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1384 - Die Blut-Ruine

1384 - Die Blut-Ruine

Titel: 1384 - Die Blut-Ruine
Autoren: Jason Dark
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töten!«
    Wieder sprang sie auf mich zu. Wie ein Rochen oder ein großer Vogel. Mit weit geöffneten Augen und mit einem ebenfalls weit offen stehenden Mund, um sofort zubeißen zu können.
    Ich ließ sie kommen und rammte meinen rechten angewinkelten Arm in die Höhe. Der Ellbogen traf ihr Kinn. Ich hörte es klacken, als die Zähne zusammenschlugen, und einen Moment später flog sie wieder zurück.
    Mit dem Rücken krachte sie gegen die Wand, aber sie war nicht erledigt. Sie würde es weiterhin versuchen. Sie wollte den Tod. Sie wusste, dass ich stärker war und…
    Die nächste Reaktion überraschte mich. Ich schalt mich einen Narren, dass ich einfach zu lässig gewesen war. Mit einer schnellen halbkreisförmigen Bewegung fuhr sie herum und verwandelte die Aktion in einen Sprung.
    Er galt nicht mir, wie es eigentlich hätte sein müssen, sondern einer anderen Richtung.
    Wie ein dunkles Monster flatterte sie durch die Öffnung zur Treppe. Diesmal lief alles so schnell ab, dass ich zu spät reagierte.
    Bevor ich mich an die Verfolgung machen konnte, war Serena bereits verschwunden.
    Ich sah sie nicht mehr, dafür hörte ich sie. Ich hatte mir zwei Sekunden Pause an der Treppe gegönnt und horchte in die Tiefe. Lautlos konnte sie die Stufen nicht hinabeilen, aber sie kannte sich hier perfekt aus und benötigte kein Licht.
    Auch wenn sie stolperte und die Stufen hinunterfiel, war das nicht tragisch. Ein Vampir ist kein Mensch. Er verspürt keine Schmerzen. Dafür ist er mehr als doppelt so stark wie ein Sterblicher, und das durfte ich nicht vergessen.
    Für mich war es ein zu großes Risiko, ihr in dieser tiefen Dunkelheit nachzulaufen. Ich musste die Lampe nehmen, die durch ihre Helligkeit für die nötige Sicherheit sorgte.
    Trotzdem kam ich nicht so schnell voran wie Serena. Das Hochgehen war einfacher gewesen. Nun jedoch merkte ich beim Herablaufen die Tücken der Stufen, die zwar relativ breit waren und auch nicht zu hoch, aber sie waren in der Mitte tief ausgetreten und bildeten dort kleine Mulden, die leider auch rutschig waren.
    Zudem vermisste ich jetzt das Geländer. Es war trotz des hellen Scheins meiner Lampe schon risikoreich, die Wendeltreppe hinabzulaufen. Ich schaute auf meine Füße, ich blickte zudem dem hellen Strahl nach, und ich hörte wieder diesen Gesang in meinen Ohren. Diesmal kam er mir feindselig vor.
    Weiter ging es. Ich war zu einer schaukelnden Gestalt geworden, und ich musste verdammt aufpassen, nicht auszurutschen, denn Ken Kilmers Schicksal stand mir noch vor Augen.
    Ich musste auch damit rechnen, dass mich Serena erwartete und in ihrem Hass durchdrehte. Eine Waffe schien sie nicht zu besitzen.
    Wäre es so gewesen, hätte sie mich bestimmt damit attackiert.
    Es war ja nicht weit bis zum Ende der Treppe. Je tiefer ich gelangte, umso sicherer fühlte ich mich. So dauerte es nicht lange, bis der Kegel die Stufen verließ und sich auf dem normalen Boden wiederfand.
    Mit einem letzten Sprung erreichte ich ihn und drehte mich auf der Stelle.
    Es konnte durchaus sein, dass Serena mich hier unten erwartete, aber ich bekam sie nicht zu Gesicht. Der Schein erwischte nur das Mauerwerk oder den Boden des Turms, aber keine Person, die sich hier bewegt hätte.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Sie war nach draußen gelaufen. Aber was wollte sie dort? Auf mich warten? Oder wusste sie vielleicht von Justine Cavallo, deren Verschwinden mir noch immer rätselhaft war?
    Wenn ich mir vorstellte, dass Serena die blonde Bestie bitten würde, sie zu töten, war es fast schon zum Lachen. So etwas hatte es in der Vampir-Historie bestimmt noch nicht gegeben.
    Ich lief nach draußen. Mir reichte ein Blick, um zu erkennen, dass sich nichts verändert hatte. Die unterschiedlich hohen Mauern standen noch alle so, wie ich sie in Erinnerung hatte, und zwischen ihnen bewegte sich auch nichts.
    War Serena geflohen?
    Das glaubte ich nicht. Ich wollte mir auch nicht die Blöße geben und nach ihr rufen. Ich musste sie suchen, und ich würde sie finden – oder sie würde mich finden.
    Alles ganz einfach, konnte man meinen. Dennoch überkam mich das Gefühl, dass alles ganz anders laufen würde, und davor hatte ich ein wenig Angst…
    ***
    Mit sehr schnellen Blicken hatte Justine Cavallo die Lage erfasst und war zur Seite abgetaucht. Auch wenn John sich drehte, hätte er sie jetzt nicht mehr entdeckt.
    Sie schaute zu, wie er weiterging. Er hatte sich den Turm als Ziel ausgesucht.
    Justine hatte sich entschlossen, dass es
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