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1383 - Todeskommando Paghal

Titel: 1383 - Todeskommando Paghal
Autoren: Unbekannt
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daß ihr Körper keiner Gefühlsaufwallung mehr fähig war. Im Zerotraum strotzte sie vor Energie, und ihre Emotionen waren so intensiv wie sonst nie, da sie ihnen keine Zügel anzulegen brauchte.
    Sie schloß aus allen bisher bekannten Fakten, daß die gefährlichen und verhängnisvollen Phänomene auf Paghal keine instinktiven Reaktionen einer mehr vegetativen Lebensform waren, sondern bewußt ausgelöste und gesteuerte Maßnahmen, um sie und Atlan zu vernichten.
    Sie intensivierte ihren Zerotraum und wehte als immaterielle „Substanz" durch alle körperlichen Erscheinungsformen Paghals hindurch, auf die sie traf.
    Sie „durchleuchtete" auch zahllose Tiere, Pflanzen, Gewässer ,Gesteinsformationen und stieß dabei rein zufällig auf die Anlagen der Materiewippe und die in besonderen Schutzräumen innerhalb dieser Anlage stationierten bäurischen Raumsoldaten mit ihrem Kriegsgerät.
    Die Materiewippe und die Hauri beschäftigten sie aber nicht lange, denn sie erkannte daran, daß sich die Hauri in Bunkern aufhielten, die mit normalen Energieschirmen und Antipsifeldern abgesichert waren, daß diese Wesen die gefährlichen Phänomene Paghals ebenfalls fürchteten. Sie konnten sie demnach nicht selbst hervorgerufen haben.
    Doch sie erkannte noch etwas anderes.
    Die Konzentration der Watanga-Bäume nahm rapide zu, je näher die Anlagen der Materiewippe waren.
    Iruna von Bass-Teth ließ ihren Geist durch die Watanga-Bäume wandern, entdeckte dabei jedoch nichts Außergewöhnliches, schon gar nicht so etwas wie ein Bewußtsein oder Intelligenz.
    Bis ihr nach längerer Zeit auffiel, daß sie zwar die Stämme, Aste, Zweige und Blätter der Watangas „durchleuchtet" hatte, nicht aber deren Blüten.
    Und das widersprach ganz und gar der methodischen Vorgehensweise, die ihr während der Ausbildung zur Spitzenagentin des Akonischen Energiekommandos und der darauffolgenden Praxis in Fleisch und Blut übergegangen war.
    Sie prüfte sich und schöpfte den Verdacht, daß irgend etwas sie mit subtilen psionischen Mitteln immer wieder davon abgehalten hatte, die Blüten der Watangas zu „durchleuchten".
    Folglich hatten die Watanga-Blüten etwas zu verbergen.
    Waren sie der Feind?
    Iruna träumte sich in sie hinein, um ihre Natur zu ergründen. Das hieß, sie wollte es, aber es gelang ihr nicht. Eine Art mentaler Barriere versperrte ihr sogar im Zerotraum den Weg, so daß sie nicht bis an die Watanga-Blüten herankam.
    Kazzenkatt, hilf mir! dachte sie verzweifelt.
    Im selben Augenblick erschrak sie über diesen heftig mentalen Aufschrei, denn sie fürchtete, der Schatten von Kazzenkatts Schwester sei doch mehr als nur ein Schatten hinter ihrem Geist.
    Bis ihr bewußt wurde, daß nicht dieser wesenlose Schatten, sondern sie selbst den mentalen Schrei ausgestoßen hatte.
    Natürlich war ihr klar, daß das eine reine Instinktreaktion gewesen war, gegen ihren Willen ausgelöst durch die Angst um Atlan - und ebenso natürlich wußte sie, daß Kazzenkatt ihr nicht helfen konnte. Das ehemalige Lenkelement des Chaotarchen war längst vom Element der Finsternis verschlungen worden.
    Das Element der Finsternis ...
    Es entstammte der Zeit, da das Universum jung und wild und zügellos war, der Zeit vor dem Schöpfungsprogramm, das dem Universum mit Hilfe des Moralischen Kodes Richtung und Ziel der Evolution aufoktroyiert hatte.
    In dieser Zeit hatte es weder geordnete Strukturen noch Tod und Leben, Ordnung und Chaos gegeben, sondern nur die gesetzlose kosmische Wildnis.
    Der Moralische Kode hatte diese Wildnis ausgelöscht und durch eine kosmische Kulturlandschaft ersetzt, doch als der Kode Äonen später beschädigt wurde und die Wildnis sich wieder ausbreitete, wurde aus den widerstreitenden Kräften die Finsternis erneut geboren.
    Seitdem ist die Finsternis ein Jäger, der rastlos die kosmischen Ebenen durchstreift und nur darauf wartet, daß die hochentwickelten Geschöpfe der Evolution sich eine Blöße geben. Dann setzt er seinen Kernschuß an, und das Universum versinkt in ewiger Finsternis und Grabesstille ...
    Mit einem gellenden Schrei erwachte Iruna von Bass-Teth wieder in ihrem sterbenden Körper. Der Zero-Traum war zu Ende.
    Sie war in kaltem Schweiß gebadet, und ihr Puls jagte, während sie mit schnell dahinschwindenden Kräften versuchte, um Atem zu ringen.
    Trotz der kreatürlichen Todesfurcht, die ihre Sinne zu vernebeln drohte, brachte sie es jedoch fertig, darüber nachzudenken, woher ihre Informationen über das Element
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