Ihre Stimme zitterte leicht. »Warum möchtest du mich nicht erlösen?«
    »Vielleicht ist es besser, wenn du noch ein wenig in deiner Existenz bleibst.«
    »Nein, das will ich nicht. Diese Nacht ist die Entscheidende. Die alte Magie meiner Schwestern hat den Ort des Todes wieder entstehen lassen. Hier werde ich bleiben. Hier wird und soll sich mein Schicksal erfüllen und nirgendwo anders.« Sie ballte die Hände zu Fäusten. »Ich habe mich dir gezeigt und dir einen Hinweis auf mich gegeben. So lockte ich dich schließlich hierher. Ich will, dass du mich erlöst!«
    »Klar, du bist in meiner Wohnung gewesen. Das hier ist unsere zweite Begegnung, und ich gehe davon aus, dass du echt bist und kein feinstoffliches Wesen.«
    »Diesmal bin ich am Ziel und nicht auf dem Weg von einer Welt zur anderen. Es gibt jemand, der sehr viel Glück gehabt hat, denn mich überkam wieder dieser gewaltige Durst nach Blut. Ich hasse mich dafür selbst, denn in mir steckt noch zu viel von der Hexenkraft. Aber die andere Macht war wieder stärker – und da…«
    Sie brach ab und schüttelte den Kopf.
    »Du musst es tun«, schrie sie mich an. »Jetzt und hier!«
    »Sorry, aber ich bin ein Mensch, der sich zu nichts zwingen lässt.«
    Serena hatte die Antwort genau verstanden.
    Und dann geschah es!
    Die Blutsaugerin veränderte sich!
    Als sie ihre Augen zu Schlitzen verengte, da war mir klar, dass jetzt der Angriff folgte. Auch dieser beinahe noch kindliche Ausdruck verschwand aus ihrem Gesicht. Es erhielt jetzt einen schon heimtückischen und bösen Ausdruck.
    Sie schickte mit ihren ›Vampiratem‹ entgegen, der aus einem Fauchen bestand.
    »Noch kannst du es dir überlegen, John Sinclair!«, schrie sie mich an.
    »Das habe ich bereits.«
    »Und?«
    »Ich werde deinen Wunsch jetzt und hier nicht erfüllen. Denn ich denke, dass du mir vorher helfen kannst. Du könntest mir mehr über die Hexenwelt…«
    Sie brüllte mich an und riss mir so die Worte von den Lippen. Ich sprach nicht mehr weiter und musste mich auf sie konzentrieren, denn sie startete den Angriff…
    ***
    Die Lage eskalierte. Sie war nicht sehr schnell und kam mir vor, als wolle sie diesen Angriff einfach nur genießen. Die Arme hatte sie ausgebreitet und den Stoff ihres Kleides angehoben. Als sie so nach vorn stürmte, kam sie mir wie ein großer dunkler Vogel vor, der vom Erdboden aus startete.
    Auch ihr kleines Gesicht hatte sich verändert. Der Mund war so weit aufgerissen, dass jetzt die Bezeichnung Maul passender war.
    Da war nichts mehr von ihrer Schönheit geblieben.
    Die Nägel ihrer Hände waren zu spitzen Krallen geworden. Mit ihnen wollte sie nach mir greifen.
    Serena stürzte mir entgegen. Sie wollte mich zu Boden reißen, um über mich herzufallen, aber durch eine schnelles Ausweichen entging ich ihr.
    So stolperte sie an mir vorbei und ärgerte sich jetzt wahrscheinlich über ihre Kleidung, weil sie der lange Rock in ihren Aktionen behinderte. Sie war dadurch nicht in der Lage, so schnell zu reagieren, wie es hätte sein müssen.
    Aus der gebückten Haltung kam sie hoch und drehte sich dabei.
    »Töte mich!«, schrie sie. »Verdammt noch mal, du sollst mich
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