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1383 - Todeskommando Paghal

Titel: 1383 - Todeskommando Paghal
Autoren: Unbekannt
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Bewußtseine aller Individuen mit dem Kosmischen Bewußtsein zu vollendeter Harmonie verschmolzen.
    Während einer dieser Halluzinationen fühlte sich Irunas Bewußtsein in die Zeit zurückversetzt, in der sie mit Atlan, Chatman und Fighter auf der Suche nach Tovari Lokoshan und seinem Großen Erbgott Lullog gewesen war und im erloschenen Krater eines Vulkans auf Zapurush-III seine Spur wiedergefunden hatte.
    Damals hatte sie im Zerotraum gesehen, welche Gefahren in der Tiefe des Kraters auf Atlan lauerten, und hatte dem Arkoniden im Zerotraum geraten, umzukehren.
    Erst jetzt, während einer Halluzination, wurde ihr das so richtig bewußt. Vorher hatte sie es nur geahnt, aber gehofft, es sich nur eingebildet zu haben, denn der Zerotraum war niemals eine in der uralten Erbmasse derer von Bass-Teth schlummernde Fähigkeit gewesen, sondern eine Fähigkeit von Kazzenkatts Schwester, der Sarlengort, die doch nur noch ein Schatten hinter Irunas Geist sein sollte.
    Auch jetzt, während sie und Atlan dem Tode entgegenfieberten, scheute sie davor zurück, den Zerotraum als eine Fähigkeit anzuerkennen, die zu ihr gehörte und die von ihr bewußt angewandt und gesteuert werden konnte.
    Erst, als die Halluzination verebbte und die Akonin neben sich ihren Geliebten mit offenem Druckhelm, fieberheißem Gesicht und röchelndem Atem in Agonie dahindämmern sah, siegte die Angst um ihn über ihre Scheu vor den Zeroträumen.
    Ganz abgesehen davon, daß alle Vorurteile und Bedenken gegenstandslos geworden waren, da sie sich ebenfalls dem Tod näher fühlte als dem Leben.
    Deshalb faßte sie einen verzweifelten Entschluß, dann lehnte sie sich mit geschlossenen Augen zurück, sammelte ihre fast versiegten Kräfte und konzentrierte sie in einem Aufbäumen ihrer ganzen Willenskraft auf die Anwendung der ungeliebten Fähigkeit.
    Der Fähigkeit des Zeroträumens ...
    Also träumte sie ...
    Und während sie träumte, war sie körperlos, ätherisch und ungebunden. Materie war kein Hindernis mehr für sie. Sie huschte zwischen den Watanga-Bäumen hindurch, ignorierte das Starren der Schüsselblüten, die sich beständig in ihre Richtung wandten, ebenso wie den außerhalb der Höhle unbarmherzig herniederprasselnden Regen, der eine Katze innerhalb weniger Sekunden ersäuft hätte.
    Der Begriff „Katze" ließ Iruna stocken. Aber nicht lange, denn trotz ihres „entrückten" Zustands war ihr Geist klar und von kristallener Logik und verriet ihr, daß es nichts mit dem Geschlecht derer von Bass-Teth zu tun hatte, wenn ihnen in ferner Vergangenheit die Abstammung von einer Katzenkönigin angedichtet worden war.
    Das war fern von Akon und seinem Einflußbereich gewesen - auf einem damals unbedeutenden Planeten und in einer unterentwickelten Kultur, die nur deshalb zu einer gewissen Bedeutung aufgestiegen war, weil ihre Priester aus uralten Überlieferungen über den Besuch von Fremden aus dem All einen Mythos gemacht und hochstilisiert hatten, der ihrem Volk jenes Selbstbewußtsein gab, das es ihm ermöglichte, sich über die ringsum herrschende Primitivität des fleischlichen und geistigen Lebens zu erheben.
    Ungefähr so, wie die Zeroträumerin sich jetzt erhoben hatte und die Umwelt aus einer „höheren Warte" sah.
    Und erkannte, daß sie und Atlan bisher von Erscheinungen genarrt worden waren, die sie ohne Zerotraum niemals hätte durchschauen können.
    Die Watanga-Bäume blieben überall, wohin sich Iruna auch träumte. Aber ansonsten schwanden die kilometertiefen Abgründe, die feuerspeienden Vulkane, die Giftgeysire, Hochenergiegewitter und Hyperdimstörfelder dahin, als hätten sie nicht existiert.
    Die Zeroträumerin spürte jedoch mit dem sicheren Instinkt des Schattens hinter ihrem Geist, daß das eine Täuschung war.
    Alle diese gefährlichen Phänomene hatten ebenso real existiert wie die Erreger der tödlichen Infektion, die Atlan und sie überwältigt hatte.
    Aber das, was sie ausgelöst und erhalten hatte, schien nic ht mehr zu wirken, so daß die Erscheinungen hinter den normalen Umweltbedingungen Paghals zurückwichen und mehr und mehr verblaßten.
    Den einmal angerichteten Schaden vermochte jedoch nichts rückgängig zu machen, wie Iruna klar wurde, als sie im Zerotraum zu Atlan zurückkehrte und ihn unverändert im Zustand zunehmender Dysregulation der lebenswichtigen Körperfunktionen, mit röchelndem Atem und schwindendem Puls vorfand.
    Genau wie ihren träumenden Körper auch.
    Iruna wurde zornig. Es spielte keine Rolle,
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