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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine
Autoren: Jason Dark
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geworden…
    ***
    Qualen!
    Jede kleine Bewegung verwandelte sich bei ihm in eine Qual. Er hockte hinter dem Lenkrad, und wenn er sich wieder mal drehte oder auch nur zuckte, drang ein Stöhnen aus seinem Mund.
    Jetzt, da auch die innere Spannung bei ihm nachgelassen hatte, wurden ihm die Folgen dieses Sturzes schmerzlicher bewusst denn je. Dass er sich nichts gebrochen hatte, war für ihn nur ein schwacher Trost.
    Er wusste nicht, wie er sich setzen sollte. Verlagerte er sein Gewicht nach rechts, tat es ihm weh, verlagerte es nach links, war es auch nicht besser.
    Die Sitzbank war zwar nicht lange, aber sie reichte aus, um sich darauf hinlegen zu können. Das wagte Ken nicht. Er war auch nicht sicher, ob die Schmerzen in dieser Position nachließen, aber er ging davon aus, dass er dann, wenn er einmal lag, kaum wieder hochkommen würde.
    Trotz der Schmerzen dachte er nach. Und seine Gedanken drehten sich dabei um John Sinclair und dessen blondhaariger Kollegin.
    Er stufte dieses Paar als außergewöhnlich ein. Er hätte nie damit gerechnet, dass es so etwas gab.
    Sinclair vertraute er voll und ganz. Bei der Blonden war das anders. Sie war zwar eine tolle Frau – das hatte er trotz seines Zustands festgestellt –, aber einen Draht zu ihr hatte er nicht gefunden.
    Das würde sich auch niemals ändern, das war ihm klar, auch nicht, wenn es ihm besser gegangen wäre.
    Von ihr strahlte eine Kälte und Gefühllosigkeit ab, die ihn abstieß.
    Sie war das glatte Gegenstück zu Serena, die ihm auf Anhieb so sympathisch gewesen war und sich dann als falsche Schlange erwiesen hatte.
    Auch an sie musste er denken. Sie hatte sein Blut gewollt. Er war zu ihr gelockt worden. Sie hätte ihre beiden spitzen Zähne in seinen Hals geschlagen und getrunken.
    Einfach so. Einfach nur sein Blut trinken, um satt zu werden. Bis zum letzten Tropfen.
    Wieder trat alles deutlich vor seine Augen und ließ ihn den Schmerz vergessen. Dass es eine derartige Kreatur überhaupt gab, das hätte er sich nie im Leben vorstellen können. Das war der reine Wahnsinn, und es passte einfach nicht in das normale Leben hinein.
    Als er die Hände wieder sinken ließ und gegen seine Handflächen schaute, waren sie schweißnass. Er atmete tief ein. Immer wenn er Luft holte, merkte er den Schmerz, der sich in seiner Brust verteilte wie ein Schmetterlingsmesser, mit dem zugestochen wurde.
    Auch die Rippen taten ihm weh. Die Schultern ebenfalls, und bei jeder Bewegung schienen sich die Sehnen und Muskeln in seinem Körper zu dehnen oder zusammenzuziehen.
    Zu Haus in seinem Bad stand eine Flasche mit einer bestimmten Tinktur. Damit würde er sich einreiben und durch diese mit Franzbranntwein versetzte Flüssigkeit vielleicht Linderung erhalten.
    Das war erst der zweite Teil seines weiteren Wegs. Es gab noch einen ersten, und der hieß John Sinclair. Ken Kilmer wartete sehnsüchtig auf dessen Rückkehr.
    Sein Fahrzeug parkte so, dass er, wenn er durch die Scheibe nach draußen schaute, das Gebiet der alten Ruine überblicken konnte. Da hatte sich nichts verändert. Es stand nach wie vor der volle Mond am Himmel, obwohl er inzwischen weitergewandert war, und Ken sah auch das schwache Licht hinter dem Fenster leuchten.
    Alles passte.
    Nur wo…
    Seine Überlegungen brachen ab. Er zwinkerte mit den Augen. Ein plötzlicher Adrenalinstoß raste durch seinen Körper. Er war gespannt, die Schmerzen hatte er vergessen, denn er glaubte fest daran, einen Schatten gesehen zu haben.
    Kein Tier, sondern ein Mensch – oder ein Vampir?
    Dieser Schatten war vom Gebiet der alten Ruine weggelaufen.
    Wäre es die Blonde gewesen, hätte er an ihrem leuchtendem Haar erkannt, sie war es nicht.
    Vielleicht John Sinclair?
    Durch die Nase saugte er die Luft ein. Und auch das sorgte wieder für ein Ziehen in seinem Innern. Da er sich im Moment unter einem anderen Stress befand, achtete er nicht so sehr darauf. Dafür bewegte er sein Gesicht näher an das Fenster heran, um mehr zu sehen. Normalerweise wäre er aus dem Wagen gestiegen, aber nicht in seinem Zustand. Beim ersten Schritt nach draußen wäre er zusammengebrochen.
    Er musste auch nicht gehen.
    Die andere Seite war schneller.
    Mit einem heftigen Ruck wurde die Fahrertür aufgerissen. Ken Kilmer drehte sofort seinen Kopf nach links, und der Schrei erstickte ihm in der Kehle.
    Er schaute direkt in das Gesicht der schönen Serena!
    ***
    Nur sah sie nicht mehr so schön aus. Die Vorfreude auf ein bestimmtes Ereignis hatte ihren
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